Linz bändigt Znaimer Adler nach Offensivschlacht
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marksoft -
9. März 2014 um 00:00 -
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Die Linzer können also doch noch gegen Znojmo gewinnen! 4:1 und 5:3 waren die Black Wings zu Hause schon vorne, aber die tschechischen Adler erwiesen sich als unglaublich wiederspenstig und glichen sogar noch zum 5:5 aus. In der Verlängerung hatten dieses Mal aber die Stahlstädter das bessere Ende für sich und glichen die Serie zum 1:1 aus.
Ihre Spielervorstellung verschliefen die Black Wings schon vor dem Spiel und kamen daher zu spät aus der Kabine. Und auch als das Spiel begonnen hatte wirkten die Gastgeber noch ganz und gar nicht bereit. Ein katastrophaler Abwehrfehler brachte nach nur 56 Sekunden das frühe 1:0 für Znojmo, das Torschützen Ondrej Fiala bejubelte. Wie im ersten Duell gingen die Südmähren also auch dieses Mal wieder früh in Führung.
Und wie am Freitag kämpften die Oberösterreicher zurück. Patrick Spannring sorgte durch ein rares Tor der vierten Linie für den Ausgleich und gab mit seinem kämpferischen Einsatz bei diesen Treffer die Tonart vor. Die Linzer blieben in den Zweikämpfen sehr bissig, aber auch die Adler stemmten sich dagegen und hatten ihrerseits gute Möglichkeiten. Es war ein richtig erarbeitetes Tor, das dann die erstmalige Führung für die Stahlstädter brachte. Jason Ulmer brachte das Spielgerät schwer stolpernd irgendwie über die Linie und in der 9. Minute hieß es durch dieses "ugly goal" 2:1 für die Gastgeber. Znojmo antwortete mit einem Knaller von Jan Lattner von der blauen Linie - ein Schuss, den Michael Ouzas im Tor der Black Wings sehr spät sah. Insgesamt blieb das Match aber ausgeglichen, wobei die Daum-Truppe die eindeutigeren Chancen vorfand. Macierzynski und Baumgartner wurden gerade noch gestört, Brad Moran hatte Sekunden vor dem Schluss nicht die nötige Schusskraft und so blieb es nach 20 Minuten beim 2:1 für die Linzer.
Linz zieht davon, Znojmo zieht nach
Die Hausherren hatten aus dem letzten Match gelernt und zeigten sich im Mittelabschnitt von Beginn weg hellwach. Ganz anders die Adler aus Znojmo, die nach nur 43 Sekunden im ersten Drittel völlig schliefen als Brian Lebler einfach abzog. Sasu Hovi im Tor sah gar nicht gut aus und ließ diese Scheibe passieren, ebenso wie nur 8 Sekunden später einen Versuch von Daniel Oberkofler. Nach diesem fulminanten Beginn und dem 4:1 für die Stahlstädter reagierten die Gäste und nahmen einen Torhütertausch vor. Jakub Cech hütete ab sofort das Gehäuse und prompt wurde Znojmo besser.
Die Durchsagen in der Linzer Eishalle waren noch gar nicht alle erledigt, da markierte Antonin Boruta das 2:4 und brachte die Adler zurück ins Spiel. Wiederum nur eine Minute später wurde Jan Lattner bei einem Alleingang entgegen der Regeln gestoppt und bekam einen Penalty zugesprochen. Diesen hielt Michael Ouzas zwar noch, aber in der 29. Minute war er ein drittes Mal geschlagen. Ein völlig missglückter Flatterschuss von Michael Kolarz ging genau ins lange Kreuzeck und es hieß nur noch 4:3 für die Black Wings.
Jetzt wurde es richtig emotional, die Zweikämpfe immer intensiver und Znojmo übernahm das Kommando. Auch bei einem Faustkampf, den Zdenek Blatny gegen Franklin MacDonald klar gewann. Doch so nahe sich die Südmähren auch an den Ausgleich heranarbeiteten, es waren die Oberösterreicher, die als nächstes zuschlugen. 5,5 Sekunden vor dem Drittelende bekam Pat Leahy direkt vom Bully weg die Scheibe, zog aus der Drehung heraus ab und ließ die Fans in der Keine Sorgen EisArena jubeln. Mit diesem 5:3 Vorsprung verabschiedeten sich die Stahlstädter in die letzte Pause und hatten damit endlich wieder einen Sieg gegen Znojmo vor Augen.
Lattner als Linz Schreck
Aber noch gab es 20 Minuten Eishockey zu absolvieren - und die Tschechen hatten nichts mehr zu verlieren. Das zeigte sich auch am Eis, denn Znojmo warf alles nach vorne, allerdings erst nachdem sie zwei direkt aufeinander folgende Strafen mit Mühe schadlos überstanden hatten. In der 47. Minute standen die Adler dann selbst mit einem Mann mehr am Eis und waren bei einem Schuss von Adam Havlik knapo an vierten Tor dran. Sein Versuch knallte aber an die Außenstange und die Südmähren mussten weiterhin warten. Allerdings nicht lange, denn Jan Lattner beförderte die Scheibe in der 49. Minute mit einem harten Schuss ins Netz und es war für eine richtig spannende Schlussphase angerichtet.
In dieser war es ein Fangfehler von Michael Ouzas, der einen Lattner Schuss nicht festhalten konnte und dadurch eine zweite Chance ermöglichte. Der Tscheche brachte die Scheibe einfach vors Tor, dort sprang sie von Curtis Murphys Schuhen ins Netz und es hieß 5:5. 6:32 Minuten vor dem Ende begann dieses Spiel wieder von vorne - und die Tschechen waren jetzt klar obenauf. 5 Minuten vor dem Ende wurde der Druck durch die Adler so groß, dass Rob Daum ein Time Out für die Black Wings nahm. Danach fand Brian Lebler zwei ganz große Chancen vor, bei denen sich aber Jakub Cech im Kasten Znojmos hervorragend auszeichnete und das Spiel offen hielt.
Trotz Versuchen auf beiden Seiten blieb es nach 60 Minuten bei diesem 5:5 Unentschieden und auch das zweite Play Off Duell zwischen diesen beiden Teams ging in die Verlängerung. In dieser hatte der HC Orli Znojmo das Geschehen fest in der Hand und zeigte sich tonangebend. Von den Linzern war nun nicht mehr viel zu sehen, kaum ein Angriff gelange bis ins Angriffsdrittel, stattdessen hatten die Hausherren alle Hände voll zu tun, die hungrigen Adler im Offensivspiel zu bändigen.
4:30 Minuten kamen die Oberösterreicher kaum vor das gegnerische Tor, dann aber reichte ein einziger Schuss! Gregor Baumgartner mit einem Abstaubertor ließ die 4.000 in der Keine Sorgen EisArena lautstark jubeln. Noch offensichtlicher war aber die Freude bei den Linzer Spielern selbst, denn erstmals seit 17. Dezember und vier Niederlagen in Folge konnten die Adler aus Znojmo bezwungen werden.