Black Wings feiern historischen Triumph in Znojmo
-
marksoft -
11. März 2014 um 00:00 -
5.399 Mal gelesen -
0 Kommentare
Es ist vollbracht! Nach acht Niederlagen in Serie haben die Black Wings aus Linz erstmals in der EBEL Geschichte ein Spiel in Znojmo gewonnen. Das hart umkämpfte 4:3 bedeutet gleichzeitig das Break in der Best of Seven Serie und die 2:1 Führung für die Stahlstädter. Znojmo muss somit am Freitag in Linz antworten.
Der HC Orli Znojmo hielt nach dem Torhütertausch vor zwei Tagen in Linz an Backup Jakub Cech fest und änderte auch sonst nichts am Line Up gegenüber dem Sonntagsspiel. Auch der Gast aus Linz verzichtete auf Adaptionen im Line Up und so standen sich exakt jene Teams gegenüber, die nicht einmal 48 Stunden zuvor die Schläger gekreuzt hatten.
Anders als in den ersten beiden Partien waren es nicht die Linzer, die von Beginn weg das bessere Team waren. Nach etwas nervösem Beginn, der sich auf beiden Seiten durch das Spiel zog, waren es die Tschechen, die schneller Tempo aufnahmen. Jaroslav Fiala gab in der 3. Minute den ersten Warnschuss ab und nur zwei Minuten später fiel dann auch schon das frühe 1:0. Adam Havlik zog von der blauen Linie ab, Michael Ouzas im Black Wings Tor sah gar nichts und musste die Scheibe pasieren lassen.
Damit führte Znojmo einmal mehr gegen die Black Wings und hätte beinahe schnell nachgelegt: ein abermaliger Fiala Versuch am verwaisten langen Eck wurde gerade noch durch einen Linzer Schläger verhindert. Von den Gästen aus Oberösterreich bekamen die mitgereisten Fans erst ab der Hälfte dieses Abschnitts etwas zu sehen. Dann aber waren die Stahlstädter gleich erfolgreich. Im Power Play zeigte man vorerst zwar nur ungenaues Spiel, mit viel Kamp gelangte die Scheibe in der 11. Minute aber zu Jason Ulmer, der mit Übersicht quer spielte. Und dort stand Brad Moran ganz alleine, musste den Puck nur noch einschieben.
Weiter geht es Schlag auf Schlag
Ein Tor, das Wirkung zeigte, denn für einige Minuten wirkten die bis dahin klar dominanten Tschechen alles andere als sattelfest, währen die Black Wings nun versuchten, schnell zum Abschluss zu kommen. Erst nach und nach arbeiteten sich die Südmähren wieder zurück und übernahmen dann auch wieder das Kommando. Dieser Einsatz wurde belohnt, denn Zdenek Blatny durfte in der 18. Minute fast unbedrängt aus dem Slot abziehen und bejubelte die 2:1 Führung für die Gastgeber.
Die Tordurchsage in der Hostan Arena war noch gar nicht erledigt, da verstummten die Fans aber schon wieder. Curtis Murphy hatte nur 17 Sekunden nach dem Rückstand einfach von der blauen Linie abgezogen, Brian Lebler die Schusslinie querend den Schläger hingehalten. Zwar sah dieser abgefälschte Schuss stark nach "hohem Stock" aus, was allerdings im Videostudium der Schiedsrichter nicht festgestellt werden konnte. Also hieß es 2:2 und die ohnehin bereits sehr ausgeglichene Serie blieb nach den ersten 20 Minuten weiterhin spannend.
Im Mittelabschnitt wendete sich das Blatt vollständig, denn die Linzer wirkten nun deutlich aggressiver und waren optisch viel besser im Spiel. Zwar konnte das Team von Rob Daum noch keine echte Torgefahr ausstrahlen, aber Znojmo wirkte durch diese Spielweise nervös uns fehleranfällig. In der 31. Minute wurde dieses engagierte Kampfhockey der Oberösterreicher belohnt, denn Jason Ulmer nützte im Power Play einen Abpraller zum 3:2. Die erste Führung für Linz an diesem Abend und jetzt hatten die Gäste Lunte gerochten. Mit schnellen Schüssen aus allen Lagen wurde versucht, Jakub Cech in Bedrängnis zu bringen, was auch immer wieder gelang.
Linz schwächt sich selbst
Bis in der Schlussphase dieses Drittels der Körpereinsatz zu viel wurde: zuerst schickten die Referees Andrew Kozek und wenig später auch Patrick Spannring mit einer Spieldauerstrafe vom Eis. Zwei Undiszipliniertheiten, die das Pendel erneut die Richtung wechseln ließ. Blatny und vor allem David Bartos nach einem traumhaften Solo hatten die Riesenchancen auf den Ausgleich, aber dieser blieb den Adlern verwehrt. Somit ging Znojmo, wie schon im ersten Heimspiel dieser Serie mit eine 2:3 in die letzten 20 Minuten.
Und wie schon in Spiel 1 sollte das nicht halten, denn in der 44. Minute leisteten sich die Linzer einen kapitalen Wechselfehler in Unterzahl. Dieser führte dazu, dass Routinier Peter Pucher völlig alleine aufs Tor lief und gegen Michael Ouzas überhaupt kein Problem hatte, die Scheibe unterzubringen. Es stand 3:3 und wieder einmal begann ein Spiel zwischen diesen beiden Teams von vorne.
Die Black Wings versuchten darauf sofort zu antworten und bleiben bei ihrer Taktik, viel zu schießen. Aber in dieser Phase fanden die Stahlstädter das Ziel nicht, schossen immer wieder knapp am Gehäuse der Adler vorbei oder blieben im Abschluss zu schwach. So tickten die Sekunden immer näher zum Spielende und auch dieses dritte Duell ging einer Verlängerung entgegen.
Leahy lässt die Linzer Geschichte schreiben
Doch die Linzer hatten da etwas dagegen und überstanden zuerst eine Unterzahl schadlos, um dann durch Patrick Leahy zuzuschlagen. In der 56. Minute waren die Stahlstädter so nahe an ihrer Siegpremiere in Znojmo dran wie noch nie zuvor. Die Tschechen warfen verständlicher Weise nun alles nach vorne und versuchten so viele Schüsse wie nur möglich aufs Tor zu bringen. Doch diese Versuche verpufften, denn auch wenn Michael Ouzas nicht immer sicher wirkte, genau in dieser Phase war der Torhüter der Linzer zur Stelle.
Zwei Minuten vor dem Ende nahm Znojmo seinen Goalie vom Eis und setzte auf volles Risiko, konnte aber kaum mehr Gefahr vor dem Tor der Stahlstädter erzeugen. Diese standen nun sehr gut gestaffelt und blockten praktisch jeden Versuch weg, scheiterten gleichzeitig nur knapp am Empty Netter. Aber der war gar nicht mehr notwendig, um den ersten Sieg in der Geschichte in Znojmo zu erringen und damit die längste Negativserie der Vereinsgeschichte zu beenden.
In der Best of Seven Serie führen die Black Wings nun mit 2:1 Siegen und der Druck auf Znojmo wächst vor dem vierten Duell am kommenden Freitag in Linz.
HC Orli Znojmo - EHC LIWEST Linz 3:4 (2:2, 0:1, 1:1)
Zuschauer: 3.003
Referees: DREMELJ I.; WARSCHAW S.; DREIER A., JOHNSTON O.
Tore: HAVLIK A. (04:13 / THOMAS A., STACH L.), BLATNY Z. (17:47 / LATTNER J., KOLARZ M.), PUCHER P. (43:43 / STACH L., SYKORA J.) resp. MORAN B. (10:39 / ULMER J., MACDONALD F.), LEBLER B. (18:04 / MURPHY C.), ULMER J. (30:52 / LEBLER B., MORAN B.), LEAHY P. (55:12 / MURPHY C., HISEY R.)
Goalkeepers: CECH J. (57 min. / 46 SA. / 4 GA.) resp. OUZAS M. (60 min. / 45 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 60 (MATCH - KOZEK A., GA-MI - SPANNRING P.)
Die Kader:
HC Orli Znojmo: BARTOS D., BEROUN J., BLATNY Z., BORUTA A., CECH J., FIALA O., HAVLIK A., HOVI S., KOLARZ M., LATTNER J., MAGOVAC A., MÜLLER J., NOVAK P., PODESVA M., PROCHAZKA M., PUCHER P., SEDA J., SOVA A., SPACEK M., STACH L., SYKORA J., THOMAS A.
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DORION M., FECHTIG B., HEDLUND A., HIRN L., HISEY R., IBERER M., KOZEK A., LEAHY P., LEBLER B., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MACIERZYNSKI K., MAYR M., MITTERDORFER D., MORAN B., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUZAS M., SPANNRING P., ULMER J.