Salzburgs Nachwuchs bekommt eine Neuorientierung verpasst
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marksoft -
18. Juni 2015 um 21:21 -
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Während die Bundesligamannschaft des EC Red Bull Salzburg zuletzt mit einigen neuen Spielern verstärkt wurde und fast endgültige Form angenommen hat, ist auch im Nachwuchsbereich intensiv an der Einteilung der Trainer und Teams für die neue Saison gearbeitet worden.
Die größte Veränderung hat dabei das bisherige Farmteam genommen, das nach zwei Jahren Teilnahme an der MHL (U21) eine Neuorientierung erfahren hat. In Zukunft wird diese Mannschaft, die aus den besten unter 20-jährigen Talenten der Red Bull Hockey Akademie gebildet wird, eine neue Spieleserie mit den besten Eishockeynationen der Welt bestreiten. Diese befindet sich gerade im Aufbau, geplant sind Spiele gegen Clubteams u.a. aus Kanada, USA, Schweden, Finnland, Tschechien, Slowakei und der Schweiz.
Die ersten U20-Turniere sind bereits fixiert: Von 7.-9. August geht es nach Rapperswil in die Schweiz, danach steht von 13.-17. August das internationale Junioren Elite-Turnier in Davos, ebenfalls Schweiz, auf dem Programm. Von 19.-23. August gehen die Red Bulls bei der U20 Super Challenge im schwedischen Färjestad an den Start.
Neu sind aber nicht nur die Serie, sondern auch die beiden Trainer, die jungen US-Amerikaner J.D. Forrest und Matt Curley, die die Akademiemannschaft in Zukunft gleichberechtigt trainieren und coachen werden. Beide sind schon seit einigen Tagen in Salzburg, haben sich ein erstes Bild von der Akademie und von ihrer neuen Mannschaft gemacht und auch schon das Training aufgenommen.
J.D. Forrest (Justin David) ist 34 Jahre alt und hat in der letzten Saison als Assistant Coach der USNTDP Juniors in der USHL gearbeitet; jenes Team, in dem er selbst Ende der 1990er Jahre gespielt hat (die United States Hockey League ist die Top-Nachwuchsliga der Vereinigten Staaten). Das war zugleich seine erste Saison als Trainer. Bevor sich der Vater zweier Kinder für das Trainerfach entschieden hat, hat er bei verschiedenen Vereinen in amerikanischen Profiligen sowie auch in Europa in Finnland, Schweden, der Schweiz und in Deutschland gespielt. Die letzten zwei Saisonen seiner aktiven Laufbahn hat er bei den Augsburger Panthern in der DEL verbracht.
Nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit ist die Akademie für ihn so etwas wie das Nonplusultra der Ausbildungsstätten: „Da gibt es keinen Vergleich. So etwas habe ich noch nicht gesehen, auch die gemeinsame Unterbringung von Eishockey und Fußball ist beeindruckend.“ Im Moment sind beide Trainer tagtäglich damit beschäftigt, die Grundlagen für die kommende Saison zu legen: „Wir sind dabei, das Team zusammenzustellen und eine entsprechende Struktur innerhalb der Mannschaft zu finden, die es uns erlaubt, unsere Ideen und Pläne im Training und später im Wettkampf umzusetzen. Wir brauchen aber noch etwas Zeit, uns hier mit allem zurechtzufinden.“
Matt Curley ist 32 Jahre alt und steht bereits seit vier Jahren als Trainer hinter der Bande. Nach ein paar Jahren als Spieler u.a. in der NCAA und der ECHL wechselte er in der Saison 2011/12 die Seite und betreute gleich das amerikanische U17-Nationalteam als Assistant Coach. Es folgte eine Saison als Head Coach der Indiana Ice in der USHL sowie zwei weitere Jahre als Assistant Coach der Bentley University in der NCAA. Auch Matt Curley hat zwei Kinder und freut sich schon auf die neue Herausforderung in Salzburg.
Für ihn ist die U20-Mannschaft ein ‚international global Prospect Team‘, das sich gegen internationale Gegner bewähren muss: „Die Serie ist eine einzigartige Herausforderung. Allein schon deswegen, weil es keine Meisterschaft in herkömmlichen Sinne ist. Wir spielen in verschiedenen Top-Ligen an verschiedenen Orten, sogar auf verschiedenen Kontinenten – das ist eine einmalige Gelegenheit für die Kids und natürlich auch für uns als Trainer.“
Auch Salzburgs Global Sports Director Hockey Pierre Pagé freut sich auf die Arbeit mit den neuen Trainern: „Wir gehen den Weg, junge Coaches mit großem Potenzial und Zukunft als Trainer zu holen. J.D. hat von 1997 bis 2000 selbst für das U18-Programm des US-Nationalteams gespielt, das heute beste Programm in der Welt, welches mehr NHL Spieler heraus bringt als jedes andere Programm. Nach seiner Karriere am Boston College und in diversen europäischen Topligen hat J.D. kürzlich eben dieses erfolgreiche Programm (USNTDP Juniors) auch mit betreut.“
Neben den beiden Amerikanern sind in den letzten Wochen noch fünf weitere neue Spezialtrainer zu den Red Bulls gestoßen. Die Goalie Coaches Hannu Nykvist und Santeri Hilli (beide aus Finnland) wurden bereits vorgestellt. Dazu kommen Yanick Dubé mit kanadisch-deutscher Doppelstaatsbürgerschaft und Brian Savage aus Kanada, die sich als so genannte Skills-Coaches um die Entwicklung der individuellen Fähigkeiten der Spieler, angefangen beim Eislaufen bis hin zur Schusstechnik, kümmern werden. Und die U16-Mannschaft wird in der neuen Saison vom Finnen Niklas Hede durch die Bundesliga geführt. Auch diese neuen Trainer werden demnächst noch näher vorgestellt.
Nicht mehr bei den Red Bulls ist Nachwuchstrainer Jaroslav Horacek. Der 62-jährige Tscheche hat sechs Jahre lang die Nachwuchsteams im U20 und U18 Red Bulls Hockey Rookies Cup trainiert und mitentwickelt.