Leseverbot für die Referees in den EBEL Play Offs
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marksoft -
5. März 2015 um 13:35 -
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Mit dem Start der Play Offs rücken auch die Schiedsrichter wieder in den Mittelpunkt des Interesses. Immer dann wenn es besonders eng hergeht werden die Referees gerne als Sündenböcke hergenommen. DOPS Chef Lyle Seitz über Fehler, den Umgang damit und warum man Facebook & Co. als Schiedsrichter meiden sollte.
Es gibt in einer Eishockeysaison kaum ein Thema, das emotionaler diskutiert wird, als die Schiedsrichter. Er fällt auf, wenn er eine Fehlentscheidung trifft, ist er unauffällig wird kaum darüber gesprochen. Fast schon reflexartig heißt es bei Niederlagen „Der Schiedsrichter war Schuld“. Kein einfacher Job, der in den bevorstehenden Play Offs noch schwieriger wird.
12 Headschiedsrichter und 12 Linienrichter bilden die Schiedsrichter fürs Viertelfinale, im Halbfinale sind es je 8, im Finale dann jeweils 6. Das Problem zur Finalzeit ist, dass einige Referees vom IIHF einberufen wurden, um bei internationalen Turnieren dabei zu sein. Diesem muss Rechnung getragen und wurde auch schon frühzeitig eingeplant.
Lyle Seitz ist so etwas wie der Chef der Schiedsrichter und ebenso praktisch permanentes Objekt von Beschimpfumgen, Schuldzuweisungen und sogar medialer Druckversuche. Während der Play Offs, so Seitz in der aktuellen Ausgabe des ServusTV Forecheck Podcasts, habe er seinen Schützlingen einen Ratschlag mitgegeben. „Wir haben ihnen gesagt, sie sollen von Facebook, Medien, einfach allem was es zu lesen gibt fern bleiben. Das ist nichts gegen die Medien, es ist einfach Fakt, dass keine externe Meinung einem Referee helfen wird. Wir als übergeordnete Organisation hören und lesen zwar die Medienmeldungen, aber das hat nichts mit den Schiedsrichtern am Eis zu tun.“
Angesprochen auf den Fehler beim Penalty Schießen im Spiel des VSV gegen Znojmo gibt Seitz zu, dass es Fehler und Konsequenzen gegeben hat (die beteiligten Referees durften seither nicht mehr pfeiffen). „Ich gebe zu, dass die größte Schuld und Verantwortung bei den Schiedsrichtern liegt. Sie müssen das wissen. Ich bin sicher nicht derjenige, der da die Schiedsrichter vom Haken lässt. Es wurde entsprechend reagiert. Aber auf der anderen Seite zeigt es, warum es so wichtig ist, dass die Teams die Regeln kennen. Znojmo kannte sie, Villach nicht. Vielleicht ist es zusammenfassend das fairste zu sagen, dass es eine Kombination von Fehlern vieler Leute in der selben Situation war. Es ist nicht etwas, was wir haben willen, es ist nichts was wir belohnen, aber ich sage, dass es Situationen gibt, die einfach passieren.“