Die Rubelkrise erschüttert die KHL schwer
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marksoft -
17. Dezember 2014 um 17:41 -
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Bereits vor der Saison waren einige KHL Teams finanziell ins Strudeln gekommen, auf Grund der aktuellen politischen Sanktionen und der damit verbundenen Abwertung des Rubels wird die russische Eishockey Liga aber zuteifst in ihren Grundfesten erschüttert. Spieler - Notverkäufe einiger Teams lassen in den letzten Tagen aufhorchen...
Seit Mitte Jänner 2014 hat die russische Währung rund 60% ihres Wertes verloren. Politisch ist daher aktuell Feuer am Dach, aber alle Bemühungen nützen derzeit nichts. Nun hat die schlimmste russische Finanzkrise seit 20 Jahren auch die KHL erreicht. Gleich mehrere Teams kämpfen ums Überleben. Zum Beispiel Salavat Julaev Ufa, immerhin schon einmal KHL Champion. Letzte Woche trennte man sich von Headcoach Vladimir Yurzinov, wenig später wurde diese Entscheidung kurioser Weise wieder zurück gezogen. Inzwischen sollen Geldgeber das Sagen haben, der Verein wird von außen gesteuert und geht in eine ungewisse Zukunft.
Ob Atlant Mytishi eine solche überhaupt noch hat steht völlig in den Sternen. Das Team aus einem Moskauer Vorort, der im Jahr 2007 auch WM Gastgeber war, hat bereits damit begonnen, seine teuersten Spieler abzugeben. Andreas Engqvist wechselte zu ZSKA Moskau, Petr Vrana und Konstantin Koltsov zum Ligakonkurrenten nach Kazan. Ebenfalls vor dem Absprung ist Igor Radulov, den es auch zu ZSKA ziehen soll. Der Verein selbst galt bereits im Sommer als konkursreif, erst in allerletzter Sekunde schaffte man die Saison-Finanzierung. Diese dürfte aber auf wackeligen Beinen stehen und so fragt man sich bereits, wie lange Atlant noch durchält und ob der Verein nicht noch während der Saison seine Tore schließen muss.
Ebenfalls betroffen sein soll Slovan Bratislava. Bei den Slowaken haben die Spieler erst dieser Tage ihre Gehälter vom September und Oktober erhalten. Damit geht es Slovan ähnlich wie dem KHL Vertreter aus Riga, der ebenfalls bereits einige Spieler abgeben möchte, wenn man den Gerüchten glaubt. Auch sind einige Legionäre sehr unzufrieden, kassieren sie doch plötzlich deutlich weniger Gehalt, als noch vor ein paar Wochen.
Nicht umsonst gab es in dieser Saison deutlich weniger Transfers hochkarätiger und bekannter Spieler in Richtung KHL, als man das aus den letzten Jahren kannte. Die KHL ächzt auf jeden Fall unter der Rubelkrise und den politischen Sanktionen. Derzeit ist wohl nur die Spitze des Eisberges bekannt und noch viel mehr Teams dürften Probleme haben. Je länger die Krise andauert, umso offensichtlicher könnte das werden. Es wäre wenig überraschend, wenn sich bis zum Ende des IIHF Transferfensters auch noch der ein oder andere KHL Crack wieder in Richtung Westen orientieren würde...