EBEL Play Offs mit Folgen? Znojmo will gegen Linz vor Gericht ziehen
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marksoft -
16. März 2014 um 07:53 -
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Der HC Orli Znojmo steht vor dem heutigen fünften Viertelfinale mit dem Rücken zur Wand und muss zu Hause gegen die Black Wings gewinnen, um in der Serie zu bleiben. Abseits des Eises ist der Aufschrei in Tschechien groß, denn man wirft den Linzer vor, zwei Leistungsträger gezielt aus dem Spiel genommen zu haben. Daher wird sogar erwägt, vor Gericht zu ziehen.
Zur Erinnerung: es war in Spiel 3, als die Black Wings das erste Mal in der EBEL Geschichte einen Sieg in Znojmo erringen konnten. Die negativen Schlagzeilen dabei waren allerdings eine Matchstrafe gegen Andrew Kozek und eine Spieldauerstrafe gegen Patrick Spannring. Beide Stürmer hatten mit ihren Aktionen Verletzungen bei Znaimer Cracks hervorgerufen: Adam Havlik erlitt eine Gehirnerschütterung, ebenso Martin Podesva, der auch noch so unglücklich fiel, dass er von einem anderen Linzer Spieler am Mund getroffen wurde und mit 11 Stichen genäht werden musste.
Das DOPS der Erste Bank Eishockey Liga sah sich die Szenen an und sperrte daraufhin Patrick Spannring für 4 Partien, Andrew Kozek für ein Match (HF.at berichtete). Da neben Havlik (bester Scorer) und Podesva (zweitbester Torschütze) auch noch Richard Pavlikovsky und Jiri Beroun verletzt sind, liegen die Nerven beim HC Orli Znojmo derzeit mehr als nur blank.
Man fühlt sich von den Referees im Stich gelassen und benachteiligt und wirft den Black Wings vor, gezielt brutal zu spielen und die wichtigen Cracks zu verletzen. Drohungen in Richtung EBEL wurden ausgesprochen, dass man den heuer auslaufenden Vertrag mit der Liga nicht verlängern werde und auch Richtung Linz wird mit schweren Geschützen aufgefahren. Die Sachverhalte nach den Verletzungen wurde dem Anwalt des Vereins übergeben. "Nach einem Treffen mit unserem Anwalt und der Auswertung von medizinischen Berichten haben wir beschlossen, dass wir uns verteidigen müssen", sagt Manager Peter Vesely. Man habe die Polizie eingeschaltet und werde die Gerichte bemühen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es im Rahmen des heutigen Spiels zu Vernehmungen von Spielern der Black Wings kommen wird. Auch Trainer Rob Daum soll von der Polizei befragt werden.
"Keiner von uns weint, dass Linz hart spielt", so der verletzte Adam Havlik, der allerdings heute wieder spielen könnte. "Aber das waren bewusste Angriffe auf den Kopf und es macht keinen Unterschied, ob man das auf der Straße oder bei einem Eishockeyspiel macht."
Es wird allerdings mehr als schwierig sein, diesen Sachverhalt juristisch zu beweisen. Noch dazu, da die Black Wings in der Erste Bank Eishockey Liga als eines der fairsten Teams gelten und im Verlauf der regulären Saison nach Bozen die wenigsten Strafen kassiert haben. Darüber hinaus gab es für die Linzer bis zum besagten Spiel keine einzige Matchstrafe oder Spieldauerstrafe, die ausgesprochen werden musste - in der gesamten Saison.
Eines könnte Znojmo mit dem Wirbel, der nun rundherum veranstaltet wird, allerdings erreichen: dass die Linzer in ihrer Konzentration so erschüttert werden, dass sie auch im dritten Jahr unter Rob Daum nach einer 3:1 Führung im Viertelfinale bis in ein Spiel 7 müssen.