Olympia: Team USA - von Underdog zum Favoriten?
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marksoft -
11. Februar 2014 um 06:44 -
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Im Jahr 2010 war das Team USA die große Sensation des Olympiaturniers und scheiterte haarscharf an der Goldmedaille. Vier Jahre später ist aus dem früheren Außenseiter ein Mitfavorit geworden.
Als die Olympischen Spiele von Vancouver begannen hatte wohl kaum jemand das Team USA auf der Rechnung, wenn es um die Vergabe der Medaillen beim Eishockeyturnier ging. Doch die Nordamerikaner überraschten alle Experten, stießen mit sensationellen Leistungen bis ins Finale vor und zwangen den Hausherren aus Kanada bis in die Verlängerung. Silber war es am Ende, das sich die US Cracks umhängen durften und damit alle Erwartungen übertrafen.
Vier Jahre später in Sotschi ist aus dem Underdog ein Mitfavorit geworden. Nicht nur für die Experten, sondern auch für das Team selbst. 13 Spieler sind noch vom Silberteam aus Vancouver mit dabei, aber was für Kanada gilt, hat auch für die USA seine Gültigkeit. Olympische Spiele außerhalb Nordamerikas waren selten wirklich gut für die Mannschaft.
Nur in Nordamerika geht's
Seit 1972 hat das Team USA außerhalb des heimischen Kontinents keine Olympische Medaille geholt. Im vergangenen Frühjahr gewannen die US Boys allerdings bei der WM Edelmedall und holten in Schweden Bronze. Von dieser Mannschaft sind jedoch nur drei Spieler mit dabei.
Und wie beim Team Canada haben auch die USA ihre Torhüterfrage noch nicht gelöst. Ryan Miller war vor vier Jahren der Erfolgsgarant, hat sich seither in Buffalo aber nicht weiter entwickelt und wackelt als Nummer 1. Dahinter warten Jimmy Howard und Jonathan Quick auf ihre Chance, die sie wohl in der Vorrunde erhalten werden. Spätestens im Viertelfinale wird dann aber entschieden sein, wer das Tor hütet.
Miller war der MVP in Vancouver, Quick hat zuletzt vier Mal in Serie im NHL Play Off gestanden und gewann den Stanley Cup 2012. In diesem Jahr war Jimmy Howard bei der WM und ist damit jener Goalie, der über die jüngste Erfahrung auf europäischem Eis verfügt, weil er 2012 bei der WM ein Teil des Team USA war.
Entscheidend wird auch die Linienzusammensetzung im Sturm sein, wobei Trainer Dan Bylsma hier auf bereits eingespielte Pärchen aus der NHL zurückgreifen kann. Ebenfalls ein Thema war zuletzt die Position der Mittelstürmer, die nicht ganz so tief besetzt ist, wie bei der direkten Medaillenkonkurrenz.
Darüber hinaus verfügen die Amerikaner über eine sehr junge und international unerfahrene Defensive. Wirkliche Glanzstücke aus der Abwehr heraus darf man sich von den US Boys nicht erwarten, das solide Defensivspiel ist da schon eher eine Eigenschaft, die man forcieren wird.
Wieder einmal gehen die US Amerikaner im Windschatten ihrer Kollegen aus Kanada an den Start eines großen Turniers. Wieder einmal hat man sie nicht so richtig auf der Rechnung, denn alle erwarten einen Showdown zwischen Gastgeber Russland und Titelverteidiger Kanada. Der Druck ist also nicht ganz so groß, wie bei den beiden ganz Großen des Turniers. Vielleicht schafft man es ja erneut, sich zu einer homogenen Einheit zusammen zu spielen, die nicht ganz so beeindruckende Kadertiefe zu überwinden und zum ganz großen Wurf auszuholen.