Znojmo ringt Linz im Penalty Schießen nieder
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marksoft -
1. Januar 2016 um 20:08 -
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Der HC Orli Znojmo hat das neue Jahr mit einem Sieg begonnen. Nach zwei Niederlagen setzten sich die Tschechen in einer abwechslungsreichen Partie beim Tabellenzweiten in Linz mit 5:4 nach Penalties durch und eroberten Rang 3 in der Tabelle zurück. Die Stahlstädter wurden nach zwei Siegen im alten Jahr zum Jahresauftakt gebremst.
Die Black Wings und das Duell gegen den HC Orli Znojmo - das hat einiges an Geschichte hinter sich und entsprechend gespannt durfte man auf das dritte Aufeinandertreffe dieser beiden Teams sein. Die Linzer konnten wieder auf die Dienste von Kapitän Philipp Lukas zurückgreifen, der nach vier verpassten Spielen wieder ins Line Up zurückkehrte.
Die Anfangsphase gehörte dann ganz klar den Gastgebern, die aggressiv spielten und durch Palin, sowie Hisey die ersten guten Möglichkeiten vorfanden. Es dauerte einige Minuten, ehe auch die Tschechen im Match ankamen, denn die Mannschaft von Jiri Reznar versuchte vor allem diese erste Druckphase zu überstehen. Philipp Lukas und Patrick Spannring vergaben die nächsten Möglichkeiten, ehe auch Mike Ouzas eingreifen musste. Dann wurde es aber richtig gefährlich. Libor Sulak und wenig später auch noch Roman Tomas gaben brandgefährliche Schüsse ab, im Power Play kassierten die rot-weißen Adler dann beinahe einen Shorthander. Die absolut beste Möglichkeit in diesem ersten Drittel hatte aber Jan Lattner, der in der 13. Minute die rechte Innenstange traf, die Scheibe sprang aber wieder nach vorne und aus der Gefahrenzone. Fünf Minuten später versuchte es Radek Cip mit einem Drehschuss, aber auch hier war Ouzas zur Stelle.
Wenige Augenblicke vor dem Ende dann ein Schockmoment für die Gäste. Verteidiger Martin Baca blieb mit einer deutlich sichtbaren Handverletzung (Ellbogen?) am Eis liegen und wurde bis weit in die Pause hinein ärztlich betreut. Er wurde schließlich sitzend in die Kabine gebracht und konnte nicht mehr weitermachen. Der Erstlinienverteidiger fehlte den Tschechen ab sofort, am Eis merkte man davon aber kaum etwas. Znojmo blieb das deutlich bessere und auch gefährlichere Team. Roman Tomas prüfte nach wenigen Augenblicken im Mitteldrittel Mike Ouzas, kurz vor der Hälfte der Partie war dessen Torsperre dann aber beendet. Wieder war es Tomas, der einen Abpraller sofort verwertete und zum 1:0 für die Gäste einschoss.
Ein Tor, das zu diesem Zeitpunkt in der Luft hing, denn Linz agierte zu umständig und zu langsam, hatte kaum Druck aufbauen können. Das änderte sich wenig später, denn die Black Wings versuchten schnell auf diesen Rückstand zu antworten. Ein Weitschuss von Brett Palin landete aber in der Fanghand von Patrik Neckvatal, Brett McLean scheiterte in der 34. Minute gleich zwei Mal innerhalb weniger Sekunden am Schlussmann Znaims.
Das war es dann auch mit dem Aufbäumen der Hausherren, die in der Schlussphase Glück hatten, nicht deutlicher in Rückstand zu geraten. Martin Podesva wurde von der Hintermannschaft der Stahlstädter übersehen, dieser scheiterte aber an einem ausgezeichneten Ouzas Reflex.
Der HC Orli Znojmo nahm das knappe, aber verdiente 1:0 in die letzten 20 Minuten mit. Das sollte sich allerdings rasch ändern, denn Linz wollte jetzt doch noch Eishockey spielen. Ein Schuss von Fabio Hofer wurde von Patrik Nechvatal noch gefangen, aber dann ging es Schlag auf Schlag. Zuerst machte EBEL Top-Torjäger Andrew Kozek backhand das 1:1, danach nützten die Stahlstädter ihr zweites Power Play an diesem Abend sogar zur Führung. Ein One Timer von Brett Palin passte genau und die Oberösterreicher lagen erstmals vorne.
Znojmo versuchte sofort eine Antwort zu finden und erzeugte Druck, während die Linzer ab sofort auf Olivier Latendresse verzichten mussten. Dieser ging nach einem Stockschlag verletzt in die Kabine. Als Sebastien Piche schließlich in der 46. auf der Strafbank Platz nehmen musste zog Jan Lattner von der blauen Linie ab, sein Schuss wurde noch von einem Linzer abgefälscht und es stand 2:2.
Das nahmen die Adler zum Anlass, um einen weiteren Sturmlauf loszulassen, der schließlich auch von Erfolg gekrönt war. Colton Yellow-Horn knallte die Scheibe exakt ins kurze Kreuzeck. Aber das war noch nicht das Ende der Jubelminuten für Znojmo. Nach einem schweren Fechtig-Fehler stand Patrik Novak alleine vor dem leeren Tor und erhöhte auf 4:2. Die Vorentscheidung, sollte man meinen. Robert Lukas machte es in der 53. Minute noch einmal spannend und verkürzte auf 3:4. Jetzt bäumten sich die Linzer gewaltig auf, erzwangen ein Power Play, das Marc Andre Dorion zum 4:4 nützte.
Fünf Minuten vor dem Ende stand die Keine Sorgen EisArena kurz Kopf, denn die Hausherren machten weiterhin Druck und waren dem fünften Tor sehr nahe. Doch nach einer Piche Strafe waren es wieder die Gäste aus Znaim, die am Sieg anklopften. Jan Lattner traf in der letzten Minute nur die Stange und so ging dieses Match in die Verlängerung.
In der Overtime schwächten sich die Oberösterreicher nach nur 15 Sekunden selbst - Robert Lukas musste auf die Strafbank. Znojmo machte gewaltig Druck, aber Tor sollte keines fallen. Stattdessen erholten sich die Oberösterreicher und bei numerischem Gleichgewicht hatten sie auch Vorteile. Allerdings wechselten diese bei 3 gegen 3 zu den eisläuferisch stärkeren Gästen, die aber mehrere Male am starken Ouzas scheiterten.
Das Match ging ins Penalty Schießen. In diesem wurde Ondrej Sedivy zum Goldtorschützen für den HC Orli Znojmo. Der Stürmer war der einzige Spieler, der einen Versuch versenkte und dmait den 5:4 Auswärtssieg der Tschechen fixierte. Diese eroberten mit diesen beiden Punkten Rang 3 in der Tabelle zurück, Linz verliert die Tuchfühlung zu Meister Salzburg.
LIWEST Black Wings Linz – HC Orli Znojmo 4:4 n.P. (0:0, 0:1, 4:3, 0:0, 0:0)
Tore: 0:1 Tomas (28.), 1:1 Kozek (42.), 2:1 Palin (43./PP), 2:2 Lattner (46./PP), 2:3 Yellow-Horn (50.), 2:4 Novak (51.), 3:4 R Lukas (53.), 4:4 Dorion (55./PP), 4:5 Sedivy (67./entsch. Penalty).
Penalty Schießen: Piche gehalten, Sedivy 0:1, Kozek Querlatte, Pucher gehalten, Ulmer gehalten.