Abgebrühte Linzer schlagen die Vienna Capitals
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marksoft -
20. Dezember 2015 um 18:12 -
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Das beste Auswärtsteam der Liga hat erneut zugeschlagen! Tabellenführer Linz rang Vizemeister Vienna Capitals in Wien mit 2:1 nieder und feierte damit den 12. Sieg im 16. Auswärtsmatch. Für die Hauptstädter heißt es damit weiterhin warten mit dem Sprung zurück unter die Top 6.
Die Vienna Capitals, die im Tor auf David Kickert bauten, starteten gut und versuchten nicht nur schnell, sondern aus allen Lagen zu schießen. Das führte zwar zu vielen Versuchen Richtung Tor, gegen die wie immer sehr dicht vor dem eigenen Gehäuse stehenden Linzer kam aber nicht viel bis auf Mike Ouzas durch. Auf der anderen Seite waren die Angriffe der Oberösterreicher noch etwas zaghafter, aber insgesamt leicht gefährlicher. Rob Hisey und Fabio Hofer hatten die ersten guten Möglichkeiten für die Oberösterreicher, während ein Rotter Pass auf der anderen Seite gerade noch vom langen Eck weggewischt wurde.
In der 9. Minute setzte Mario Fischer einen guten Versuch knapp am langen Eck vorbei, ehe die Black Wings erstmals Power Play spielen durften. Ein Fehler, denn die beste Überzahlformation der EBEL schlug sofort zu. Hatte Kickert vorerst noch zwei Mal retten können, war ein Piche Schuss ins Kreuzeck für ihn nicht erreichbar. Die Linzer lagen in Führung, konnten das aber nur gut zwei Minuten genießen. Eine scheinbar ungefährliche und schon geklärte Situation wurde noch einmal brenzlig und Simon Gamache bedankte sich am langen Eck mit dem 1:1.
Bei diesem durchaus leistungsgerechten Zwischenstand blieb es nach 20 Minuten. Die Wiener hatten zwar optisch etwas mehr vom Spiel, die besseren Möglichkeiten waren aber auf Seiten der Gäste. Diese mussten im Mittelabschnitt auf ihren verletzten Kapitän Philipp Lukas verzichten und sahen sich in einem immer intensiver werdenden Kampf mit dem Vizemeister aus Wien.
Die Capitals hatten jetzt etwas mehr vom Spiel, kamen aber zu keinen Großchancen. Wenn die Scheibe aufs Tor der Linzer ging, dann war da noch Mike Ouzas. Die beste Möglichkeit zur erstmaligen Führung hatte Matt Dzieduszycki in der 30. Minute, aber auch er scheiterte im Konter. Danach wurden die Linzer wieder etwas bissiger und im Spiel nach vorne gefährlicher. In den letzten Minuten des Abschnitts klopften die Gäste drei Mal an ihrem zweiten Tor an, aber auch sie erwiesen sich vor dem Gehäuse von David Kickert nicht als kaltblütig genug, weshalb es mit dem 1:1 in die letzten 20 Minuten ging.
In diesen schwächten sich die Hausherren nach einem Foul durch Patrick Peter selbst und gerieten prompt unter Druck. David Kickert zeigte sein Können bei Saves gegen Kozek und McLean, wenig später scheiterte auch Hisey. In der 45. Minute war der Schlussmann der Vienna Capitals aber geschlagen. Einen Weitschuss hatte er noch abgewehrt, die abspringende Scheibe kam aber zu Rob Hisey, der zum 2:1 für den Tabellenführer abstaubte.
Jetzt war die Mannschaft von Jim Boni gefragt, aber die Hauptstädter kamen nicht so recht in Schwung. Das lag auch an gut stehenden Black Wings, die gut zehn Minuten vor dem Ende ganz langsam das Heft in der Hand zu haben schienen. Taktisch hatten die Capitals den jetzt sehr clever agierenden Gästen nichts entgegen zu setzen und konnten sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass die Vorentscheidung noch nicht gefallen war.
So konnten die Vienna Capitals in den letzten zehn Minuten alles nach vorne werfen und noch einmal Druck generieren. Die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Oberösterreicher, die ein Power Play zwar nicht nützen konnten, aber so wertvolle Zeit von der Uhr bekamen. Die lief zu Gunsten der Linzer, die schon knapp zwei Minuten vor dem Ende gegen sechs Wiener ankämpfen mussten. Jim Boni hatte seinen Torhüter frühzeitig auf die Bank geholt und setzte auf volles Risiko.
Das brachte zwar Mike Ouzas im Gehäuse des EBEL Leaders unter Druck, am Spielstand änderte sich aber nichts mehr. Die Linzer gewannen am Ende mit 2:1 und holten drei Auswärtspunkte, während die Vienna Capitals nach zwei Siegen in Folge wieder einmal auf die Verliererstraße abbogen. Die Hauptstädter werden nun am Dienstag zum Meister nach Salzburg reisen, während es die Linzer mit ihrem diesjährigen Angstgegner in Klagenfurt zu tun bekommen.
Vienna Capitals - LIWEST Black Wings Linz 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)
Tore: 0:1 Piche (13./PP), 1:1 Gamache (15.), 1:2 Hisey (45.).