Linz Trainer Daum kein Freund der neuen Regeln
-
marksoft -
24. September 2014 um 14:21 -
4.981 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die vor dieser Saison neu eingeführten Regeln haben in den letzten Wochen die Schlagzeilen auch rund um die Erste Bank Eishockey Liga beherrscht. Man rechnet mit mehr Toren, das Spiel soll offensiver und attraktiver werden. Also alles großartig? Nein, meint Black Wings Trainer Rob Daum!
Rob Daum ist nun schon seit einigen Jahren in Europa als Trainer tätig, hat die Black Wings zu einem Meistertitel und zwei Halbfinalteilnahmen geführt. Allgemein wird er als einer der besten Coaches der Liga angesehen und ist ein Mann, er mit seinen Meinungen auch nicht unbedingt hinter dem Berg hält.
So auch, wenn man mit ihm über die neuen Regeln spricht, die vom IIHF im Sommer eingeführt wurden. Ein Wort, das Rob Daum in diesem Zusammenhang sehr häufig verwendet ist "warum?". Die augenscheinlichste Veränderung war die Erweiterung der Angriffszonen, was Daum als eine Verkleinerung des Mitteldrittels bezeichnet. "Dadurch werden technische Fähigkeiten immer unwichtiger", so der Kanadier. Die NHL habe diese Veränderung erfolgreich eingeführt, weil dadurch auf einer kleineren Eisfläche mehr Platz im Angriffsdrittel entsteht. In Europa hatte man diesen Platz schon, jetzt hat man richtig viel Platz. "Was man nicht bedacht hat: welchen Einfluss hat das auf die unteren Ligen", sagte Daum in einem Interview mit der "Sport Woche". "Wenn die Spieler nicht mehr lernen, mit dem Puck umzugehen, werden wir international zurückfallen."
Auch das Hybrid Icing hat es Rob Daum nicht besonders angetan. "Warum braucht man das in Europa," fragt sich Rob Daum. In der NHL hat man auf dieses "Zwittersystem" zwischen dem Touch und dem Automatic Icing umgestellt, um weit verbreitete Verletzungen im Kampf um den Puck zu reduzieren. Diese "Races" um die Scheibe gab es in Europa nicht - jetzt wird es diese wieder geben. "Ich kann mir vorstellen, dass es dadurch erst recht wieder zu Verletzungen kommt", befürchtet Daum.
Dass die Referees damit ihre Probleme haben werden sieht auch NHL Schiedsrichter Pierre Racicot. "Für uns war die Umstellung von Touch Icing auf das Hybrid Icing viel einfacher. In Österreich und Europa muss man nun viel mehr Entscheidungen treffen. Früher war es schwarz oder weiß, jetzt sind es mehr Graubereiche. DAs wird einige Zeit dauern. In der NHL hat es mindestens die Hälfte der Saison gedauert, bis man alle Situationen durchgespielt hatte", so der NHL Referee-Haudegen im ServusTV ForeCheck Podcast.