Vize-Weltmeister Schweiz reist mit Sorgen nach Minsk
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marksoft -
8. Mai 2014 um 07:20 -
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Morgen beginnt die Eishockey WM in Weißrussland und die Schweiz steht dabei unter besonderer Beobachtung. Nach der sensationellen Silbermedaille des Vorjahres sind die Eisgenossen sportlich gefragt, doch vor dem Turnierbeginn hat das SEHV Team jede Menge Sorgen.
Nach der großartigen Performance bei der letztjährigen WM und der dadurch folgenden Euphorie ist bereits vor dem Turnier von Minsk so etwas wie Ernüchterung beim Schweizer Nationalteam eingetreten. Die Eisgenossen werden mit einer stark verjüngten Mannschaft nach Weißrussland reisen. In der Vorbereitung gab es in 8 Tests nur 3 Siege, zuletzt wurde man von einem bunt zusammengewürfelten Team Canada deutlich geschlagen.
Entsprechend sauer war Teamchef Sean Simpson und ließ diesen Ärger auch raus: "Wenn wir im eigenen Drittel so weiterspielen, wird es wirklich sehr schwierig in Minsk. Wir brauchen am Freitag eine ganz andere Mannschaft!" 3 Torhüter, 8 Verteidiger und 14 Stürmer nimmt das SEHV Team vorerst mit zur WM, man hat sich noch ein paar Plätze offen gelassen und hofft auf Verstärkungen aus der NHL. Nino Niederreiter (Minnesota) und Raphael Diaz (New York Rangers) liegen in der zweiten Play Off Runde mit ihren Teams zurück und könnten womöglich noch zum Kader stoßen.
Ob das reicht, um eine Mannschaft, die in den letzten drei Tests keinen Sieg feiern konnte und zuletzt sogar zwei Mal ohne Torerfolg blieb, wieder zu einem Medaillenaspiranten zu machen? 10 WM Neulinge haben die Schweizer im Aufgebot und beweisen damit zumindest, dass man sich um nachstrebende Talente keine Sorgen machen muss. Entsprechend tief wurden auch die WM Ziele gestapelt. Das Erreichen des Viertelfinales wurde vorerst einmal als die zu überspringende Latte ausgegeben. Doch nach einigen teils heftig diskutierten Absagen befürchten Kritiker sogar, dass man in den Abstiegsstrudel geraten könnte.
Im ersten Spiel treffen die Schweizer auf Russland, danach folgt das Duell mit den USA. Zwei Spiele, in denen jeder Punkt als Bonus gelten muss. Danach folgen die wichtigen Partien gegen Gastgeber Weißrussland und den ewigen Konkurrenten aus Deutschland, gefolgt von den Spielen gegen Finnland, Aufsteiger Kasachstan und Lettland. Kapitän Mathias Seger bleibt angesichts der schweren Aufgaben Realist: "Es wird eine sehr schwierige WM. Das Turnier kann einen Verlauf von absolut positiv bis absolut negativ nehmen. Diese Realität muss man haben. Die anderen Mannschaft werden uns nun mehr respektieren und sich besser vorbereiten."