Re-Break! Salzburg erzwingt ein Spiel 5 gegen Bozen
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marksoft -
11. April 2014 um 22:02 -
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Red Bull Salzburg hat es geschafft und aus einem 0:2 Serienrückstand ein 2:2 gemacht! Mit einem unglaublich spanennden und hart erkämpften 5:3 Auswärtserfolg in Bozen gelang den Mozartstädtern das Re-Break gegen die Foxes und damit gibt es am Sonntag ein alles entscheidendes Spiel 5 im Finale um den Titel der Erste Bank Eishockey Liga 2013/14!
Es war angerichtet vor diesem vierten Finale: die Eiswelle von Bozen ausverkauft, die Foxes mit dem zweiten Matchpuck und Salzburg erneut mit dem Rücken zur Wand. Beide Mannschaften vertrauten auf das selbe Line Up wie am Dienstag, doch zumindest in der Anfangsphase war trotzdem alles anders. Bislang hatte immer Salzburg die besseren ersten 10 Minuten, doch in diesem vierten Finale lieferten sich die beiden Kontrahenten von Beginn weg ein Duell auf Augenhöhe.
Bullen legen zwei Mal vor
Kim Strömberg hätte in der 9. Minute plötzlich alleine stehend vor dem Tor von Bernd Brückler den HCB in Führung bringen können, schob aber am langen Eck vorbei. Die Salzburger bedankten sich auf ihre Art und nützten das erste Power Play der Partie nach nur 32 Sekunden zur Führung. Dominique Heinrich zog von der blauen Linie mit einem Schlagschuss ab und das Spielgerät zappelte Augenblicke später im Netz. Ein Tor, das den Gästen sichtlich Auftrieb gab, was sich abermals am Zwischenstand bemerkbar machte. In der 13. Minute wurde ein Weitschuss von Boivin auf den Handschuh von Thomas Raffl abgefälscht, tropfte von dort direkt vors Tor und Raffl staubte zum 2:0 für die Mozartstädter ab.
Ein Doppelschlag, der von den Foxes nicht nur mit einem sofortigen Time Out, sondern auch mit noch mehr Körperspiel beantwortet wurde. Das Match wurde ruppiger, emotionaler und die Referees hatten alle Hände voll zu tun, es unter Kontrolle zu halten. Salzburg schien nun nach der schnellen Vorentscheidung zu suchen, lief dabei aber immer wieder zu offensiv Richtung Tor von Jaroslav Hübl. Das rächte sich, denn Kim Strömberg wurde von Piche in der 19. Minute schön eingesetzt und stand dann ganz alleine vor dem Bullen-Tor. Der Torjäger der Italiener bedankte sich artig indem er das 1:2 erzielte und Bozen zurück ins Spiel brachte.
Salzburg drückt, Bozen trifft
Der Beginn des zweiten Abschnitts stand wieder im Zeichen von Red Bull Salzburg, aber zwei große Möglichkeiten wurden nicht genützt. Als John Esposito in der 23. Minute ganz alleine vor Brückler auftauschte und am langen Eck vorbei schob, hätte das Warnung genug sein sollen, aber die Mozartstädter reagierten nicht. Stattdessen wurde die Jackson Truppe offensiver – und fehleranfällig in der Vorwärtsbewegung. In der 28. Minute nützte das Markus Gander, als er nach einem Bauerntrick die Ruhe bewahrte und mit unglaublicher Ruhe zum 2:2 ins Netz hob. Bernd Brückler war lange Zeit wie ein Käfer am Boden gelegen und nicht aufgekommen, die Salzburger reklamierten Torraumabseits, wurden aber von den Referees nicht erhört.
Das Power Play als Waffe
Damit begann das Match wieder von vorne, es dauerte aber nicht lange, bis sich die Gäste wieder ihr gewohntes optisches Übergewicht erspielten, während der HCB auf Konter lauerte. In der 35. Minute nützte Bozen das aber nichts, denn mit einem Mann weniger am Eis war man zum Zuschauen gezwungen wie Salzburg mit sehenswertem Passpiel Konstantin Komarek am langen Eck freispielte und dieser hatte keine Probleme, das 3:2 zu erzielen. Zwei Minuten später stand der Torschütze abermals am langen Eck völlig frei, brachte das Spielgerät dieses Mal aber nicht ins Tor, sondern ließ es an der Linie entlang tanzen. Glück für den HCB, der mit dem einen Tor Rückstand in das letzte Drittel ging und trotzdem noch immer alle Hoffnungen auf den Titelgewinn haben durfte.
Im letzten Abschnitt standen sich die beiden Mannschaften wieder auf Augenhöhe gegenüber. Keiner wollte einen Fehler machen, entsprechend konzentriert standen sowohl Bozen als auch Salzburg in ihren Defensiven. Das bemerkte man vor allem bei den Power Play Situationen, in denen die jeweils numerisch unterlegenen Teams ausgezeichnet kämpften. Die Zeit, sie begann schön langsam gegen den HCB zu laufen, die letzten zehn Minuten begannen und die Red Bulls hatten weiterhin dieses 3:2 in ihren Händen.
Beinahe hätte Garrett Roe mit einem Solo dem Spuk ein Ende bereiten können, scheiterte aber an Hübl im HCB Tor. Was dann folgte, ließ die Eiswelle erbeben: zwei Strafen in Folge für Salzburg, die Foxes damit mit zwei Mann mehr und Kim Strömberg machte das 3:3!
Salzburg brauchte aber nicht lange, um diesen Schock abzuschütteln und abermals vorzulegen. Garrett Roe nützte eine Serie von Fehlern in der Bozener Abwehr, war plötzlich freigespielt und versenkte den Puck 4:13 Minuten vor dem Ende zum 4:3 im linken Kreuzeck. Für die Hausherren wurde es jetzt knapp, denn die Red Bulls begannen geschickt, ihren Vorsprung zu verwalten und das Spiel zunehmend fern von Bernd Brückler zu halten.
Mehr als zwei Minuten vor dem Ende holte Bozens Coach Tom Pokel seinen Torhüter vom Eis und setzte auf Risiko. Die Füchse setzten sich mit einem Mann mehr im Angriffsdrittel fest und drückten auf den Ausgleich, aber dieser sollte nicht mehr gelingen. Stattdessen traf Matthias Trattnig Sekunden vor dem Ende zum 5:3 Endstand ins leere Tor. Damit gelang Red Bull Salzburg das Re-Break und der 2:2 Ausgleich in der Serie. Die Mozartstädter holten das Finale somit für ein alles entscheidendes fünftes Match am kommenden Sonntag in den heimischen Volksgarten zurück.
HC Bozen – Red Bull Salzburg 3:5 (1:2, 1:1, 1:2)
Tore: 0:1 Heinrich (11./PP), 0:2 Raffl (13.), 1:2 Strömberg (19.), 2:2 Gander (28.), 2:3 Komarek (35./PP), 3:3 Strömberg (53./PP2), 3:4 Roe (56.), 3:5 Trattnig (60./EN).