Break! Bozen startet mit Sensation in Salzburg ins EBEL Finale
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marksoft -
4. April 2014 um 21:55 -
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Der HC Bozen bleibt seinem Sensationslauf durch die diesjährigen EBEL Play Offs treu und hat gleich zum Finalauftakt das Break geschafft. Die Italiener feierten mit einem perfekten Auswärtsspiel einen klaren 6:1 Auswärtserfolg und legten in der Best of Five Serie gegen Red Bull Salzburg mit 1:0 vor. Am Sonntag geht es in Südtirol weiter.
Von Vorsicht und Taktik geprägt - so startete diese Finalserie zwischen Red Bull Salzburg und dem HC Bozen. Die Mozartstädter wirkten etwas nervös, konnten auch auf Grund des erwartungsgemäß sehr aggressiven Forechecks der Italiener auch nicht das gewohnte Passpiel aufziehen. So dauerte es fast 6 Minuten, ehe der erste gefährliche Schuss abgefeuert wurde. Zu gut standen die Foxes an der Mittellinie und nahmen so den Schwung aus den Salzburger Angriffen.
So blieb der erwartete Angriffsdruck der Red Bulls aus und der HC Bozen konnte ab etwa der Hälfte der Partie selbst Schwung nehmen. Dabei wurden die Südtrioler von einem zwar ungenützten doppelten Power Play unterstützt, das sie jedoch dazu nützten, sich mehr nach vorne zu orientieren. In der 16. Minute wurde ein Whitfield Schuss gerade noch abgefälscht, 60 Sekunden später hatte Nicholetti nach einem Piche Schuss die Führung vergeben. Aber auch auf der anderen Seite tat sich etwas, zum Beispiel, als Manuel Latusa einen 3 gegen 1 Konter nicht nützen konnte.
Bozen zieht davon
Das sollte sich rächen, denn in der 18. Minute stand Rick Schofield an der langen Ecke genau richtig und konnte zum 1:0 für den Underdog abstauben. Mit diesem knappen Vorsprung ging es auch in die erste Pause, aus der Salzburg mit einem etwas veränderten Geschicht zurück kam. Die Bullen begannen deutlich ambitionierter und drückten in den ersten Minuten gewaltig auf den Ausgleich. Die beste Chance hatte Florian Mühlstein, der mit seinem Versuch aber nur die Querlatte traf. Zu sorglos ging das Team von Don Jackson in dieser Phase mit seinen Chancen um - und wurde abermals bestraft.
In der 27. Minute war es Kim Strömberg, der die bis dahin erste echte Torchance der Südtiroler im Mitteldrittel unter Mithilfe von Bernd Brücker zum 2:0 ins Netz bugsierte und den HCB mit 2:0 in Front schoss. Die Foxes höchst effizient, während Salzburg seine Chancen weiterhin nicht verwerten könnte. Matt Cullen musste zusehen, wie sein Bauerntrick auf der Linie entlangschlitterte und dann weggekratzt wurde. Nur wenige Augenblicke später musste ein weiterer Salzburger zuschauen: Bernd Brückler ließ sich von einem unscheinbaren Weitschuss des Bozeners Laliberte völlig überraschen und musste zum 0:3 passieren lassen!
Raffl mit dem ersten Bullen-Tor
Wenn es spielerisch nicht geht, dann muss man sich die Tore erkämpfen. Nach diesem Motto konnte Salzburg in der 37. Minute kurz vor der zweiten Pause jubeln. Nach einem Knaller von Komarek im Power Play stand Thomas Raffl direkt vor dem Bozener Tor und staubte zum 1:3 für die Hausherren ab. Das ließ die Mozartstädter zumindest für ein paar Minuten hoffen, wobei diese Hoffnung aber wenige Augenblicke vor der zweiten Pause von den Bozenern erneut zertrümmert wurde. David Laliberte wurde am langen Eck mit einem traumhaften Querpass freigespielt und hatte keine Mühe, seinen zweiten Treffer an diesem Abend zu erzielen. Das 4:1 für die Gäste, die am Besten Weg zum Final-Break waren!
Der HC Bozen war es dann auch, der im Schlussabschnitt mit einer unglaublich souveränen Leistung den Ton angab. Santorelli hätte beinahe das fünfte Tor gemacht und damit die endgültige Entscheidung besorgt, aber dieses Mal war Bernd Brückler im Salzburger Tor zur Stelle. Von den Red Bulls war nicht mehr viel zu sehen, Don Jackson hatte inzwischen auf nur noch drei Linien umgestellt und wollte so eine Wende fast schon erzwingen. Aber seine Mannschaft fand keine Mittel, um gegen die starke Defensive der Südtiroler zum Zug zu kommen.
Ganz anders der HCB, der aus den wenigen Chancen fast alles machte. Zwar traf Santorelli im Power Play der 51. Minute nur die Stange, aber nur 5 Sekunden später zappelte die Scheibe dann doch im Netz hinter Bernd Brückler. MacGregor Sharp stand am langen Eck völlig frei und hatte keine Mühe mehr das 5:1 für die Gäste zu erzielen. Das war klarer Weise die Vorentscheidung in diesem ersten Match und die Siegesserie der Red Bulls ging dem Ende zu. Nach sieben Erfolgen in Serie mussten sich die Red Bulls wieder einmal geschlagen geben und haben für die Reise nach Italien einige sehr anspruchsvolle Hausaufgaben mitbekommen.
Es wurde aber noch bitterer für die Jackson Schützlinge, denn David Laliberte durfte in der 56. Minute seinen Hattrick bejubeln, nachdem er eine Traumaktion nach doppelten Doppelpass erfolgreich vollendete. Die Salzbuger hatten dieses Match ebenso abgehakt, wie der HCB.
Die Foxes konnten sich gleich im ersten Match des Finales das Heimrecht schnappen und reisen mit einer 1:0 Führung in der Best of Five Serie nach Hause zurück. Am Sonntag erwartet der HC Bozen die Salzburger zu Spiel 2 und könnten sich mit einem weiteren Sieg in diesem schon Matchpucks sichern. Für Salzburg wird dieser Auftritt in Südtirol bereits ein ganz besonders wichtiger werden...
Red Bull Salzburg - HC Bozen 1:6 (0:1, 1:3, 0:2)
Tore: 0:1 Schofield (18.), 0:2 Strömberg (27.), 0:3 Laliberte (33.), 1:3 T. Raffl (37./PP), 1:4 Laliberte (40.), 1:5 Sharp (51./PP), 1:6 Laliberte (56.).