Linz mit Overtimesieg in Salzburg in den Play Offs
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marksoft -
3. Januar 2016 um 20:09 -
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Die Black Wings stehen als zweites Team in den diesjährigen EBEL Play Offs. Die Linzer zeigten beim Tabellenführer in Salzburg eine höchst effiziente Auswärtspartie und siegten dank eines Hattricks von Andrew Kozek mit 4:3 nach Verlängerung. Damit endet die Siegesserie des Meisters nach sechs Erfolgen und das Duell um Platz 1 ist wieder voll entbrannt.
Salzburg hatte die Möglichkeit in diesem Match Platz 1 und damit 6 Zusatzpunkte für die Zwischenrunde so gut wie zu fixieren. Mit 6 Siegen im Rücken startete der Meister auch fulminant, scheiterte aber immer wieder an der schwarz/blauen Wand vor dem Linzer Tor. Nach nur 35 Sekunden war Mike Ouzas schon geschlagen, Sebastien Piche rettete aber gerade noch vor der Linie. Die Anfangsphase war ein Spiel auf ein Tor - jenes der Linzer. Die Bullen wirkten spritziger und auch zielgerichteter, hatten mehr vom Spiel und auch Riesenchancen.
Von den Oberösterreichern sah man nur ganz vereinzelte Konter, die allerings immer wieder Warnschüsse darstellten. Oberkofler (5.), Kozek (10.) und Hisey (16.) zeigten den Red Bulls, dass man den Tabellenzweiten nicht unterschätzen durfte. Das tat die Mannschaft von Dan Ratushny sicherlich nicht. Dominique Heinrich mit zwei Weitschüssen, Manuel Latusa mit einem Backhandversuch und viele weitere brenzlige Situationen konnte der Tabellenführer aber nicht verwerten.
Die Strafe dafür wurde vom besten Torschützen der Liga serviert. Andrew Kozek zog in der 16. Minute ab, nachdem Salzburg eine Minute zuvor noch die Stange getroffen hatte. Luka Gracnar ließ sich vom Schuss überraschen und die Scheibe passieren. Das glückliche 1:0 für die Black Wings, die weiterhin Glück hatten. In der 19. Minute kratzten die Bullen schon wieder am Torerfolg, aber erneut war Mike Ouzas zwei Mal zur Stelle.
Im Mitteldrittel schienen die Linzer dann ein Rezept gegen die Salzburger gefunden zu haben. In den ersten zehn Minuten ahtten die Bullen zwar optisch mehr vom Spiel, wurden aber von der Defensive der Oberösterreicher geschickt nach außen gedrängt. Das typische Daum-System schien Wirkung zu zeigen, denn für Gefahr sorgten in dieser Phase nur noch seine Spieler. Jason Ulmer und Fabio Hofer hatten die Chance auf das 2:0, sie vergaben aber.
Nachdem Rob Hisey verletzt das Eis verlassen hatte (Verdacht auf Gehirnerschütterung), wurden die Vorteile der Red Bulls wieder deutlicher. Auch die Chancen wurden größer. Brett Sterling vergab gleich zwei davon, in der 34. Minute kullerte die Scheibe die Linie entlang, aber nicht ins Tor. Und in der 37. Minute jubelten die Fans im Volksgarten schon, aber ein Treffer von Luciano Aquino wurde nicht gegeben. Zurecht denn der Treffer war im Stile eines Fußballers mittels Kickbewegung erzielt worden. Nach Videobeweis stellten das auch die Referees fest und versagten dem Tor die Anerkennung.
Die Strafe für diese vergebenen Möglichkeiten folgte kurz vor der Pause. Philipp Lukas erkämpfte an der linken Bande die Scheibe, Marius Göhringer stürmte nach vorne, verzögerte geschickt und spielte quer auf den frei stehenden Kevin Moderer. Der aus Graz nach Linz gewechselte Stürmer der vierten Linie erzielte sein erstes Saisontor und damit das 2:0 für den Herausforderer.
Diese hatten zu Beginn des zweiten Drittels durch McLean eine Power Play Chance, aber danach kamen wieder die Red Bulls. Ryan Duncan hatte in der 43. Minute den Ausgleich schon am Schläger, machen konnte ihn dann Brett Sterling erst zwei Minuten später. Mario Altmann brachte die Scheibe nicht weg und zwei Mann standen alleine vor dem Tor von Mike Ouzas, dessen Torsperre damit auch gleich beendet war.
Jetzt konnte man einen stürmischen Meister erwarten. Der Ausgleich, er ließ gar nicht erst lange auf sich warten. Manuel Latusa versenkte die Scheibe genau ins Kreuzeck und sorgte in der 46. Minute für den Ausgleich. So lange waren die Salzburger angelaufen, jetzt hatten sie auch Erfolg gehabt. Linz Trainer Rob Daum griff sofort auf ein Time Out zurück und wollte so den Spielfluss der Gastgeber unterbrechen. Das gelang nur bedingt, denn nach einem Fehler von Philipp Lukas und einer vergebenen Power Play Chance war es Brett Sterling, der in der 51. Minute das 3:2 für die Hausherren erzielte.
Damit hatte der Tabellenführer binnen etwas mehr als sechs Minuten diese Partie gedreht und steuerte dem siebten Sieg in Serie entgegen. Noch war das beste Auswärtsteam der Liga nicht geschlagen, denn die Black Wings stemmten sich gegen die Niederlage. Zuerst rettete Mike Ouzas gegen Matthias Trattnig, auf der Gegenseite dann ein Hechtsprung von Andrew Kozek, der so Gracnar überwand und das 3:3 spektakulär erzielte.
Salzburg wollte den Sieg aber noch in regulärere Spielzeit, musste aber die Hochform von Mike Ouzas anerkennen. Der rettete nach Super-Solo von Komarek sehenswert und damit den Punkt für seine Mannschaft.
In der Verlängerung ging es jetzt um zwei Serien: den sechs Spiele andauernden Erfolgslauf der Salzburger und die Tatsache, dass Linz noch nie in dieser Saison zwei Partien in Folge verloren haben. Die Overtime dauerte lange, sie war aufregend und mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende war es Andrew Kozek, der seinen Hattrick vollendete und in der 66. Minute das 4:3 für Linz machte. Der Auswärtssieg für die Oberösterreicher, die damit fix in den Play Offs stehen und nur noch einen Zähler hinter Salzburg auf Platz 2 stehen.
Red Bull Salzburg - LIWEST Black Wings Linz 3:4 n.V. (0:1, 0:1, 3:1, 0:1)
Tore: 0:1 Kozek (16.), 0:2 Moderer (40.), 1:2 Sterling (45.), 2:2 Latusa (46.), 3:2 Sterling (51.), 3:3 Kozek (56.), 3:4 Kozek (66.).