Linz gewinnt Krimi gegen die Vienna Capitals
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marksoft -
23. November 2014 um 19:56 -
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Am Ende gelang die Revanche, aber Linz musste im Heimspiel gegen Leader Wien lange zittern. Die Capitals führten bis in die Schlussphase mit 2:1, dann aber gelang den Black Wings doch noch eines ihrer seltenen Power Play Tore. Im Shootout hatten die Stahlstädter dann das besser Ende für sich...
Nach der Verletzung von Markus Schlacher hatten die Vienna Capitals vor allem was die Defensive betraf ein Aufstellungsproblem. Nur noch fünf EBEL erfahrene Verteidiger standen zur Verfügung, dazu der 18-jährige Dominic Hackl, der allerdings von Tom Pokel auch Eiszeit bekam.
Entsprechend den Leistungen der letzten Runden zeigte sich dann auch das Geschehen am Eis. Die Linzer zwar offensiv bemüht, aber sehr fruchtlos gegen aggresiv agierende Wiener, die Capitals in ihren Vorstößen immer wieder brandgefährlich. Besonders auffällig: das schwache Power Play der Hausherren, die mit einem Mann mehr immer wieder Gegenstöße der Hauptstädter zuließen. Und trotz der reiferen Spielanlage der Wiener waren es die Linzer, die in Führung gingen. Andrew Kozek traf nur wenige Augenblicke nach Ablauf eines Power Plays aus dem Slot zum 1:0 - entgegen dem Spielverlauf!
Wer nun gedacht hätte, dass dieser Treffer für mehr Selbstvertrauen bei der Mannschaft von Rob Daum sorgen würde, sah sich getäuscht. Die Linzer taten sich schwer, überhaupt in das Angriffsdrittel zu kommen, vor allem im Power Play war man meist planlos. Viel abgeklärter und zielstrebiger agierte der EBEL Leader, wenngleich es auch etwas Glück bedurfte, um zum Ausgleich zu kommen. Jonathan Ferland nützte einen etwas verunglückten, aber trotzdem ankommenden Querpass in der 17. Minute zum verdienten Ausgleich. In den letzten Minuten des ersten Drittels hätten die Vienna Capitals durchaus auch noch in Führung gehen können, vor allem nach einem sehenswerten Solo von Kris Foucault, der kurz vor der Pause aber mit einem Backhandversuch scheiterte.
Linz startet besser, Rotter verletzt
Im Mitteldrittel zeigten sich die Hausherren dann vor allem in der Abwehr verbessert. Die Vienna Capitals bekamen nun weniger Platz, kamen auch kaum mehr vor das Tor von Michael Ouzas und sahen sich selbst immer wieder gefährlichen Angriffen gegenüber. Sogar das Power Play der Hausherren wurde ansehlich, Lebler und Moran hätten in der 24. Minute durchaus die Führung erzielen können. Sieben Minuten später war erneut Lebler beteiligt, als er in Unterzahl gemeinsam mit Jason Ulmer ein 2 gegen 1 Break fuhr. Aber diese Chance wurde fast schon kläglich vergeben.
Als dieses Power Play gerade zu Ende ging startete Rafael Rotter in der 31. Minute über die rechte Seite durch, wurde aber vom von der Strafbank kommenden David Franz gecheckt. Der Stürmer aus Wien blieb nach dem Angriff verletzt am Boden liegen, Franz wurde von Philippe Lakos zu einem Zweikampf gestellt. Der Wiener hatte zwar nach Punkten klare Vorteile, am Ende lag aber Franz am langen Verteidiger und wurde von den fast 5.000 in der Keine Sorgen EisArena als Sieger gefeiert.
Diese Aktion hatte dennoch ein Nachspiel: für Franz gab es eine Flut an Strafen und die Partie war für den Linzer zu Ende, seine Kollegen mussten fünf Minuten in Unterzahl agieren. Die Chance für die Pokel-Schützlinge, das Match wieder an sich zu reißen. Aber genau jetzt zeigten die Oberösterreicher ihre beste Leistung und konnten diese lange numerische Benachteiligung schadlos überstehen. Es gab kaum gefährliche Capitals Aktionen, erst in der letzten Minute zeigte Niki Hartl mit einem schnellen Vorstoß über links auf und prüfte Ouzas.
Capitals legen vor, Linz gleicht aus
Es ging insgesamt durchaus leistungsgerecht mit dem 1:1 in den letzten Abschnitt, die Spannung blieb hoch, das Niveau war es in diesem Spiel noch nicht. Auch im letzten Drittel fehlte das Feuer, aber es fiel zumindest ein Tor. Peter MacArthur machte es in der 45. Minute aus unübersichtlichem Gestocher vor Mike Ouzas und ließ die mitgereisten Wiener Fans jubeln.
Jetzt zeigten die Hauptstädter ihre Defensivstärke, denn sie machten die Räume eng, ließen die Linzer nur ganz schwer ins Angriffsdrittel und verhinderte große Chancen. Erst in der Schlussphase stand David Kickert wieder unter Beschuss. Zuerst scheiterte Stefan Gaffal noch knapp, als die Linzer dann aber mit zwei Mann mehr am Eis standen trafen sie doch noch im Power Play. Sebastien Piche zog ab und ließ dem Schlussmann des Tabellenführers keine Chance.
Es kam wie schon im ersten Duell dieser beiden Teams in dieser Saison zu einer Verlängerung, die von beiden sehr offensiv geführt wurde. Tore sollten aber keine mehr fallen, wenngleich die Chancen auf beiden Seiten vorhanden gewesen wären. Also ging es ins Penalty Schießen, das wieder auch in die Verlängerung ging. Erst als Jason Ulmer für die Hausherren zum 3:2 traf, war ein spannendes, aber nicht unbedingt hochklassiges Match zu Ende.
Die Linzer revanchierten sich damit erfolgreich für die Penalty Niederlage im ersten Saisonduell gegen die Vienna Capitals, die dennoch einen nicht unwichtigen Auswärtspunkt mit nach Hause nahmen.
LIWEST Black Wings – UPC Vienna Capitals 3:2 n.P. (1:1, 0:0, 1:1, 0:0, 1:0)
Tore: 1:0 Kozek (8.), 1:1 Ferland (17./PP), 1:2 MacArthur (45.), 2:2 Lebler (56./PP2), 3:2 Ulmer (65./entsch. Penalty).
Penalty Schießen: Lebler 1:0, Foucault 1:1, Kozek gehalten, MacArthur gehalten, Hofer gehalten, Sylvester gehalten, Foucault gehalten, Ulmer 2:1.