Nach 0:3! Linz beendet Villacher Höhenflug mit Comebacksieg
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marksoft -
13. Oktober 2015 um 21:29 -
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0:3 lagen die Black Wings im Heimspiel gegen den VSV schon zurück, mit vier Power Play Treffern konnten die Linzer das Match aber noch drehen und feierten nach furiosem Comeback noch einen 5:3 Sieg. Damit bleiben die Oberösterreicher auf Platz 2!
Papier ist geduldig - das wusste man bereits vor diesem zweiten Match des meistgespielten Duells der EBEL in dieser Saison. Die Black Wings standen trotz miserabler Leistungen auf Platz 2 und der VSV als bestes Team der letzten Wochen nur auf Rang 8. Was den Unterschied zwischen diesen beiden Kontrahenten ausmachte, zeigte sich dann aber sofort im ersten Drittel.
VSV als Power Play Maschine
Die Linzer versuchten den VSV mit den eigenen Waffen zu schlagen und startete mit aggressivem Forechecking und zeigte sich damit deutlich aktiver als noch in den letzten Partien. Ein katastrophaler Fehler von Daniel Mitterdorfer brachte dann aber die Wende. Der Verteidiger ließ an der gegnerischen blauen Linie den Gegenspieler ziehen, es folgte ein Foul von Bernhard Fechtig und im daraufhin folgenden Power Play gelang dem VSV die Führung. Höchst effizient agierten die Gäste, die Dustin Johner sehenswert freispielten und der hatte dann keine Probleme mit dem Abschluss.
Das konnte man von den Stahlstädtern nicht behaupten, denn deren Versuche verpufften meist schon bevor es überhaupt zum Abschluss kam. Und dann schwächten sich die Gastgeber auch noch selbst. Rob Hisey nahm auf der Strafbank Platz, Rick Schofield feuerte zwei brandgefährliche Schüsse ab, aber es war dann ein abgefälschter Schuss von Ryan McKiernan, der ins Netz fand. Letzter Mann, der den Schläger dran hatte war bezeichnender Weise der auffällige Schofield.
Die Oberösterreicher waren jetzt angezählt, zeigten große Probleme in den einfachsten Pässen und brauchten bis zur Schlussphase, um sich wieder zu festigen. Dann waren es Andrew Kozek und Marius Göhringer, die noch gute Möglichkeiten liegen ließen. Der VSV nahm als deutlich effizientere Mannschaft dieses 2:0 mit in die Kabine.
Linz bemüht, aber ineffizient
Mit der Wut im Bauch kamen die Linzer aus der Kabine und es entwickelte sich beinahe ein Spiel auf ein Tor - jenes von Jean Philippe Lamoureux. Gegen Black Wings Stürmer mit manglendem Selbstvertrauen hatte der Amerikaner im Villacher Gehäuse aber jede Menge Glanzszenen. Altmann, Göhringer, Kozek - sie alle scheiterten, ehe Lamoureux in der 29. Minute im Doppelpack zauberte. Vom VSV war jetzt offensiv nur noch wenig zu sehen, wenn die Kärntner aber einmal nach vorne kamen, dann war das stets brandgefährlich.
Vor allem auch, weil die Gastgeber immer ungeduldiger und dadurch immer offensiver wurden. Im Power Play wurden die Stahlstädter schön auf den Außenbahnen gehalten und wenn dann einmal jemand vor dem VSV Gehäuse auftauchte, dann brillierten die Linzer als Chancentod. Es kam wie es kommen musste: Linz stürmisch, Villach treffsicher. In der 35. Minute war es Benjamin Petrik, der seine derzeitige Form mit einem Kontertor zwischen die Schoner von Ouzas hindurch unterstrich. Im Gegenzug war ein Ex-Villacher zur Stelle: Marius Göhringer ließ seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Lamoureux aussteigen und verkürzte auf 1:3.
In der Schlussphase des Drittels wurde es für die Kärntner dann richtig eng. Die Linzer drückten im Power Play auf den Anschlusstreffer, aber die Villacher warfen sich in alles, was da aufs Tor abgefeuert wurde. Der Einsatz wurde belohnt - die Adler nahmen das 3:1 mit ins letzte Drittel. Allerdings auch noch 3:05 Minuten Unterzahl, die sogar in über einer Minute doppelter Unterzahl mündeten.
Power Play bringt Hausherren den Sieg
Das war zu viel, denn Philipp Lukas brachte die Linzer aus ganz spitzem Winkel auf 2:3 heran und plötzlich war das Match wieder offen. Die Stahlstädter schlugen in diesem Power Play sogar noch einmal zu - dieses Mal war es Olivier Latendresse, der zum 3:3 traf und eine bis dahin schwache Leistung vergessen ließ.
Kozek und McLean hatten wiederum nur wenige Minuten später sogar das vierte Tor der Gastgeber am Schläger, ehe im Gegenzug Mike Ouzas ein 2 gegen 1 Break gerade noch entschärfte. Der VSV hatte die Zeichen der Zeit erkannt und schaltete wieder einen Gang höher, das Match wurde offener. Bis Dustin Johner ein Foul im Angriffsdrittel beging und das darauf folgende Power Play erneut von Linz genützt wurde. Wieder war es Olivier Latendresse, der ins rechte untere Eck traf und die Black Wings erstmals an diesem Abend in Führung brachte!
Jetzt gingen bei den Gästen die Nerven durch, wegen lautstarkem Protest folgte eine weitere Strafzeit. Und wieder schlugen die Hausherren zu. Dieses Mal war es Andrew Kozek, der den Schläger hinhielt und das 5:3 erzielte. Das machte Hannu Järvenpää auf der VSV Bank noch wütender - und es folgte das nächste Power Play. Daraus wurde eine doppelte Überzahl - das Match, es war inzwischen völlig in Richtung der Oberösterreicher gekippt.
Diese konnten es sich sogar leisten, diese doppelte Überzahl sorglos nicht zu nützen. Die Villacher waren in den letzten fünf Minuten gefordert und mussten nach vorne marschieren. Linz wartete ab und stützte sich dabei auf Mike Ouzas und die eigenen Konter. Die Kärntner waren auch das ein oder andere Mal am Ansschlusstor dran, aber die Zeit lief den Adlern davon. Es blieb beim 5:3 Heimsieg der Black Wings, die damit ein tolles Comeback - mit Unterstützung durch viele Villacher Strafen - mit drei Punkten krönten.
Die drei Punkte blieben in Linz, womit der Erfolgslauf des VSV nach drei Siegen in Folge gestoppt ist. Die Black Wings verteidigten ihre Position als erster Znojmo Verfolger und konnten nach zwei Heimniederlagen wieder einmal in der Keine Sorgen EisArena voll anschreiben.
Black Wings Linz – VSV 5:3 (0:2, 1:1, 4:0)
Tore: 0:1 Johner (6./PP), 0:2 Schofield (10./PP), 0:3 Petrik (36.), 1:3 Göhringer (36.), 2:3 P. Lukas (43./PP2), 3:3 Latendresse (44./PP), 4:3 Latendresse (52./PP), 5:3 Kozek (52./PP).