Schaidnagel: "Wir brauchen Standards"
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marksoft -
14. Januar 2016 um 22:58 -
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Seine Position ist eine Schlüsselrolle beim Verband: Seit August 2015 ist Stefan Schaidnagel Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung. Der ehemalige Eishockey-Profi und diplomierte Sportwissenschaftler gilt als absoluter Experte seines Fachs und kann auf große Erfahrung aus dem Profifußball (u.a. DFB, FC Ingolstadt) zurückblicken.
Im Interview erklärt der 34-Jährige, inwiefern das Konzept „POWERPLAY 26“ erfolgreich umgesetzt werden kann.
Herr Schaidnagel, Bundestrainer Wissenschaft und Ausbildung: Was kann man sich darunter vorstellen? Was sind Ihre Aufgabengebiete?
Ich bin für die sportfachliche Ausrichtung des Verbandes verantwortlich. Dies beinhaltet auch die enge Kooperation und Abstimmung mit den für den Eishockeysport wichtigen Institutionen wie dem Deutschen Olympischen Sportbund, den Olympiastützpunkten oder auch dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft. Außerdem gehören die Traineraus- und Weiterbildung sowie die sportfachliche Zusammenarbeit mit den Landesverbänden zu meinem Aufgabenbereich. Hinzu kommt die Unterstützung aller U- und Anationalmannschaften sowie die Mitarbeit bei der Spielerentwicklung und der Vereinsbetreuung.
Seit 1. August haben Sie Ihre Stelle angetreten. Wie fällt Ihre Bestandsaufnahme nach einem knappen halben Jahr aus?
Ich spüre eine große Aufbruchsstimmung bei allen Beteiligten – ob nun bei den Vereinen, den LEVs, den beiden Profiligen oder im DEB selbst. Alle wissen um die Lage und ziehen an einem Strang. Der Schulterschluss ist auch notwendig, um die sehr komplexen Themen ganzheitlich zu lösen.
Wo sehen Sie die größten Defizite?
Ganz klar im strukturellen Bereich. Jahrzehntelang wurde in vielen Bereichen dezentral und wenig abgestimmt gearbeitet. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Defizite gibt es zudem In der Trainer- und Nachwuchsausbildung. Wir brauchen gerade im Talentfördersystem sowie der Trainerausbildung und Spielerentwicklung einheitliche Standards. Optimierungsbedarf gibt es auch hinsichtlich der integrierten Zusammenarbeit aller Beteiligten auf allen Ebenen. Hier wird es noch einige Diskussionen geben. Aber dieser Weg ist alternativlos.