Capitals ringen Linz in zweiter Verlängerung nieder
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marksoft -
24. März 2015 um 23:00 -
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Ein Wechselbad der Gefühle gab es in Spiel 2 der Halbfinalserie gegen die Black Wings. Zuerst gaben die Wiener ein 3:0 aus der Hand, kassierten 22 Sekunden vor dem Ende das 4:4 - und gewannen dann in der 82. Spielminute. Das 1:1 in der Best of Seven Serie, die am Donnerstag in Linz weiter geht.
Im ersten Spiel hatte Caps Topscorer Kris Foucault noch mit einer Fingerverletzung pausieren müssen, in Spiel 2 war der Stürmer wieder in der ersten Linie der Vienna Capitals im Einsatz. Dafür mussten die Black Wings auf einen Leistungsträger verzichten: Rob Hisey klagte nach dem sonntäglichen Check von Patrick Peter noch immer über Probleme und wurde daher zur Sicherheit geschont.
Wie nicht anders zu erwarten starteten die Vienna Capitals aggressiv, mit starkem Forecheck und jeder Menge Druck. Das erste Drittel stand weitgehend im Zeichen der Hausherren, die jeden Check fertig fuhren - selbst wenn die Hits teilweise sehr spät kamen. Dass diese Spielweise den Linzern gar nicht schmeckt weiß man nicht erst seit dem Halbfinale und die Mannschaft von Rob Daum taumelte daher auch im eigenen Defensivdrittel. Das nützten die Capitals in der 3. Minute durch Florian Iberer aus - das frühe 1:0 und schon wieder ein Rückstand für die Black Wings.
Capitals bleiben tonangebend
Beinahe hatte man ab etwa der Hälfte des ersten Drittels den Eindruck, als könnten sich die Gäste etwas aus der Umklammerung lösen. Nach einem Fight von Iberer gegen Magowan, der zwar ohne echte Treffer blieb aber einen Punktesieg für den Wiener brachte, kamen die Stahlstädter zu den ersten Möglichkeiten. So richtig gefährlich war das aber noch nicht, Matt Zaba blieb stabil, während sein Gegenüber noch ein zweites Mal hinter sich greifen musste. Im ersten Power Play des Abends dauerte es nur 9 Sekunden bis ein Ferland Schuss gleich zwei Mal abgefälscht wurde und Mike Ouzas in seiner Abwehr sehr unglücklich aussah.
Mit diesem verdienten 2:0 ging es in die erste Pause und die Capitals schienen den Oberösterreichern langsam aber sicher die Schneid in dieser Partie abgekauft zu haben. Die Wiener ließen auch zu Beginn des Mittelabschnitts nicht nach und erhöhten in der 23. Minute mittels Power Play Treffer von Kris Foucault auf 3:0.
Die Black Wings haben schon in der jüngsten Vergangenheit ihre Steherqualitäten gezeigt und nach diesem klaren Rückstand wachten die Linzer plötzlich auf. Lebler, Moran, Lukas - jetzt hatte Matt Zaba einiges zu tun. Jason Ulmer düpierte den Wiener Schlussmann in der 26. Minute mit einem Schuss aus extremem Winkel und die Oberösterreicher weitterten Morgenluft. MacDonald und Lebler klopften am Anschlusstreffer an, Daniel Oberkofler nützte dann auch das zweite Power Play der Gäste zu einem Tor aus und verkürzte in der 33. Minute auf 2:3. Das Match war wieder offen, die Linzer drängten, die Capitals konterten immer wieder gefährlich.
Linz drängt auf Ausgleich, Wien trifft
Es war einer dieser berüchtigten Vorstöße von Sebastien Piche tief in die Angriffszone hinen, der den Daum-Schützlingen schließlich zum Verhängnis wurde. Kris Foucault wurde traumhaft auf die Reise geschickt, der Topscorer der Hauptstädter war auf und davon und blieb beim 4:2 cool. Somit konnten die Mannen von Jim Boni auch nach 40 Minuten über einen Zweitorevorsprung verfügen und hatten alle Trümpfe in der Hand.
Aber die Black Wings waren noch nicht geschlagen. Sebastien Piche hatte sich seinen ersten Play Off Treffer für die 41. Minute dieses zweiten Halbinales aufgehoben und verkürzte mittels abgefälschtem Schuss auf 3:4. Das Match nahm danach wieder an Intensität zu, die Linzer versuchten nachzulegen, aber die Wiener hatten erkannt, dass sie nach vorne spielen mussten. Das taten die Hauptstädter mit voller Kraft und beinahe wäre auch dieses wichtige fünfte Tor gefallen. In der 48. Minute hatte Matt Watkins das leere Tor vor sich, scheiterte aber an einem Hechtsprung und viel Glück von Mike Ouzas. Jetzt war der Linzer Schlussmann da, wenig später hielt er nämlich auch noch gegen Foucault in Bedrängnis.
Comeback-Wings schlagen zu
Das Match stand auf Messers Schneide, die Linzer bemüht, aber noch nicht mit der nötigen Konsequenz nach vorne, die Wiener immer wieder mit Nadelstichen Richtung Ouzas. Die Gastgeber hatten aber die Matchuhr im Rücken, denn diese tickte für die Capitals nach unten.
Knapp zwei Minuten vor dem Ende musste aber Philippe Lakos vom Eis - die Chance für Linz, den Ausgleich anzugehen. Und die Nerven hielten, denn Andrew Kozek durfte 21 Sekunden vor dem Schluss gleich drei Mal nachschießen - und versenkte zum 4:4 Ausgleich!
In der Verlängerung begannen die Oberösterreicher ähnlich stürmisch und hatten durch Spannring, sowie Sekunden danach auch Matthias Iberer die ersten guten Möglichkeiten. Spannring war es dann auch, der in der 65. Minute an der Querlatte scheiterte. Anders als in Spiel 1 war es in diesem Match Linz, das in der Verlängerung den Ton angab. Die Wiener wirkten lange Zeit sehr passiv und verlagerten ihre Bemühungen auf den Konter.
Erst ab der 71. Minute bekamen die Hauptstädter Rückenwind und prüften den gegnerischen Torhüter zwei Mal. So zittrig die Goalies in der regulären Spielzeit gewirkt hatten, jetzt wurden sie stark. Mike Ouzas und Matt Zaba wechselten sich in der 75. Minute mit wichtigen Saves ab. Drei Minuten später schoss Peter MacArthur an die Stange, von dort sprang sie unter Mike Ouzas zurück. Glück für die Linzer. Je länger diese erste Verlängerung ging, umso müder wurden alle Beteiligten am Eis - es ging in die zweite Overtime.
In dieser begannen die Hauptstädter mit viel Energie - und Chancen. Pucks zum Netz, das war die Devise - die fruchtete. Kenny Magowan bugsierte die Scheibe in der 82. Minute dann zwischen die Schoner von Mike Ouzas hindurch zum 5:4 Sieg ins Netz und stellte damit das 1:1 in der Serie her.
Ein harter Eishockeykampf, der sich am Donnerstag in Linz fortsetzen wird. Dann geht es in der Keine Sorgen EisArena darum, ob die Capitals das Break schaffen, oder die Black Wings ihre Heimserie fortsetzen können.
UPC Vienna Capitals - LIWEST Black Wings Linz 4:4 OT2 (2:0, 2:2, 0:2, 0:0, 1:0)
Tore: 1:0 F. Iberer (3.), 2:0 Ferland (16./PP), 3:0 Foucault (23./PP), 3:1 Ulmer (26./PP), 3:2 Oberkofler (33./PP), 4:2 Foucault (39.), 4:2 Piche (41./PP), 4:4 Kozek (60.), 5:4 Magowan (82.).