Österreich beendet Ungarns Aufstiegshoffnungen
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marksoft -
24. April 2014 um 11:30 -
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Schon wieder verschlief Österreichs Nationalteam die Anfangsphase der Partie gegen Ungarn, lag mit 0:2 hinten und drehte das Match noch um! 3:2 und 4:3 führte die ÖEHV Truppe, musste aber bis in die Verlängerung, in der Torjäger Brian Lebler die Entscheidung machte. Ungarn damit aus dem Aufstiegskampf draußen, Österreich weiterhin mittendrin!
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage traf Österreich auf Ungarn, denn schon das letzte Testspiel vor diesem WM Turnier wurde gegen die Magyaren absolviert. In diesem hatten sich die ÖEHV Schützlinge in Budapest mit 5:4 nach Penaltyschießen durchgesetzt, doch das war Vergangenheit. In diesem vierten Spiel von Goyang startete die Nationalmannschaft von Manny Viveiros sehr zurückhaltend und vorsichtig. Nach dem gestrigen Schlagabtausch gegen Südkorea war die Devise „Sicherheit zuerst“ und in der Defensive wurde auch viel konzentrierter gespielt.
Dafür klappte im Spiel nach vorne kaum etwas, man überließ die Offensivaktionen fast ausschließlich dem Gegner, der mit einem 16:3 Schussvorteil das Eröffnungsdrittel ganz klar beherrschte. Nur Bernhard Starkbaum konnte in dieser Phase einen Rückstand verhindern und ihm war es nach einem bemerkenswert zurückhaltenden ersten Drittel zu verdanken, dass die Null stand.
Ungarn hingegen setzte seine Abschlussschwäche auch in diesem Nachbarschaftsduell fort, brauchte aber unbedingt einen Sieg, um sich im Aufstiegskampf zurück zu melden. Und entsprechend motiviert blieben die Magyaren, die weiterhin Druck machten und letzten Endes auch verdient in Führung gingen. Nachdem Bernhard Starkbaum erneut einige Male rettend eingegriffen hatte, war er in der 28. Minute machtlos. Ein Weitschuss wurde direkt vor ihm noch unhaltbar abgefälscht, knapp eine Minute später zappelte die Scheibe sogar zum 0:2 im Netz.
Aufholjagd und kurioser Ausgleich
Die Ungarn hatten ihre optische Überlegenheit auch in einen entsprechenden Zwischenstand umgewandelt und das junge Team Austria schien zu wanken. Aber nicht lange, denn spätestens nach einem verschossenen Penalty von Michael Schiechl wurden die Österreicher endlich munter und konnten erstmals richtig Druck aufs Tor zu generieren. Es war Thomas Hundertpfund, der in der 32. Minute mit einem Traumsolo für den 1:2 Anschlusstreffer sorgte. Ein Treffer, der einen Ruck durch das Team gehen ließ. Mit wunderschönen Kombinationen wurde die Defensive der Ungarn auseinandergenommen und Dominique Heinrich konnte in der 34. Minute das 2:2 erzielen. Der Salzburger Verteidiger war es dann auch, der im ersten Power Play eine erneut sehr schöne Aktion zum 3:2 abschloss!
Aus 0:2 wurde ein 3:2 für die Österreicher, die allerdings in der letzten Sekunde des Mitteldrittels geschockt wurden. Ungarn hatte jubelnd abgedreht und den Ausgleich schon gefeiert, doch das Tor wurde lange Zeit im Videostudium überprüft. Erst im Verlauf der Pause war klar: das Tor wurde anerkannt, es ging mit dem 3:3 in das letzte Drittel.
Führung und Abwehrkampf
Ein kleiner Rückschlag, der das Team Austria aber nicht kümmerte. Nachdem man die ersten 30 Minuten völlig verschlafen hatte, agierte man mit den Ungarn inzwischen auf Augenhöhe und konnte immer wieder gefährliche Aktionen in Richtung gegnerisches Tor kreieren. Es war Matthias Iberer, der in der 48. Minute die rot-weiß-roten Cracks jubeln ließ und das 4:3 besorgte.
Die Ungarn mussten nun mit dem Rücken zur Wand alles nach vorne werfen und deckten das österreichische Tor immer wieder mit gefährlichen Schüssen ein. Knapp acht Minuten vor dem Ende jubelten die Magyaren schon, doch ein Weitschuss wurde gerade noch von der Linie gekratzt und auch der Videobeweis zeigte, dass die Scheibe nicht über die Linie gerutscht war. Doch der Ausgleich hing in der Luft, in der 54. Minute fiel er dann auch. Die nun wieder viel zu passiven Österreicher kassierten durch einen strammen Schuss von Csaba Kovacs das 4:4.
Die Magyaren durften mit diesem Treffer wieder hoffen, brauchten aber noch mindestens ein Tor, denn nur drei Punkte würden sie im Aufstiegskampf halten. Daher wurden die Angriffe immer intensiver, Österreich konterte. Brian Lebler hätte kurz vor dem Ende fast das fünfte Tor für die Viveiros Truppe gemacht, scheiterte aber an Hetenyi.
Nach einem Time Out holten die Ungarn ihren Torhüter vom Eis und versuchten noch einmal alles, aber trotz einer weiteren Strafe gegen Österreich blieb es beim 4:4 Unentschieden. Es ging in die Verlängerung, in der es wirklich turbulent wurde. Österreich zuerst mit zwei Mann weniger, dann mit einer Minute Power Play und Riesenchancen im Sekundentakt. Es war wieder einmal Brian Lebler, der mit einem schönen Schuss dem Zauber ein Ende setzte und das 5:4 für die ÖEHV Truppe besorgte.
Damit bleibt Österreich bei diesem WM Turnier ungeschlagen und übernimmt vor dem letzten Match wieder die Tabellenführung. Am Samstag geht es gegen Slowenien, eventuell wird dabei eine Zitterpartie nötig. Sollte Japan heute das letzte Spiel des Tages gegen Lokalrivalen Südkorea mit einem Sieg abschließen bleiben auch die Asiaten im Aufstiegsrennen. Die Japaner spielen ihr letztes Match gegen Ungarn, die seit der heutigen Niederlage nicht mehr aufsteigen können.
Ungarn – Österreich 4:5 nV. (0:0, 3:3, 1:1, 0:1)
Tore: 1:0 Bartalis (28./PP), 2:0 Sebök (29.), 2:1 Hundertpfund (32.), 2:2 Heinrich (34.), 2:3 Heinrich (36./PP), 3:3 Sebök (40.), 3:4 Iberer (48.), 4:4 Kovacs (54.), 4:5 Lebler (64.).
Schüsse: 38:26 (16:3, 14:11, 7:7, 1:5)
Strafminuten: 4:14 (0:4, 2:6, 0:2, 2:2)