Die HF.at Play Off Vorschau: Red Bull Salzburg – HC Bozen
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marksoft -
30. März 2014 um 20:56 -
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Finale! Die beste Zeit des Jahres, Ligakrösus gegen Liganeuling – und die EBEL leistet sich eine Serie „Best of Five“. Die Rahmenbedingungen sind wenig begeisternd, dennoch darf man einen tollen Finalkampf erwarten. Schafft es Bozen nun auch, die Millionentruppe aus der Mozartstadt zu stoppen und als erstes ausländisches Team den Ligatitel zu erobern?
Red Bull Salzburg (1) – HC Bozen (2)
Saisonbilanz: 4:2 Siege, 9:5 Punkte, 19:13 Tore
Die Erste Bank Eishockey Liga hat ihr Traumfinale! Die beiden besten Teams nach der Zwischenrunde treffen im finalen Showdown aufeinander und matchen sich um den Meistertitel. Das Zeichen an die Konkurrenten aus der Liga ist dabei ein sehr eindeutiges und eines, das man international schon seit Jahren beobachten kann: wenn man Erfolg haben will, dann muss man über die gesamte Saison konstant auf vier fast gleich starke Linien setzen!
Hier enden die Gemeinsamkeiten der beiden EBEL Finalteilnehmer aber auch schon, denn die Grundvorraussetzungen vor der Siason hatten unterschiedlicher nicht sein können. Salzburg baute rund um einen bereits bestehenden, starken Österreicherkern eine neue Mannschaft auf, holte mit Don Jackson einen bekannten Namen und arbeitete sich bis zu den Play Offs zu einem echten Team zusammen. In den Play Offs verloren die Mozartstädter ihre ersten beiden Partien – zwei Pleiten, die den Red Bulls gut getan haben. Seit Dornbirn nämlich an der Sensation anklopfte spielten die Salzburger ganz anders auf. Das dritte Match im Halbfinale gegen Linz war eines der beeindruckendsten der letzten Jahre, in dem man einem durchaus starken Gegner nicht den Funken einer Chance ließ.
Mit diesem Powerhockey der Mozartstädter wird sich der Liganeuling aus Bozen herumschlagen müssen. Die Italiener konnten ihr Team erst sehr spät zusammenstellen und waren trotzdem von der ersten Partie weg genau das, was sie bis heute so ausgezeichnet hat: ein unglaublich starkes Kollektiv, mit kompakter Defensive und sich perfekt ergänzenden Stürmern. Wenn Bozen in Führung geht, dann ist es sehr schwer, gegen die Südtiroler ein Spiel zu drehen, denn dann beginnt das Defensivsystem von Tom Pokel so richtig zu greifen. Dem Villacher Sturm hat man im Halbfinale mit einem ausgeklügelten System schon im neutralen Drittel weitestgehend das Wasser abgegraben, hatte aber durchaus auch das ein oder andere Problem mit dem Kampfgeist des Gegners.
Im Finale wird die Rolle des HCB aber eine andere sein, denn ab sofort sind die Füchse die Außenseiter. Ja, die Südtiroler haben eine kompakte und sehr tief besetzte Mannschaft, aber im Vergleich mit Red Bull Salzburg ist das noch immer eine Spur zu wenig. Die Mozartstädter sind bis zum allerletzten Stürmer in der vierten Angriffsformation fast gleichwertig besetzt, haben einen derzeit „heißen“ Torhüter im Kasten und eine Defensive, die ebenfalls Druck aufbauen kann. Das alles hat dem HC Bozen in der regulären Saison nicht unbedingt behagt. 4 von 6 Saisonduellen verloren die Südtiroler und nicht umsonst waren die Mozartstädter neben den Linzern einer der Angstgegner der Foxes.
Und trotzdem haben die Bozener erst als zweiter Neueinsteiger das Finale erreicht – das letzte Mal gelang dies den Drachen aus Ljubljana. Besonders wichtig wird es daher auch sein, dass die Referees in dieser Finalserie ihren Job gut erledigen, denn die Ereignisse des letzten EBEL Duells zwischen einem österreichischen und einem nicht-österreichischen Verein sind noch in guter Erinnerung. Die Entscheidung am Eis soll von den Spielern herbeigeführt werden, nicht von den Schiedsichtern – das sollte außer Diskussion stehen!
Man darf mit Spannung erwarten, welche Spielphilosophie sich in dieser Serie durchsetzen kann. Ist es die harte und körperlich intensive Art und Weise des HC Bozen, oder doch der Spielwitz und die Kadertiefe der Salzburger? Diese haben sich im Verlauf dieser Saison immer dann schwer getan, wenn sie richtig hart am Körper angegangen wurden. Das werden wohl auch die Südtiroler versuchen, eine Frage der Special Teams dürfte das Finale rein statistisch gesehen nicht werden. Weder Salzburg noch der HC Bozen gelten als herausragende Power Play oder Penalty Killing Spezialisten.
Im Tor verfügen beide Finalisten über derzeit in Hochform spielende Goalies, die Backups können aber ebenso fast gleichwertig eingesetzt werden. In der Defensive wirkt das System des HCB kompakter und gefestigter als das der Salzburger, die allerdings im Angriff die Nase vorne haben. Können die Red Bulls ihre aufsteigende Form aus der Halbfinalserie und die darin gezeigten Tugenden weiter fortsetzen wird es auch der HC Bozen sehr schwer haben, den großen Meisterschaftsfavoriten zu stoppen. Auch wenn die Italiener 7 ihrer letzten 8 Spiele gewonnen haben und sich wohl spätestens mit der Finalteilnahme über eine bummvolle Eiswelle freuen dürfen, alles andere als der Meistertitel für die Bullen wäre eine Überraschung. Allerdings wäre es nicht die erste, die der HC Bozen in dieser Saison schaffen würde...
Hockeyfans.at Prognose: Salzburg in 4 bis 5 Spielen
Die Termine des Duells:
Fr, 04.04.2014 (19:30): Red Bull Salzburg (1) – HC Bozen (2)
Di, 06.04.2014 (17:50): HC Bozen – Red Bull Salzburg
Di, 08.04.2014 (19:30): Red Bull Salzburg – HC Bozen
*Fr, 11.04.2014 (19:30): HC Bozen – Red Bull Salzburg
*So, 03.04.2014 (17:50): Red Bull Salzburg – HC Bozen
*...falls notwendig