Transfergeflüster: Linzer Leistungsträger weiter im DEL Visier
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marksoft -
11. März 2015 um 10:58 -
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Play Offs sind auch die Zeit, in denen Spieler Außergewöhnliches leisten müssen. Bei Leistungsträgern wird das sogar erwartet und daher gelten die Play Offs in der EBEL als beliebtes Reiseziel für Scouts als aller Herren Länder. In den letzten Heimspielen der Black Wings tummelten sich Vertreter aus der DEL. Sie beobachteten gleich mehrere Spieler.
Christian Perthaler nimmt das gestiegene Interesse an einigen Black Wings Spielern gelassen und mit einem Augenzwinkern: "Grundsätzlich freut es uns natürlich, dass sich einige in den internationalen Blickpunkt spielen konnten. Das zeigt, dass wir in Linz sehr gute Arbeit leisten und nun auch europaweit als Eishockeystandort wahrgenommen werden. Als Verein sind wir mit solchen Situationen jedes Jahr konfrontiert, dennoch werden wir zur Kaderplanung weiterhin keinen Kommentar abgeben, bis unsere Saison zu Ende ist. Und bis dahin ist hoffentlich noch sehr lange Zeit."
Fakt ist, dass beim gestrigen Heimspiel der Linzer neben Vertretern des ERC Ingolstadt auch Uwe Krupp von den Eisbären aus Berlin zugegen war. Beobachtet wurden Brian Lebler und Sebastien Piche, zumindest Krupp hatte nach zwei Dritteln genug gesehen und machte sich in letzten Abschnitt seine Notizen im VIP Raum. In einem der letzten Matches der Stahlstädter waren auch schon Vertreter aus Straubing an der Unteren Donaulände zu Gast und beobachteten ebenfalls potentielle Spieler aus der Erste Bank Eishockey Liga.
"Das gehört zu unserem Geschäft, ich bin ja auch immer wieder in anderen Hallen", so Perthaler. "Für uns sind solche Kontakte nicht unwichtig, denn wir bekommen immer wieder den ein oder anderen Spielertipp von Experten, die diese Spieler über Monate permanent in ihren Ligen beobachten können. Das hilft uns in so mancher Vorentscheidung sehr viel."
Brian Lebler wird als Top-Torjäger der Erste Bank Eishockey Liga naturgemäß besonders unter die Lupe genommen. Der Stürmer soll schon letzte Saison ein Angebot aus der zweiten Schwedischen Liga gehabt haben, allerdings werden ihm von Experten vor allem die eisläuferischen Fähigkeiten abgesprochen, um sich in Skandinavien durchzusetzen. Der Nationalteamspieler hat in Linz grundsätzlich noch ein Jahr vertrag, kann aber im Falle eines Auslandsengagements aus diesem aussteigen. Lebler fühlt sich jedoch in Linz sehr wohl, seine Frau hat erst vorgestern das zweite Kind in der oberösterreichischen Landeshauptstadt zur Welt gebracht.
Ganz anders sieht die Sache bei Sebastien Piche aus. Der Verteidiger unterschrieb letzte Saison sehr bald in Linz und ließ dadurch finanziell deutlich bessere Verträge aus. Daher pokert der Frankokanadier in diesem Jahr länger und hat sich noch nicht entschieden, ob er in Linz bleiben möchte. Einen Vertrag hat er vorliegen, auch hier wird von Experten bezweifelt, ob der bekannte "Freigeist" in der Defensive in einer anderen Liga derart zur Entfaltung kommen könnte. Gerade in Skandinavien spielt man sehr defensiv angelegte Systeme, die Piche nicht liegen würden. Ein Wechsel in die DEL, wo allerdings von den meisten Teams weniger gezahlt wird als in Österreich bzw. in die Schweiz läge da schon näher.
Die Konzentration sowohl von Lebler als auch von Piche gilt derzeit ohnehin ausschließlich den Play Offs. Hier wollen beide mit den Black Wings am Freitag den dritten Sieg in der Best of Seven Serie gegen den HC Bozen erringen, brauchen dazu aber den ersten Auswärtserfolg dieser Saison in Südtirol.