Die Black Wings haben nichts mehr zu verlieren
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marksoft -
26. März 2014 um 07:26 -
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Zwei Spiele, zwei Niederlagen und jedes Mal knapp dran am Favoriten aus Salzburg. Die Linzer haben in den ersten beiden Partien des Halbfinales zwar brav gekämpft, es fehlt aber noch der letzte Schritt, um die Red Bulls zu schlagen. Aber die Linzer zeigten sich gestern kämpferisch und setzen auf das „Jetzt erst recht“-Gefühl.
„Es ist eine Best of Five Serie keine Best of Three“, reagierte der Linzer Trainer Rob Daum schon etwas belehrend, wenn es um die Frage ging, ob mit dieser zweiten Niederlage auch die Serie verloren sei. Fakt ist, dass es noch nie ein Team in der Bundesliga geschafft hat, ein 0:2 in einer Best of Five Serie noch einmal umzudrehen. Aber die Black Wings haben schon einmal Geschichte geschrieben – mit ihrem Re-Sweep gegen die Vienna Capitals, als sie ein 0:3 in einen Seriensieg umwandelten.
Aber das war Best of Seven und eine ganz andere Geschichte. „Wir müssen jetzt einmal einen Weg finden, das erste Spiel zu gewinnen“, denkt der Linzer Coach auch gar nicht so weit, sondern nur bis zum nächsten Spiel. Das 2:3 nach Verlängerung am gestrigen Dienstag war eine bittere Pleite, wie auch Kapitän Philipp Lukas und Stürmerkollege Gregor Baumgartner unisono bestätigten. „Wir haben gut gespielt, aber nicht genug Tore geschossen“, fasst es der Kapitän der Stahlstädter, Philipp Lukas kurz und prägnant zusammen.
Probleme im Scoring bei den Linzern
Das Toreschießen funktioniert in dieser Serie noch nicht so effizient, wie das im Viertelfinale der Fall war und daher haben die Linzer auch noch nie geführt. Auffällig, dass nur die erste Linie rund um Brian Lebler wirklich gefährlich wird, die vierte Linie durch Kampfgeist überzeugt – dazwischen ist nicht viel. Die zweite Linie wirkt rund um einen schwachen Center Rob Hisey gebremst und die dritte Linie wird in den Zweikämpfen mit dem tiefen Kader der Salzburger aufgerieben. Darüber hinaus lässt man sich im Lager der Oberösterreicher immer wieder zu unnötigen Fouls in ungünstigen Situationen hinreiße – so wie gestern die beiden Unterzahlspiele zu Beginn der Overtime. „Das hat uns wieder das Momentum gebracht“, meinte Salzburgs Coach Don Jackson nach dem Match.
„Wir haben nicht genug getan, um ein Spiel zu gewinnen“, weiß Rob Daum. „Es geht nicht darum, dass wir gut gespielt haben, in den Play Offs geht es halt nur um Siege und Niederlagen. Das Wie ist egal.“ Ab Freitag dürfen sich die Stahlstädter keine Niederlage mehr leisten, das wissen alle. „Wir werden in Salzburg alles daran setzen um zu gewinnen“, zeigt sich Gregor Baumgartner alles andere als geschlagen. „Wir wollen versuchen endlich mal in Führung zu gehen und dann vielleicht einmal auch nachzulegen, dann ist das ein anderes Spiel.“
Salzburg bleibt cool
In den ersten beiden Matches waren es immer Kleinigkeiten, die zu Gunsten der routinierten und nah am Mann spielenden Salzburger entschieden haben. Die Mozartstädter wirken abgebrüht, effizient und sehr sicher, was auch an der Vorgabe von Don Jackson liegt, Fehler nur einmal zu machen. „Wir versuchen Fehler immer auszumerzen und nur von einem Spiel zum nächsten zu blicken“, so der Trainer der Red Bulls. „Wir haben jetzt wieder ein Spiel in Salzburg und dort müssen wir uns erneut gegen sie beweisen!“
„Sicher haben wir auch Glück gehabt“, kann Salzburgs Stürmer Thomas Raffl entspannt zugeben. „Aber das ist nur die eine Seite, auf der anderen Seite ist es auch das konsequente Spiel in der defensiven Zone, vorne haben wir dann die Chance bekommen und sie auch genützt.“ Dass noch nichts gewonnen ist, weiß der Kärntner ganz genau. „Wir dürfen sie jetzt nicht unterschätzen! Linz hat die Mannschaft, die zurückkommen kann und daher müssen wir sie ständig unter Druck setzen und ihnen unser Spiel aufzwingen.“
Florian Mühlstein kann sich in die Situation der Linzer hineinversetzen und weiß, dass es ein echter Tiefschlag ist, wenn man in einer Play Off Serie in Overtime verliert. „Aber für uns heißt es jetzt, dass wir am Freitag unser Spiel weiter spielen, wir wollen gewinnen und ins Finale kommen!“