Die HF.at Play Off Vorschau: Vienna Capitals – EC VSV
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marksoft -
4. März 2014 um 09:08 -
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Und wieder einmal findet sich der VSV in einem Viertelfinalduell wieder, das als Attraktion der Runde gilt – und in dem man es mit einem schweren Gegner zu tun bekommt. Die Vienna Capitals haben zwar zuletzt geschwächelt, gegen die Kärntner hat es aber in dieser Saison nur selten Grund für Ärger gegeben. Setzt sich das in den Play Offs fort?
Vienna Capitals (3) – VSV (5)
Saisonbilanz: 5:1 Siege, 10:3 Punkte, 28:13 Tore
Der VSV hat die beste Offensivabteilung der Liga, mit Derek Ryan und John Hughes zwei unglaublich starke Stürmer und mit Jean Philippe Lamoureux (falls er gesund ist) einen der besten Torhüter der Liga. Und die Capitals haben das vielleicht beste Kollektiv der EBEL, gepaart mit der Samuelssonschen Defensivtaktik war das bislang eine fast unüberwindbare Hürde für den VSV. So gut die Offensive der Villacher auch ist, gegen die Wiener war das bislang kein Thema. In 6 Partien gab es nur 13 Mal Kärntner Torjubel gegen die Hauptstädter – das ist ungewöhnlich wenig. Und es gab auch die deutlichste Niederlage: das 1:11 in Kagran wird man bei den Adlern so schnell nicht vergessen, eine Wiederholung in den Play Offs wäre aber dann doch eine Überraschung.
Fakt ist, dass Tommy Samulesson mit seiner defensiven Grundeinstellung, der Puckkontrolle in der eigenen Zone und der Herausnahme von Hughes und Ryan bislang ein sehr gutes Rezept gegen die Kärntner gefunden hat. So gut wie keine andere Mannschaft der EBEL hatten die Vienna Capitals den VSV unter Kontrolle und haben sich nicht zuletzt auch deshalb für die Draustädter als Viertelfinalgegner entschieden.
Dass Papier geduldig ist weiß man bereits seit Ewigkeiten, doch die Papierform muss in einer Play Off Serie nicht immer am Ende Recht behalten. Vor allem nicht, wenn der VSV beteiligt ist, wie die Kärntner schon letztes Jahr bewiesen haben. Auch damals ging man als krasser Außenseiter in die Serie gegen die Black Wings und forderte die Linzer bis ins alles entscheidende siebte Match, das man allerdings verlor. Für heuer hatte man sich vorgenommen, dass es wieder einen Schritt vorwärts gehen sollte. Das würde das Halbfinale voraussetzen....
Die Kärntner mögen bislang in dieser Saison kaum eine Chance gegen Wien gehabt haben, doch vor diesem Viertelfinale gibt es eine unübersehbare Tendenz: gemeinsam mit den Linzern mögen die Vienna Capitals zwar die erste Meisterschaftsphase ganz oben beendet haben, seither zeigt man aber ebenso wie die Oberösterreicher beharrliche Formschwäche. Von ihren letzten 8 Spielen haben die Hauptstädter 6 verloren, 4 von 5 Heimspiele der Zwischenrunde beendeten die Capitals ohne Sieg. Das gibt dem VSV durchaus Grund, um positiv in dieses Duell zu gehen. Noch dazu haben die Wiener auch Verletzungssorgen: Dustin Sylvester hat sich einen Fuß gebrochen und fällt bis zum Saisonende aus, Mike Ouellette könnte auch noch für das Viertelfinale passen müssen. Man braucht sich nichts vormachen: wer in den letzten 5 Spielen nur ein Mal gewonnen hat und dabei 21 Gegentore zuließ wird sich steigern müssen, um den VSV aus den Play Offs zu werfen.
Immerhin gelten die Adler traditionell als eines jener Teams, das in einer K.O. Phase zulegen und sich steigern kann. In den letzten fünf Partien haben die Kärntner schon an ihrer Play Off Form gebastelt und vier Mal gepunktet. Für die Villacher ist ein Schlüsselpunkt zum Erfolg das Scoring hinter Linie 1. Ein zweiter die Defensivleistung, denn gerade im Spiel nach hinten haben die Adler so ihre Probleme. Die mangelnde Tiefe in der Abwehr kann mit Fortdauer einer Serie zum Knackpunkt werden, denn hier haben die Wiener ganz deutliche Vorteile.
Was die Philosophie auf der Trainerbank betrifft könnten die Unterschiede nicht größer sein: auf der einen Seite der fast schon obsessiv arbeitende Schwede Tommy Samuelsson mit seiner typisch emotionslosen Art, Eishockey zu arbeiten. Auf der anderen Seite Sunnyboy Hannu Järvenpää aus Finnland, der vor allem eines ist: ein riesengroßer Motivator!
In einer Best of Seven Serie setzt sich immer das bessere Team durch – das ist eine alte Weisheit und wird sich auch zwischen den Vienna Capitals und dem VSV nicht ändern. Auf Grund der bisherigen Saisonbilanz gehen die Wiener als Favorit ins Rennen, aber mit der aktuellen Unform und den Verletzungsproblemen wird dieses Duell mit dem VSV kein Honigschlecken. Am Ende ist davon auszugehen, dass nicht die Offensiven entscheidend werden, sondern die Abwehrreihen. Und hier sollten die Hauptstädter dann doch die Nase vorne haben, je länger die Serie geht.
Hockeyfans.at Prognose: Vienna Capitals in 6 bis 7 Spielen
Die Termine des Duells:
Fr, 07.03.2014 (19:15): Vienna Capitals (3) – VSV (5)
So, 09.03.2014 (17:45): VSV – Vienna Capitals
Di, 11.03.2014 (19:15): Vienna Capitals – VSV
Fr, 14.03.2014 (19:15): VSV – Vienna Capitals
*So, 16.03.2014 (17:39): Vienna Capitals – VSV
*Di, 18.03.2013 (19:15): VSV – Vienna Capitals
*Fr, 21.03.2014 (19:15): Vienna Capitals – VSV
*...falls notwendig