Red Bull Salzburg ringt Linz in der Overtime nieder
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marksoft -
25. März 2014 um 22:24 -
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Einen echten Play Off Kampf lieferten sich die Black Wings in Linz mit den Red Bulls aus Salzburg und am Ende mussten die beiden Teams bis in die Verlängerung. In dieser wurde Garrett Roe zum Matchwinner und brachte mit seinem 3:2 den großen Meisterschaftsfavoriten mit 2:0 in der Serie in Führung. Linz darf sich somit in dieser Saison keine Niederlage mehr leisten.
Beide Mannschaften sahen nach nur 48 Stunden Pause zwischen Spiel 1 und Spiel 2 keinen Grund, irgendetwas an den Aufstellungen zu ändern und so ging es mit den selben Line Ups aufs Eis, die schon am Sonntag zu sehen waren. Zwar zeigten beide Teams von Beginn weg viel Einsatz und Kampfbereitschaft, was allerdings auf Kosten der Genauigkeit und damit auch des Spielaufbaus ging. In den ersten Minuten herrschte zwar Play Off Feeling vor, allerdings ohne echte Torchancen. Erst ein guter Schuss von Youngster David Franz für die Linzer brachte Schwung in diese Partie. Es war ein erster Warnschuss der Black Wings, das Tor machten aber die Gäste.
Ein Fehlpass von Robert Lukas im eigenen Drittel brachte völlig überraschend Dominique Heinrich in Schussposition und der Wiener im Salzburger Trikot zog sofort ins kurze Eck ab. Wie schon am Sonntag gingen die Bullen in Führung - und wie vor zwei Tagen folgte die Antwort prompt. "Wir haben leider gleich wieder ein Tor bekommen und dadurch haben sie uns etwas das Momentum genommen", sollte Heinrich in der ersten Pause sagen. Damit meinte er ein sehenswertes Solo von Brian Lebler, der von der eigenen blauen Linie den ganzen Frust dieser ersten 3 1/2 Halbfinaldrittel in einen Sturmlauf steckte. Am Ende hatte er dabei auch etwas Scheibenglück und schob schließlich zum 1:1 ein.
Play Off Kampf mit Vorteil Salzburg
Diese beiden Tore hatte das Spiel gebraucht, denn was nun folgte war ein hochklassiger Schlagabtausch mit kontrollierterem Spiel der Salzburger, aber dem nun größeren Willen bei den Gastgebern. In der 17. Minute hämmerten die Stahlstädter gleich mehrere Weitschüsse in Richtung Bernd Brückler, wirklich durch kamen sie damit aber nicht. Es blieb nach dem ersten Abschnitt beim Unentschieden, aber die Salzburger durften im zweiten Drittel mit einem Power Play starten.
Dieses ließen die Mozartstädter zwar liegen, aber kaum waren die Black Wings komplett, zappelte die Scheibe doch noch im Tor. Konstantin Komarek hatte einen Querpass versucht und damit den Linzer Vertidiger Curtis Murphy getroffen. Vom Schuh des Kanadiers ging das Spielgerät ins Tor und Salzburg führte mit 2:1. Mit diesem Treffer im Rücken wurde Salzburg immer souveräner und begann ganz langsam das Match zu kontrollieren. Die Stahlstädter hatten ganz wenige Ideen im Angriff, nur die erste Linie rund um den übermotivierten Brian Lebler war ein stetiger Brandherd.
Nödl und Fahey verletzt draußen
Es lief gerade die 32. Minute, als Andreas Nödl nach einem im ersten Augenblick unscheinbar wirkenden Check des Linzers David Franz verletzt am Eis liegen blieb. Der ehemalige NHLer griff sich immer wieder aufs linke Knie und wurde in die Kabine gebracht. Nach Brian Fahey schon die zweite Verletzung an diesem Abend für die Bullen.
Doch die Mozartstädter ließen sich auch von diesen Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen und machten bis zur zweiten Pause weiterhin Druck. Einzig Brian Lebler schien sich weiterhin gegen die drohende Niederlage zu stemmen und generierte einige gute Szenen. Mehr als das war aber nicht drin und die Red Bulls hatten nach 40 Minuten die Nase vorne.
Robert Lukas macht es spannend
Der letzte Abschnitt begann für Salzburg mit einer guten Nachricht: die Verletzung von Andreas Nödl war offenbar doch nicht so schwer und der Stürmer kam sogar wieder aufs Eis. Die Salzburger behielten auch gegen nun immer verzweifelter stürmende Linzer die Ruhe und wirkten sehr souverän. Nur ganz selten wurde es vor Bernd Brückler gefährlich - wie in der 47. Minute, als eine umstrittene Entscheidung zum Ausgleich führte. Brückler patzte und ließ prallen, Robert Lukas stocherte nach und die Scheibe sprang ins Netz. Alles soweit in Ordnung, doch der Referee schein um Bruchteile einer Sekunde vor dem Treffer abgepfiffen zu haben. Die Entscheidung hieß aber Tor und damit 2:2 auf der Anzeigetafel.
Für eine heiße Schlussphase war angerichtet - und die Cracks am Eis enttäuschten die 4.000 Fans nicht. Brad Moran (52.) für die Linzer und Dave Meckler (56.) für die Red Bulls hatten die Führung am Schläger. Ebenso wie Philipp Lukas in der 57. Minute, aber keiner von diesen Stürmern brachte das Spielgerät ins Netz. Es blieb nach dem dritten Drittel beim 2:2 und ein insgesamt ausgeglichenes Match mit zwei unterschiedlich verlaufenen Kräfteverhältnissenging in die Verlängerung.
Overtime bleibt spannend
Die Overtime startete nicht unerwartet mit einem Abtasten, allerdings hatten die Linzer leichte Vorteile im Angriffsspiel. Bis sich ausgerechnet Brian Lebler eine sehr unnötige Strafe im Angriffsdrittel leistete und Salzburg ein Power Play bescherte. In dieser Überzahl gelang zwar nicht viel, aber kaum komplett musste auch Andy Hedlund vom Eis. Die nächste Überzahl für die Red Bulls und wieder zeigten die Gäste sehr wenig. Als die Oberösterreicher schließlich wieder komplett waren, setzte Brian Lebler wieder so einen gefährlichen Schuss ab, aber Bernd Brückler war zur Stelle. Keine Minute später rettete Ouzas mit einem schönen Save gegen Fabio Hofer und es blieb weiterhin beim 2:2.
Es war Garrett Roe, der die Entscheidung herbeiführte. Ein Abpraller von Michael Ouzas landete genau vor dem Schläger des Salzburgers, der in der 70. Minute das 3:2 erzielte und die Salzburger mit 2:0 in der Serie in Führung brachte.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 2:3 n.V. (1:1, 0:1, 1:0, 0:1)
Zuschauer: 4.000
Referees: BERNEKER T.; WARSCHAW S.; JOHNSTONE M., NOTHEGGER D.
Tore: LEBLER B. (12:33 / MORAN B.), LUKAS R. (46:03 / MORAN B.) resp. HEINRICH D. (11:37 / CULLEN M., BROPHEY E.), KOMAREK K. (21:52 / RAFFL T., LATUSA M.), ROE G. (69:59 / TRATTNIG M., BOIVIN M.)
Goalkeepers: OUZAS M. (69 min. / 36 SA. / 3 GA.) resp. BRÜCKLER B. (69 min. / 31 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 10
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DORION M., FECHTIG B., FRANZ D., HEDLUND A., HIRN L., HISEY R., IBERER M., KOZEK A., LEAHY P., LEBLER B., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MACIERZYNSKI K., MAYR M., MITTERDORFER D., MORAN B., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUZAS M., ULMER J.
EC Red Bull Salzburg: BOIVIN M., BROPHEY E., BRUCKER M., BRÜCKLER B., CULLEN M., FAHEY B., GRACNAR L., HEINRICH D., HOFER F., KEITH M., KOMAREK K., KRISTLER A., LATUSA M., MECKLER D., MILAM T., MOTZKO J., MÜHLSTEIN F., NÖDL A., PALLESTRANG A., RAFFL T., ROE G., TRATTNIG M.