Lange wehrt sich gegen ÖEHV Darstellung, Iserlohn unterstützt den Goalie
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marksoft -
9. April 2015 um 13:51 -
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Die Vorgeschichte ist klar: der ÖEHV hat erst diese Woche bekannt gegeben, dass man auf die Dienste von Mathias Lange bei der WM in Prag verzichten wird. Der Grund: der DEL Torhüter hätte nicht alle Trainingslager des Team Austria mitmachen wollen. Dagegen wehrt sich der Goalie nun vehement und bekommt dabei auch Rückenstärkung von seinem Arbeitgeber.
Der ÖEHV hat es mal wieder geschafft, sich vor einer Eishockey-WM selbst in ein schlechtes Licht zu stellen. Mathias Lange wurde erst vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass man auf seine Dienste verzichten werde. "Wir haben uns im Trainerteam und mit Sportdirektor Alpo Suhonen verständigt, dass Mathias Lange diese WM nicht spielen wird" wird Teamtrainer Dan Ratushny heute in der Kleinen Zeitung zitiert. "Es sollte Privileg und Ehre zugleich sein. Er hatte eine schwierige Saison, das Timing passt nicht."
Iserlohn unterstützt Lange
Diese Ehre hatte Lange immer gerne angenommen und zeigt seinen Stolz auch öffentlich in der DEL. Sein Goaliehelm ist mit einer rot-weiß-roten Flagge verziert. „Ich kann diese Aussagen nicht nachvollziehen“, so Wolfgang Brück, geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters GmbH. Er hält die Aussagen des OEHV für falsch. „Ich weiß, dass es die Zusage von Mathias Lange gegeben hat, an allen zwischen beiden Seiten vereinbarten Vorbereitungslehrgängen der Nationalmannschaft teilzunehmen. Für ihn war und ist es immer eine besondere Ehre für sein Heimatland auf dem Eis zu stehen, auch deshalb hat er in den letzten zwei Jahren intensiv und hart gearbeitet. Ich werde nicht zulassen, dass man Mathias Lange in der Öffentlichkeit nachsagt, dass es ihm an Begeisterung fehle, für Österreich aufs Eis zu gehen“, so Brück weiter. Die Iserlohn Roosters sehen es als Verpflichtung an, sich in dieser Situation klar hinter ihren Torhüter zu stellen. „Eine solche Diskussion hat gerade ein Spieler wie Mathias Lange nicht verdient. Ich weiß wie enttäuscht er derzeit ist!“
Lange meldet sich zu Wort
Lange wurde erst vor wenigen Wochen erstmals Vater und wollte daher seine Familie nach dem DEL Aus nach New Jersey begleiten - dort ist man nämlich während der Off-Season zu Hause. Das wusste auch der ÖEHV, weshalb sich Lange mit Ratushny auf den Einstieg ins Trainingslager am 14. April geeinigt habe, so die Kleine Zeitung. "Ich hätte keinen einzigen Trainingstag versäumt", so Lange. "Wer mir mangelnde Einstellung nachsagt, lügt und beschädigt meinen Ruf." Lange wollte in der trainingsfreien Zeit zwischen 21. und 24. April noch einmal in die USA fliegen und seine Familie besuchen.
Der ÖEHV hat also schon kurz nach Aufnahme der Vorbereitungen zum WM Turnier das erste Fettnäpfchen schnurstracks anvisiert, denn inzwischen dürfte auch offensichtlich sein, weshalb man auf Lange verzichtet. Es soll schlicht und ergreifend ums Geld gehen, denn Lange hätten die Reisekosten von zu Hause zum Teamtrainingslager ersetzt bekommen wollen, was allerdings vom ÖEHV abgelehnt wurde. Es handelt sich hierbei um Kosten von 800 Euro. "Ich habe gerechnet, dass meine Reisekosten von zu Hause und retour vom ÖEHV übernommen werden. Das wurde abgelehnt. Ich bin sehr enttäuscht, dass ich nicht bei dabei sein darf. Mir geht es nicht um die Kosten für ein Ticket, sondern ums Prinzip", so Lange in der Kleinen Zeitung.