Matthias Trattnig kritisiert die Punkteregel
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marksoft -
15. April 2014 um 07:27 -
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Eine langwierige Verletzung, danach der Skandal von Sotschi und die für ihn immer präsentere Punkteregel - Salzburgs Matthias Trattnig war in den letzten Wochen kein Freund von Zurückhaltung und denkt kurz nach der Finalniederlage offen über sein Karriereende nach.
In wenigen Tagen wird Matthias Trattnig 35 Jahre alt und nähert sich damit auch körperlich dem Ende seiner Eishockeykarriere. Der gebürtige Steirer spielt seit dem Jahr 2005 für die Red Bulls in Salzburg und hat es in der EBEL auf 510 Einsätze gebracht (147 Tore, 271 Assists). Ursprünglich ein Stürmer wurde er von Pierre Page vor wenigen Jahren zum Verteidiger umfunktioniert. Immerhin eine Position, die in der EBEL als Österreicher fast schon eine Fixanstellung bedeutet. Das weiß auch Trattnig, der in einem Interview mit den Salzburger Nachrichten die Punkteregel kritisiert.
Derzeit, so der 34-Jährige, würden in der Liga nur Legionäre und Null-Punkte-Spieler auflaufen. Zur Erinnerung: gemäß Punkteregel "zählen" Inländer Unter 24 Jahren keinen Punkt. "Österreicher sind ja nicht mehr gefragt in der Liga. Wenn ich mir ansehe, wer aktuell vertragslos ist, dann ist das ein Wahnsinn. Selbst ein Andre Lakos oder ein Marco Pewal müssen um einen Vertrag betteln. Als Eishockey-Fan will ich doch genau solche Spieler wie Marco Pewal sehen. Aber die Vereine holen lieber einen elften Ausländer", so Trattnig gegenüber den SN.
Dass auch sein eigener Arbeitgeber keinen Unterschied macht und kaum mehr junge Österreicher fördert ist dem Verteidiger klar. "Wir haben in Salzburg elf Legionäre und sieben, acht Teamspieler. Selbst in der vierten Linie haben heuer Leute wie Daniel Welser oder Matt Keith gespielt. Da kommt kein Junger zum Einsatz."
Matthias Trattnig hatte einen Großteil der letzten Saison mit einem Knorpelschaden gekämpft, der nun aber überstanden ist. Auch seine mentale Blockade habe er überwunden, so Trattnig - und er hofft auf eine entsprechend gute nächste Saison. Die seine letzte sein könnte, so der Steirer.