Olympia: Für Russland zählt nur Gold
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marksoft -
10. Februar 2014 um 19:25 -
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Russland gilt allgemein nicht als Weltmacht im Wintersport. Das merkt man nicht nur an den Ergebnissen, sondern auch am Zuschauerinteresse in Sotschi. Aber das wird alles ganz anders, wenn es ums Eishockey geht.
Die Sbornaja - sie ist traditionell eines der Liebkinder der russischen Sportfans. Und auch in Sotschi ist die Erwarungshaltung vor dem Beginn des Turniers bei den Männern riesengroß. Ein Beweis dafür befällig? Heute stand niemand Geringerer als Verbandspräsident Wladislaw Tretjak am Flughafen, um "seine" Superstars abzuholen. Alexander Ovechkin, Evgeni Malkin und Co. verdienen ihr Geld in der NHL, in Russland sind sie ebenso Superstars wie in Nordamerikan.
Und die dürfen sich auch Witze über die explordierenden Kosten der Olympischen Spiele leisten. Offenbar sei Gold beim Eishockeyturnier 50 Milliarden Dollar wert scherzte Ovechkin heute mit einem Augenzwinkern. Sagte es und verabschiedete sich sofort zum ersten gemeinsamen Training.
Das letzte Mal hat Russland im Jahr 1992 (Albertville) Gold beim Eishockeyturnier im Rahmen von Olympischen Winterspielen gewonnen. Eine unglaublich lange Trockenzeit für ein Land, das Eishockey förmlich lebte. Noch immer ist die ehemalige UdSSR die einzige Nation, die bei allen WM- und Olympiaturniern mit einer Medaille nach Hause fuhr...
Gold geht nur über Russland
In Vancouver hat Kanada dem großen medialen Druck eines Gastgeber standgehalten und Gold geholt, in Sotschi will Russland das nachmachen. Und die Sbornaja hat schon vor Beginn des Turniers einen großen Vorteil: die Nordamerikanischen Spieler haben fast immer bei großen Turnieren Probleme mit der großen Eisfläche. Und auch wenn Russland 16 NHL Spieler im Kader hat, sie kommen von der großen Eisfläche, sind technisch beschlagen und können daher den zusätzlichen Platz ausnützen. Darüber hinaus wird es wohl kein Nachteil sein, wenn man ein paar hochkarätige Spieler aus der KHL im Team hat, die es gewohnt sind, in dieser Umgebung zu spielen.
Russland gilt als der ganz große Goldfavorit - bei Experten, Fans und auch Buchmachern. Der Druck ist groß, die Nervosität ebenfalls. "Momentan sind wir alle nervös. Jeder will gegen uns gewinnen und uns am liebsten im Endspiel herausfordern", gibt auch Tretjak zu. Der ehemalige Supergoalie weiß auch, dass der Weg zu Gold nur über eine gute Torhüterleistung geht. Das war in der Vergangenheit in wichtigen Spielen fast immer die Achillesferse der Sbornaja.
In Sotschi gilt die Offensive der Russen als Glanzstück, nach hinten hin gibt es viele Fragezeichen. Aber die will man beim Gastgeber gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen. Spätestens am Donnerstag (16:30 Uhr) wird man dann sehen, wie weit das Team schon ist. Slowenien heißt der erste Gegner, danach folgen Spiele gegen die USA und die Slowakei.