99ers Chef holt zum Rundumschlag aus
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marksoft -
10. Dezember 2013 um 05:54 -
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Am morgigen Mittwoch findet in Klagenfurt die Präsidentensitzung der Erste Bank Eishockey Liga statt. Und die Graz 99ers rasseln gewaltig mit ihren Säbeln, poltern und drohen - und Präsident Pildner-Steinburg will sich zurückziehen.
"Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus" - das ist eine alte, weit verbreitete Redensart in unserem Sprachraum. Der Präsident der Graz 99ers, Jochen Pildner-Steinburg ruft heute über die "Kleine Zeitung" auch in den Wald. Und zwar auf seine sehr eigenwillige Art und Weise.
"Red Bull soll zehn Millionen hinlegen und die Liga übernehmen. Sie bestimmen ohnehin alles."
Warum diktiert uns die Erste Bank? Ich bezahle aus meiner Tasche viel mehr, als ich von Herrn Treichl (Anm., Erste-Bank-Vorstand Andreas Treichl) bekomme."
"Miese Kreatur" (zu DOPS Chef Lyle Seitz)
"Von Wien bis zur Kärntner Partie" könne man sich auf niemanden verlassen. "Sie sind alle korrupt, mies, nicht paktfähig."
Das sind nur einige Zitate aus der heutigen "Kleinen Zeitung", die Jochen Pildner-Steinburg zur Lage der Erste Bank Eishockey Liga gesagt haben soll. Mit einem "Pfui Teufel" wird der Beitrag abgeschlossen. Das kann man wohl auch in eine andere Richtung lesen, als es eigentlich gemeint ist.
Fakt ist, dass die Graz 99ers in der Vergangenheit immer wieder geschimpft haben, sich vor Präsidentensitzungen mit entbehrlichen Wortmeldungen an die Öffentlichkeit gewandt haben und so ihrer Sache nicht unbedingt dienlich waren. Das Standing der Steirer war innerhalb der Liga noch nie so schlecht wie aktuell. Die Aussagen über die Medien werden oftmals nur noch mit einem Kopfschütteln wahrgenommen.
Pildner-Steinburg ist sauer auf die Liga, auf Lyle Seitz, auf fast alles was die EBEL betrifft. Er spricht in der "Kleinen" davon, dass er mit der Liga endgültig gebrochen habe und dort nordkoreanische Verhältnisse herrschten. 14 Anträge sollen die Murstädter für die morgige Präsidentensitzung eingebracht haben. Es geht um einen Salary Cap, das Ende der Punkteregel und zahlreiche Anfragen zur Vertrags- und Geschäftsgebarung von Ligachef Christian Feichtinger und dessen Firma.
Auch bei der Präsidentenwahl wird man sich bei den Grazern einer Stimme enthalten. Weder Karl Safron noch der ins Spiel gebrachte Gegenkandidat Peter Mennel stehen den Steirern zu Gesicht.
Bei allen Rundumschlägen sollte man nicht vergessen, dass die Grazer in den letzten Jahren durchaus prominent in der Liga vertreten waren. Mit Silvia Priversek war die ehemalige Grazer Präsidentin als Vize-Präsidentin in der EBEL aktiv. Sie soll übrigens laut Gerüchten keine Chance auf eine Wiederwahl haben. Auch nicht aus Grazer Sicht...
Geht Pildner-Steinburg?
"Ich bin nicht mehr mit Herz und Überzeugung dabei", sagt der Präsident der Grazer heute in der "Kleinen Zeitung". Das könnte man als Amtsmüdigkeit interpretieren und deutet auf einen Abschied des Unternehmers hin, der in den letzten Jahren gerüchteweise auch viel Geld in den Betrieb des steirischen Eishockeyvereins gepumpt hat.
"Es wird auch andere Leute geben, die das machen", ist eine weitere Aussage Pildner-Steinburgs was mit den 99ers passieren wird, wenn er nicht mehr weiter macht. "Unter diesen Umständen ist es für mich unwürdig."