Olympia: Kanada und die Schwäche in Übersee
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marksoft -
11. Februar 2014 um 06:00 -
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Am Donnerstag beginnt Kanada seine "Mission Titelverteidigung" und kann in seinem Kader eine unglaubliche Tiefe aufbieten. Trotzdem hat der Goldmedaillengewinner von Vancouver jede Menge Respekt - und eine historische Serie an Misserfolgen...
Kanada und die Olympischen Spiele - das ist eine eigene Geschichte, die man im Mutterland des Eishockeys nicht gerne hört. Nur wenn das Olympiaturnier in Nordamerika stattfindet haben die Ahornblätter traditioneller Weise Goldchancen. Seit dem Jahr 1952 gab es keinen Olympiasieger aus Kanada, wenn das Turnier nicht in den USA oder Kanada stattfand.
Nun, Sotschi liegt bekanntlich in Russland und das Team Canada muss diese Serie durchbrechen, wenn es den Titel verteidigen möchten. Doch die Kanadier zeigten sich seit ihrer Goldmedaille im Jahr 2010 auf internationalem Eis sehr schwach. Bei den letzten vier Weltmeisterschaften war jeweils im Viertelfinale Schluss, wobei die Enttäuschung darüber selbst in Kanada eher überschaubar war. Dort zählen Weltmeisterschaften traditionell nichts, Gold bei Olympia ist aber etwas anderes.
Respekt vor der Konkurrenz
Kein Wunder, dass auch beim Olympiasieger von 2010 eine gewisse Nervosität zu spüren ist. Superstar Sidney Crosby, Goldtorschütze im Finale von Vancouver, warnte bereits im Vorfeld mehrfach vor der unglaublichen Offensivkraft Russlands und zeigte sich beunruhigt über die Stärke des Gastgebers.
11 Spieler sind mit dabei, die schon Gold geholt haben und der Kader der Kanadier wirkt unglaublich tief besetzt. 11 der derzeit 25 besten Scorer der NHL sind mit an Board, dazu hat man einige der besten Verteidiger, aber Sorgen bei den Torhütern.
Der als Nummer 1 eingeplante Carey Price hatte einen guten Saisonstart, aber einen ganz miesen Jänner. In 7 von 10 Spielen kassierte er vier oder mehr Gegentore. Roberto Luongo hat überhaupt nur ein Mal zwischen Weihnachten und Ende Jänner gespielt. Es sieht alles danach aus, als würde im Tor so begonnen wie in Vancouver: damals war Price die Nummer 1 und Luongo wurde im Laufe des Turniers zum Goldbringer.
Gute Vorsätze für die Gruppenphase
Die Kanadier haben sich auf Grund der starken Konkurrenz einiges vorgenommen und wollen schon in der Gruppenphase Vollgas geben. "Wenn wir unser erstes Spiel spielen, dann müssen wir uns vorstellen, dass es gegen die USA oder Russland geht. Jedes einzelne Spiel müssen wir so angehen", sagt Stürmer Jonathan Toews. "Das ist der Level, auf dem wir spielen müssen und den wir auch brauchen, wenn es in diesem Turnier um etwas geht."
Das ist dann spätestens am 18. Februar so, denn an diesem Dienstag startet die K.O. Runde. Und dieses Mal hat Kanada nicht vor, sich wie zuletzt bei den Weltmeisterschaften schon im Viertelfinale zu verabschieden...