Olympia: Norwegen als Maßstab für Österreich?
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marksoft -
12. Februar 2014 um 09:46 -
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Norwegen hat bei den diesjährigen Olympischen Spielen einiges gut zu machen. Vor vier Jahren verloren die Skandinavier in Vancouver alle vier Partien und wurden Zehnter. Ob dieses Team allerdings in Reichweite für Österreich ist, sei dahingestellt.
Im Vorfeld der heute beginnenden Jagd nach dem Olympischen Herrengold hat man vor allem aus Österreichs Medienlandschaft immer wieder gehört, dass Norwegen schlagbar sei. Die Skandinavier befinden sich rein statistisch gesehen nach vielen Jahren in der Weltelite am absteigenden Ast. Nicht nur bei den Olympischen Winterspielen von Vancouver im Jahr 2010 ließen die großen Ergebnisse auf sich warten, auch bei den Weltmeisterschaften war der Abwärtstrend zuletzt erkennbar. 6., 8., 10. - das waren die Platzierungen bei Titelkämpfen.
In Vancouver konnte man gegen die Slowakei fast überraschen, die Schweiz zwang man zu Überstunden. Mehr war nicht drin und daher sind auch die Erwartungen in diesem Jahr gedämpft. Kein Wunder, denn vom Team aus dem Jahr 2010 sind in Sotschi 14 Spieler mit dabei - die Leistungsträger spielen in Schweden, der KHL und wie im Fall von Mats Zuccarello bei den New York Rangers. Der Stürmer ist auch der einzige NHL Spieler im Kader von Trainer Roy Johansen.
Dieser Zuccarello ist auch in der NHL ein Leistungsträger, führt derzeit die Rangers mit 43 Punkten aus 58 Spielen an. Bekannt wurde der Stürmer durch seine Leistung in Vancouver. Ole-Kristian Tollefson und Patrick Thoresen haben ebenfalls NHL Erfahrung, Letzterer war auch schon in der Erste Bank Eishockey Liga bei Salzburg engagiert. Beide sind aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr in Nordamerika aktiv.
Im Tor werden die Norweger stark von den Leistungen eines Lars Haugen abhängen. Der spielt bei Dynamo Minsk in der KHL und ist die Nummer 1 vor Lars Volden (Espoo Blues/FIN). Der große Vorteil beim Team Norway ist die Konstanz, denn die Mannschaft spielt seit Jahren bei großen Turnieren in fast unveränderter Form zusammen. In der Defensive besticht man ebenso durch körperliche Präsenz, wie im Angriff.
Das ist in der jüngsten Vergangenheit auch für Österreich immer wieder zum Stolperstein geworden. Norwegen hat die Physis, um gegen die ganz großen Teams mithalten zu können. Aber es fehlt an der Kadertiefe, um zum ganz großen Schlag auszuholen. Gerade im Match gegen Österreich werden die Norweger aber versuchen, endlich wieder einmal einen Sieg bei Olympia zu erringen.
Rein von der Kaderstärke sind die Norweger auf jeden Fall über die Österreicher zu stellen. 16 ihrer Cracks verdienen ihr Geld im Ausland (1 NHLer, 3 KHL, 1 DEL, 1 FIN, 1 CHL, 9 SWE), sind also ein höheres Spielniveau gewohnt, als die ÖEHV Truppe. An einem schlechten Tag ist dieses Team aber zu biegen - auch für Österreich.