Von 1:4 auf 5:4! Black Wings mit unglaublichem Comebacksieg
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marksoft -
15. März 2015 um 19:49 -
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Keinen Cent hätte man vor dem letzten Drittel auf die Black Wings gesetzt, als sie im fünften Viertelfinale gegen den HC Bozen mit 1:4 zurück lagen. Die Mannschaft war geschlagen, wirkte müde, völlig ratlos. Und dann das! 4 Tore später jubelte die Keine Sorgen EisArena über einen 5:4 Heimsieg und den ersten Matchpuck in der Serie.
Spiel 5 in einer Play Off Serie gilt immer als Schlüsselpartie, vor allem, wenn es noch 2:2 nach Siegen steht. So auch im Duell zwischen den Black Wings aus Linz und Meister Bozen. In 8 Aufeinandertreffen hatte es nur Heimsiege gegeben, aber der HCB zeigte von Beginn weg deutlich, dass man dieses Break endlich wollte.
Entsprechend aggressiv agierten die Foxes in der neutralen Zone und zwangen die Gastgeber so auch zu Fehlern. Stefan Gaffal leistete sich in der 6. Minute einen davon, spielte in der eigenen Defensivzone direkt auf Stefan Zisser und dieser ließ Mike Ouzas nicht den Funken einer Chance. Die Südtiroler wirkten lockerer, ausgeschlafener und auch williger. In der 8. Minute hätten die Gäste fast erneut eine Schlafaktion in der Linzer Abwehr verwertet, es war aber dann Derek Nesbitt, der in der 9. Minute auf 2:0 stellte. Ein Schock für die Black Wings, auch in der Keine Sorgen EisArena wurde es sehr ruhig.
Bozen bleibt eiskalt
Die Linzer versuchten zwar Druck zu machen, wurden von der guten Defensive der Italiener aber immer wieder zu Weitschüssen gezwungen. Die wenigen Möglichkeiten, die für die Stahlstädter bis zum Tor vorkamen, wurden von Jaroslav Hübl entschärft. Zum Beispiel Andrew Kozek und Curtis Murphy - und wenn Hübl dann geschlagen war, dann half das Torgestänge mit. Wie gegen Matthias Iberer in der 17. Minute. Im direkten Gegenzug ließ Justin Keller über den rechten Flügel kommend seinen direkten Gegenspieler ganz schlecht aussehen und bedankte sich mit dem 3:0.
Der nächste Tiefschlag für die Hausherren, die mit verzweifelten Versuchen von Andrew Kozek und Rob Hisey zu antworten versuchten, insgesamt aber in jeder Aktion völlig verunsichert wirkten. Aus der Pause kamen die Linzer aber mit viel Schwung, konnten auch sofort durch Mike Ouellette anschreiben und machten mit dem 1:3 im Rücken Druck. Dieser wurde von der Defensive des HCB aber in sich aufgesogen, die Südtiroler arbeiteten sich sogar an den vierten Treffer heran. In der 24. Minute traf Rodney mit einem Blue Liner nur die Querlatte, Ziga Pance konnte eine Minute später schon jubeln, aber sein Treffer wurde nicht gegeben, weil das Tor aus der Verankerung gehoben worden war.
Linz drückt, der HCB trifft
Die Black Wings wirkten bemüht, kamen aber erst gar nicht vor das so gut verteidigte Bozener Tor. Es kam, wie es kommen musste: der HCB erhöhte im Power Play auf 4:1 und hielt wieder alle Break-Trümpfe in der Hand. Vor allem auch, weil Jaroslav Hübl eine grandiose Partie spielte und in weiterer Folge Ulmer, Dorion und noch einmal Ulmer verzweifeln ließ.
Eine kaputte Bande in der Keine Sorgen EisArena sorgte schließlich 2:17 Minuten vor dem Ende des Mitteldrittels für eine vorgezogene Pause, der Rest des Abschnitts wurde direkt vor dem letzten Drittel absolviert. Beinahe hätten die Gäste kurz vor dem Ende des Drittels noch das fünfte Tor erzielt, die Linzer hatten aber Glück.
Linzer Doppelschlag bringt Leben in die Halle
Im Schlussdrittel konnten die Foxes ruhig an die Sache herangehen, denn die Black Wings vergeigten weiterhin die besten Chancen fast schon kläglich. Im ersten Power Play des Schlussdrittels wurden binnen 5 Sekunden drei Hochkaräter ausgelassen, im zweiten durften die Linzer dann aber doch noch jubeln. Andrew Kozek überraschte Hübl zwischen die Schoner durch. Jetzt schienen die Oberösterreicher aufzuwachen, denn nur eine Minute später knallte Franklin MacDonald die Scheibe ins Kreuzeck und es hieß nur noch 3:4 aus der Sicht der Oberösterreicher und die Halle war wieder da.
Der HC Bozen konnte dem Angriffswirbel der Hausherren jetzt nichts mehr entgegen setzen. Über Minuten wurde der Meister in der Defensive festgehalten, was fast schon schief gehen musste. Brad Moran spritzte in der 51. Minute in einen Schussversuch und lenkte unhaltbar zum nicht mehr für möglich gehaltenen 4:4 ab.
Es war nicht zu glauben, was sich da jetzt am Eis abspielte. Schuss um Schuss feuerten die Linzer auf Jaroslav Hübl ab, das war eine völlig ausgewechselte Mannschaft, die aufspielte. Die Partie hatte sich völlig gewendet, es ging nur noch auf ein Tor - und nur noch in ein Tor. In der letzten Minute war es Jason Ulmer, der die Aufholjagd der Black Wings endgültig beendete und die Hausherren mit 5:4 in Führung schoss.
Bozen wurde in den letzten Minuten überrollte, erdrückt und abgeschossen. Damit gehen die Black Wings in der Best of Seven Serie mit 3:2 in Führung und haben am kommenden Dienstag in Bozen den ersten Matchpuck.
LIWEST Black Wings Linz - HC Bozen 5:4 (0:3, 1:1, 4:0)
Tore: 0:1 Zisser (6.), 0:2 Nesbitt (9.), 0:3 Keller (18.), 1:3 Ouellette (22.), 1:4 Nesbitt (31./PP), 2:4 Kozek (47./PP), 3:4 MacDonald (48.), 4:4 Moran (51.), 5:4 Ulmer (60./PP).