Viel hat sich nicht geändert in der Tabelle der Erste Bank Eishockey Liga, getan hat sich aber trotzdem viel. Wir nähern uns der ersten Nationalteampause und gleichzeitig wird auch das Rätselraten um letzte Transfers intensiver. HF.at blickt auf die letzte Woche zurück und wagt auch eine kleine Vorschau.
###Das war in Woche 7...
Die Erste Bank Eishockey Liga geht in die letzte Woche vor der ersten Pause. Nur noch bis zum kommenden Sonntag wird gespielt, danach warten die Nationalteams. Der österreichische Nationalteamtrainer hat schon letzte Woche den Kader für das EIHC Turnier in Innsbruck bekannt gegeben, der Rest der Liga kann durchatmen und ein paar freie Tage genießen. Das wird vor allem jenen Teams gut tun, die ein paar angeschlagene Spieler im Kader haben.
Und noch ein wichtiger Termin rückt näher: der 17. November. Das ist jenes Datum, bis zu dem in der EBEL die Try Out Phase gilt und Spielerwechsel keine Transferkarte „kosten“. Nachdem allerdings bis zum 17.11. nur noch wenige Spiele zu absolvieren sind, darf man schon bald wieder Last-Minute-Transfers erwarten.
Ein kleiner Blick zurück sei an dieser Stelle auch gestattet: letzte Woche gab es den zweiten Trainerwechsel in der Liga. Mario Richer wurde von den Graz 99ers gefeuert und damit geht die Zeit der „Frankos“ in der Steiermark zu Ende. Richer war bekannt dafür, seine Landsleute zu forcieren und hat einen entsprechenden Kader zusammengestellt. Allerdings war das Spielsystem sehr eindimensional, Richer hatte kaum Adaptionen parat und stolperte zuletzt mit seiner Mannschaft mehr schlecht als recht durch die Liga. Mit dem Finnen Petri Matikainen kommt nun frischer Wind in die Katakomben von Liebenau. Der neue Coach gilt vor allem als starker Motivator, der einiges aus einer Mannschaft herauskitzeln kann. Man darf gespannt sein, der Anfang war schon mal gut: zwei Siege unter dem Neo Coach!
Ansonsten ist das Thema Verletzungen weiterhin sehr präsent. Bozen und Wien haben längerfristige Ausfälle zu beklagen, auch der Rest der Liga stöhnt unter dem intensiven Programm der letzten Wochen. Es gibt kaum Verschnaufpausen, aber wie gesagt, die erste Pause rückt näher…
Rein sportlich gesehen hat sich in der Tabelle nur wenig geändert, zumindest was die Tabellenregionen betrifft. Auffällig, dass sich Salzburg immer näher an Platz 1 heranschiebt und e3s könnte sich durchaus ausgehen, dass die Red Bulls noch vor der Pause dort stehen, wo man sie eigentlich von Beginn weg erwartet hatte. Bozen bleibt hingegen weiterhin überraschend konstant und spielt an der Spitze mit. Inzwischen kann man das auch nicht mehr als Eintagsfliege vom Tisch wischen, denn die Foxes haben nun schon gegen fast alle Mannschaften der Liga gespielt. Nur Znojmo fehlt noch.
Es ist und bleibt übrigens eine sehr enge erste Meisterschaftsphase. Zwischen Platz 1 und 6 liegen nur 5 Punkte. Bis zu Rang 10 hat jedes Team Chancen auf einen Platz unter den Top 6 und der damit verbundenen Fix-Qualifikation für die Play Offs. Jetzt werden einige Leser den Kopf schütteln und sich denken „das ist ja noch ewig weit weg“. Nun, nein, das ist nicht so. Nach der kommenden Spielwoche ist die Hälfte des Grunddurchgangs in greifbarer Nähe.
Abseits des Eises wirft der November seine Schatten voraus. Auch in unsere Breitengrade ist inzwischen der sogenannte „Movember“ herüber geschwappt und daher wird es in der EBEL ein Monat der Bärte. Im Sinne der Gesundheit werden die harten Männer am Eis mit ihrer Haarpracht im Gesicht Flagge zeigen. So lustig das teilweise auf den Fotos aussieht, der Hintergrund ist ein ernster und kann auf www.movember.com nachgelesen werden.
HF.at blickt ab sofort jede Woche kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche. Ab sofort küren wir an dieser Stelle auch das Team und den Spieler der Woche:
Team der Woche: Vienna Capitals bereits vier Mal in Folge gewonnen und mit nur 9 Gegentoren in den letzten 5 Spielen!
Spieler der Woche: Dave Meckler (3 Tore, 5 Assists), der für die Red Bulls konstant scort.
###Die Ränge 1 bis 6
1. HC Bozen (2 Siege, 5 Punkte, 11:9 Tore)
Wir haben es letzte Woche prognostiziert und die Vorhersage ist eingetreten: Bozen ist wieder Tabellenführer und hat in den letzten Spielen die Auslosung ausgenützt. Sicher, gegen Schlusslicht Ljubljana war man zwei Mal nicht gerade glanzvoll, aber immerhin reichte es zu zwei Siegen. Und am Sonntag gegen Linz waren die Foxes dem Erfolg sehr nahe, es wurde ein Tor aberkannt und am Ende reichte es „nur“ zu einem Punkt. Aber es war wieder einmal ein Zähler, zum sechsten Mal in Folge wurde das Konto somit aufgebessert. Somit lachen die Italiener wieder vom ersten Platz und sind der beste Liganeuling seit Jahren. Keine andere Mannschaft ist in dieser Saison so konstant wie die Südtiroler, bei denen sich allerdings auch erste Verschleißerscheinungen zeigen. Kim Strömberg muss verletzungsbedingt in den kommenden zwei Wochen w.o. geben und fehlt in der ersten Linie. Ebenso wirkt Torhüter Jaroslav Hübl so, als könnte er eine Pause dringend gebrauchen.
Der Kader selbst wurde letzte Woche noch einmal verändert, es gibt weiterhin ein Punkteproblem und wer weiß, vielleicht wird der HCB die Try Out Phase in den nächsten Wochen nützen, um den Kader gezielt zu verbessern. Die richtig heiße Phase kommt ja erst und dann wird man alle Reserven benötigen.
Auffällig bei den Italienern neben ihrer Konstanz die Probleme sobald es in die Verlängerung geht. Bereits 5 Mal hat Bozen nach Verlängerung bzw. Penalty Schießen verloren. Das hat kein anderes Team der Liga geschafft, noch dazu da der HCB in Extrazeit bzw. Shootout noch nie gewonnen hat!
Nächste Woche warten wieder schwere Aufgaben auf den Liganeuling. Schon morgen kommt mit dem KAC der aktuelle Meister in die Eiswelle, am Allerheiligentag geht es gegen den gestrigen Gegner nach Linz. Zwei Top-Teams, gegen die man Platz 1 verteidigen muss. Der Sonntag ist mit dem Heimspiel gegen Innsbruck dann eine vermeintlich leichtere Übung. Aber man hat letzte Woche gesehen, wie das mit diesen einfacheren Angelegenheiten verlaufen kann…
Spieler der Woche: Sebastian Piche (1 Tor, 4 Assists), der als Verteidiger nun schon drei Partien in Folge gescort hat und der punktbeste Verteidiger der EBEL ist.
Die nächsten Spiele: 29.10. KAC (H), 01.11. BWL (A), 03.11. HCI (H).
2. Red Bull Salzburg (3 Siege, 6 Punkte, 16:11 Tore)
Viel fehlt nicht mehr und die Salzburger stehen erstmals in dieser Saison an der Tabellenspitze. Letzte Woche haben die Bullen alle drei Partien gewonnen – und das auswärts! Damit fehlt dem Ligakrösus nur noch ein Zähler, um Leader Bozen einzuholen. Das könnte sich demnach in der kommenden Woche ausgehen, denn endlich dürfen die Red Bulls auch wieder zu Hause ran. Am Dienstag zum Beispiel gegen Dornbirn, das man erst letzte Woche klar geschlagen hat. Dann folgt am Freitag der Auswärtstrip zu den Haien nach Innsbruck – der Vorletzte sollte eigentlich kein Stolperstein für die nun immer heißeren Mozartstädter werden. Wirklich aufregendes Offensiveishockey darf man sich dann am Sonntag erhoffen. Der VSV gastiert im Volksgarten und es treffen die beiden besten Offensivteams der Liga aufeinander.
In den letzten 10 Spielen haben die Red Bulls immer gepunktet, dabei nur ein einziges Match unglücklich verloren (gegen Linz). Keine andere Mannschaft hat in den letzten 5 Runden so viele Punkte gesammelt wie Salzburg, kein anderes Team so viele Tore geschossen wie die Eisbullen. Die Tendenz zeigt ganz klar in eine Richtung: nach ganz oben.
Es käme nicht überraschend, wenn das Team von Don Jackson in einer Woche auf dem ersten Platz stehen würde. Rein statistisch gesehen tut man das übrigens noch in keiner Kategorie. Das Power Play ist nahe dran, das beste der Liga zu werden. Ansonsten ist Salzburg sehr viel im Mittelmaß unterwegs. Allerdings ist das noch eine Folge des schlechten Saisonstarts.
Spieler der Woche: Dave Meckler (3 Tore, 5 Assists), der eine unglaubliche Woche hinter sich gebracht hat und es in seinen 16 Partien auf einen Schnitt von 1 Punkt pro Partie gebracht hat.
Die nächsten Spiele: 29.10. DOR (H), 01.11. HCI (A), 03.11. VSV (H).
3. Black Wings Linz (1 Siege, 3 Punkte, 9:13 Tore)
Erwartungsgemäß hat sich Linz nicht lange ganz vorne halten können. Von Platz 1 ging es in der vergangenen Woche auf 3 runter und weiterhin sind die Stahlstädter alles andere als überzeugend. Gegen Znojmo gab es mal wieder die obligate Niederlage, am Freitag musste man sich nach miserablem Match in Klagenfurt deutlich geschlagen geben. Lustlos wirkten die Oberösterreicher da, zwei Tage später in Bozen sah das schon besser aus. Und immerhin gelang den Black Wings da dann auch der vierte Auswärtssieg der Saison. Einmal mehr bewies das Team von Rob Daum Nervenstärke und gewann im Shootout. Übrigens war dies das erste Penalty Schießen in der laufenden Saison für die Stahlstädter. Diese offenbarten letzte Woche vor allem eines: Defensivschwäche. 13 Gegentore in 3 Spielen ist nicht wenig und genau dort wird Rob Daum auch ansetzen. Er will sein System vor dem Tor perfekt gespielt haben, davon waren die Oberösterreicher zuletzt aber weit entfernt. Das klappte schon mal besser in dieser Saison.
Die nächste Woche sollte für die Linzer etwas einfacher werden, denn die ausgewiesenen Heimspezialisten (7 Siege in 8 Spielen, 8 Mal gepunktet) dürfen zwei Mal in der heimischen Keine Sorgen EisArena antreten. Am Dienstag gegen Innsbruck darf eigentlich nichts passieren, am Freitag gegen Bozen wird es schwer. Das haben die Stahlstädter schon gestern gesehen und werden gewarnt sein. Das letzte Match vor der Nationalteampause beschert dann die Reise nach Graz am Dienstag. Die Steirer waren in der jüngeren Vergangenheit so etwas wie der Lieblingsgegner für die Oberösterreicher und haben seit Jänner 2012 kein Spiel mehr gegen Linz gewonnen. Um diese Serie fortzusetzen müssen die Black Wings vor allem an der Defensive und Disziplin arbeiten. Das Penalty Killing bleibt hinter den Erwartungen zurück (Platz 10), ebenso das Power Play (Platz 7). Nur ein Mann scheint derzeit gute Dauerform zu haben: Torhüter Michael Ouzas, der zwar nicht mehr die Nummer 1 der Liga ist, aber seit Wochen in Bestform agiert.
Spieler der Woche: Andrew Kozek (1 Tor, 1 Assist), der gegen Bozen im Penalty Schießen gleich zwei Mal traf und nach vier torlosen Partien endlich wieder getroffen hat.
Die nächsten Spiele: 29.10. HCI (H), 01.11. BWL (H), 03.11. G99 (A).
4. Vienna Capitals (3 Siege, 6 Punkte, 9:4 Tore)
Vorsichtig, ganz vorsichtig ist man im Zusammenhang mit den Vienna Capitals dazu geneigt zu sagen, dass sie die alten werden. Zumindest jene, die man aus der letzten Saison kennt. In den letzten 5 Partien haben die Hauptstädter nur 9 Gegentore zugelassen – das ist Ligabestwert und erinnert stark an voriges Jahr. Damals beherrschte die Samuelsson Truppe die Liga mit konsequentem Defensivspiel und setzte sich immer wieder auch in engen Partien durch. Nun haben die Capitals schon vier Mal in Folge gewonnen und haben damit die längste Siegesserie der Liga inne. Letzte Woche änderten Fehervar, Innsbruck und zuletzt auch der KAC nichts daran. Und nächste Woche? Da geht es zum Auftakt endlich wieder zu Hause ran. Nach drei Auswärtspartien steht am Dienstag die Rückkehr nach Kagran am Programm. Die Capitals treffen auf den VSV, am Freitag kommt dann auch Znojmo nach Wien. Das letzte Spiel vor der Pause bestreiten die Hauptstädter am Sonntag in Villach. Das zweite Duell mit dem VSV innerhalb weniger Tage und es wird zeigen, ob die Hauptstädter auch nach der kommenden Woche ihre Fühler weiterhin Richtung Platz 1 ausstrecken können. Immerhin fehlen derzeit nur noch 3 Punkte auf die Tabellenführung. Und wenn man weiterhin mit der besten Abwehr der Liga (nur 35 Gegentore in 17 Spielen) agiert, dann wird man sich mit Sicherheit weiterhin unter den Top Teams der Liga behaupten können. Nicht helfen wird dabei Philippe Lakos können, der bekanntlich verletzt ist und längere Zeit ausfallen wird. Das macht Entscheidungen für die Zukunft nicht einfacher, denn die Hauptstädter müssen bis zum 17. November Punkte finden. Sie haben nämlich zu viele Punkte laut Punkteregel und müssen einen Spieler abmelden bzw. nicht melden. Das wird wohl anfangs Philippe Lakos sein. Aber wenn er wieder gesund ist, wird man erneut ein Problem haben – allerdings wer weiß schon, was bis dahin alles passiert und vielleicht erübrigen sich derartige Spekulationen ja von selbst.
Spieler der Woche: Jonathan Ferland (3 Assists), der heimlich still und leise schon der zweitbeste Scorer der Wiener ist. Vier Mal in Folge gepunktet, nur vier Mal keinen Scorerpunkt geholt.
Die nächsten Spiele: 29.10. VSV (H), 01.11. ZNA (H), 03.11. VSV (A).
5. VSV (1 Sieg, 2 Punkte, 8:7 Tore)
Herzlich wenig hat der VSV aus seinem Heimtripple der letzten Woche gemacht. Zwar begann die Woche fast schon perfekt, denn im Derby gab es einen klaren Heimsieg, danach folgten aber zwei ernüchternde Partien. Sowohl gegen Salzburg, als auch gegen die Graz 99ers gab es hauchdünne Niederlagen und damit sind die Villacher das einzige Team aus den Top 6, das nun mit zwei Niederlagen in Folge dasteht. In den letzten 6 Partien konnte das Team von Hannu Järvenpää nur zwei Mal gewinnen – das ist sehr wenig und eine deutliche Tendenz nach unten.
Noch dazu wird die kommende Woche eine unglaubliche harte für die Draustädter. Vier Spiele stehen zwischen Dienstag und Sonntag am Programm. Ein Megaprogramm, das an den Kräften zehren wird. Und dann sind die Gegner auch nicht die einfachsten: mit Wien (gleich 2 Mal) und Salzburg geht es gegen die beiden zur Zeit heißesten Teams der Liga und auch das Heimspiel gegen Szekesfehervar muss erst einmal gewonnen werden. Die Ungarn liegen in Lauerstellung und sehr nahe an den Kärntnern in der Tabelle – und sie haben das erste Duell in dieser Saison für sich entschieden. Man sieht: es wird schwer werden! Bei einem derartigen Programm heißt es vor allem die Kräfte einzuteilen und möglichst mit 4 Linien zu agieren, um halbwegs frisch zu bleiben. In den nächsten Tagen gilt der alte Spruch „eat, sleep, play hockey“ – für recht viel mehr wird keine Zeit sein.
Spieler der Woche: Brock McBride (1 Tor, 2 Assists), der nun schon vier Mal in Serie gepunktet hat und in den letzten 10 Partien sieben Mal scorte.
Die nächsten Spiele: 29.10. VIC (A), 31.10. AVS (H), 01.11. RBS (A), 03.11. VIC (H).
6. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 7:5 Tore)
Reagiert haben die Graz 99es auf ihren sportlichen Stillstand in der letzten Woche. Trainer Mario Richer wurde gefeuert, der Finne Petri Matikainen ist neu hinter der Bande. Das war aus Sicht der Verantwortlichen an der Zeit, denn anstatt gemäß dem Plan, sich immer näher an die Top Teams heranzuschieben, nach oben zu schielen, gab es zuletzt eher einen entgegengesetzten Trend zu beobachten. Dass der Trainerwechsel nach der Niederlage der 99ers in Innsbruck über die Bühne ging mag zeitlich passen, ist aber eher Zufall. Immerhin sind die Gespräche mit Matikainen bereits zwei Wochen im Gang gewesen. Der Wechsel war daher von langer Hand vorbereitet. Man darf gespannt sein, was der Finne aus den Murstädtern rauskitzeln kann. Die Legionärstruppe wird nun vielleicht auch endlich etwas mehr als nur ein System lernen und sich vom statistischen, fast schon hölzernen Spiel verabschieden. Mit modernem Eishockey hatte das „System Richer“ wenig zu tun. Matikainen galt schon in seiner Zeit als Aktiver als harter Spieler und demnach werden ihm die physisch präsenten Cracks durchaus gefallen. Letzte Woche startete der Finne gleich mit zwei Siegen, jetzt heißt es aber diesen Trend dauerhaft fortzusetzen.
Unter den Top 6 sind die Steirer schon mal angekommen, nun folgen drei wichtige Heimspiele. Fehervar und Ljubljana gehören mit Sicherheit zu jenen Mannschaften, die man schlagen sollte. Zumindest, wenn man den Anspruch hat, zur oberen Tabellenhälfte zu gehören. Gegen Linz am Sonntag wird es dann eine Prestigesache, denn nach nunmehr schon 7 Niederlagen in Folge gegen die Black Wings wäre es mal wieder an der Zeit, sich gegen den Angstgegner durchzusetzen.
Mit neuem Trainer hinter der Bande wird es auch interessant sein, ob die oft in Kauf genommenen Strafen bei den Murstädtern weniger werden und ob man endlich auch die vierte Linie konstant mit Eiszeit versorgt. Das waren oft nur Lippenbekenntnisse und Richer und auch unter Matikainen werden die 99ers auf Grund des Mangels an verfügbaren Spielern verstärkt auf Legionäre zurückgreifen.
Spieler der Woche: Danny Sabourin (2 Spiele, 2 Siege, 60 Schüsse, 59 Saves, 98,33% Fangquote), der nach längerer Pause fulminant zurückkehrte und gleich wieder Matchwinner war.
Die nächsten Spiele: 29.10. AVS (H), 01.11. OLJ (H), 03.11. BWL (H).
###Die Ränge 7 bis 12
7. Orli Znojmo (1 Siege, 3 Punkte, 11:12 Tore)
Vier der letzten fünf Spiele hat Znojmo nun schon verloren und ist mit einem kleinen Zwischentief wieder aus den Top 6 gefallen. Hatte man vor zwei Wochen sogar Platz 1 im Visier, geht es jetzt darum, den Anschluss an die Top-Teams der Liga nicht zu verlieren und vor allem zur Konstanz zurück zu finden. Kaum hatte man die Adler nämlich dort angekommen geglaubt, wo man sie erwartet hatte, gab es die Formkrise. Nun warten nächste Woche aber zwei Spiele gegen das Schlusslicht aus Laibach auf die Tschechen. Das sollten eigentlich Pflichtpunkte sein und wenn diese beiden Siege gelingen, dann wird man sich mit Sicherheit weiterhin an den Top 6 orientieren können. Am Freitag gastieren die Südmähren schließlich in Wien, wo man erst zwei Mal in der EBEL Geschichte gewinnen konnte. Es ist das erste Aufeinandertreffen mit den Hauptstädtern und es wird sich weisen, wie man sich gegen das Defensivkonzept der Hauptstädter bewähren kann. In den letzten beiden Wochen hat Znojmo sehr viele Gegentore zugelassen (19 in den letzten 5 Spielen) und war gemeinsam mit Ljubljana die „Schießbude“ der Liga. Kein Wunder, dass in diesem Zeitraum nur 3 Pünktchen aufs Konto geladen werden konnten. Noch ist aber nicht viel passiert und der Anschluss an die obere Tabellenhälfte vorhanden. Das kann sich allerdings schnell ändern, wenn man die kommende Woche nicht nützt. Leicht verbessert hat sich das Power Play der Tschechen, es bleibt aber ebenso wie das Unterzahlspiel nur Ligamittelmaß. Es fehlt auch nach 16 Partien der herausragende Scorer im Dress der Südmähren. Nur Adam Havlik ist derzeit unter den Top 20 der Punkteliste in der EBEL zu finden. Das ist zwar ein Zeichen für eine ausgeglichene Mannschaft, aber trotzdem wäre ein herausragender Akteur, der dann und wann mal die Kastanien aus dem Feuer holt, sicher sinnvoll.
Spieler der Woche: Milan Prochazka (3 Assists), der in allen drei Partien der letzten Woche gescort hat und in acht der letzten zehn Spiele punkten konnte!
Die nächsten Spiele: 29.10. OLJ (H), 01.11. VIC (A), 03.11. OLJ (A).
8. KAC (1 Sieg, 3 Punkte, 8:8 Tore)
War es nur ein Strohfeuer, das der KAC vor zwei Wochen abgegeben hat? Rein nach den Resultaten zu urteilen schon, denn die Rotjacken verloren zwei ihrer letzten drei Spiele und hängen weiterhin im unteren Tabellendrittel fest. Allerdings waren die Gegner der vergangenen Woche auch nicht unbedingt die einfachsten Punktelieferanten. Zumindest der Heimauftritt gegen die Black Wings war überzeugend, der Sieg konnte allerdings auch auf Grund eines perfekten Starts gegen die Linzer einfacher eingefahren werden, als erwartet. Die Niederlagen in Villach und am Sonntag gegen Wien waren schmerzhaft. Beim VSV war man chancenlos, gegen die Capitals kam das K.O. erst nach dem Penalty Schießen. Pech.
Das sollte sich in der kommenden Woche nicht wiederholen. Vor allem nicht, weil nach dem morgigen Auftritt bei Tabellenführer Bozen zwei schlagbare Gegner warten. Mit Schlusslicht Ljubljana und den zuletzt wenig konstanten Dornbirnern sollten zwei Mannschaften nach Klagenfurt kommen, die man schlagen kann. Nein muss. Immerhin geht es auch darum, den Anschluss an die Top 6 nicht zu verlieren. Derzeit fehlen dem KAC bei einem Spiel mehr am Konto zwei Punkte. Ausrutscher sind da vor der Ligapause ungewünscht, wären aber auch noch nicht dramatisch. Die Hälfte des Grunddurchgangs ist fast absolviert, man hat also noch einmal eine Hälfte lang Zeit, das Feld von hinten aufzurollen. Keine andere Mannschaft der EBEL hatte bislang so viel Verletzungspech wie der Meister. Der Titelverteidiger hatte ja kaum Zeit, seine Linien einzuspielen, was andere Teams bereits hinter sich haben. Daher ist es kein Wunder, dass vor allem offensiv nicht immer alles nach Wunsch läuft. Wenn die Maschinerie dann aber mal läuft, dann scort sie auch. Wie am Freitag gegen Linz gesehen. Die Konstanz wird sich irgendwann einstellen, vor allem, wenn man vom Verletzungsteufel verschont bleibt.
Spieler der Woche: Jamie Lundmark (1 Tor, 2 Assists), der nach seiner scheinbar ewigen Verletzungspause in fünf Partien vier Mal scorte und zuletzt zwei Mal in Folge gepunktet hat. Der MVP der letzten Saison ist am besten Weg zurück.
Die nächsten Spiele: 29.10. BOZ (A), 31.10. OLJ (H), 03.11. DOR (H).
9. Fehervar AV19 (1 Sieg, 2 Punkte, 3:6 Tore)
Ins Trudeln gekommen sind die roten Teufel aus Szekesfehervar letzte Woche. Zwei Mal blieben die Ungarn ohne Torerfolg, und haben ihren Punch verloren. In den letzten vier Spielen gab es nur einen Sieg und nur 6 Tore – zu wenig, um in dieser ausgeglichenen Liga vorne mitzumischen. So ging es in der Tabelle nach unten und die Magyaren stehen nur noch auf Platz 9. Noch hat man die Konkurrenz weiter vorne im Blickfeld, um bis zur Ligapause weiterhin im Rennen zu bleiben wird man aber jetzt unbedingt Siege benötigen. Einfach wird das aber nicht, denn die Ungarn haben nur zwei Spiele zu absolvieren und müssen dabei auch noch auswärts ran. In Graz und in Villach wird es nicht einfach werden, zu reüssieren. Allerdings haben die roten Teufel in dieser Saison vor allem in der Fremde immer wieder überrascht und in 9 Auswärtsspielen auch schon 9 Punkte erobert. Das Match am Dienstag in Graz wird eine Saisonpremiere sein, denn diese beiden Teams sind sich in der laufenden Meisterschaft noch nicht gegenüber gestanden. Gegen den VSV konnte Fehervar das erste Match zu Hause für sich entscheiden und will nun nachlegen. Wie gesagt: das müssen sie auch, denn ansonsten ist man im „Niemandsland“ gefangen und hängt im unteren Tabellendrittel fest, wenn Mitte November der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Was man für einen Erfolgslauf benötigt sind vor allem die Spitzenspieler im Team. Die haben letzte Woche ziemlich ausgelassen und daher geht es mit der Formkurve auch nach unten.
Spieler der Woche: Colton Yellow-Horn (2 Assists), der sich zum besten Scorer der Ungarn gemausert hat und in dieser Saison erst fünf Mal nicht gepunktet hat.
Die nächsten Spiele: 29.10. G99 (A), 31.10. VSV (A)
10. Dornbirner EC (1 Sieg, 2 Punkte, 7:11 Tore)
Ähnlich wie bei den direkten Nachbarn in der Tabelle haben auch die Vorarlberger ein Problem mit ihrer Konstanz. In den letzten fünf Spielen gab es nur zwei Siege, eine echte Erfolgsserie liegt schon fast einen Monat zurück. Und somit finden sich die Bulldogs wieder dort wieder, wo man auch den Großteil der letzten Saison verbracht hat: in den hinteren Tabellengefilden. Zumindest der Pflichtsieg in Ljubljana gelang gestern doch noch – wenngleich mit Müh und Not. Aber das waren zwei wichtige Punkte, denn damit bleibt der DEC an der Konkurrenz dran, hat allerdings auch schon 4 Punkte Rückstand auf die Top 6.
Dieser Rückstand könnte eventuell sogar noch anwachsen, denn die kommende Woche hat es in sich. Die Auswärtsspiele in Salzburg und bei Meister Klagenfurt gehören in die Kategorie „besonders schwer“, am Freitag kann im Westderby gegen Innsbruck immer alles passieren. Das erste Duell mit dem HCI haben die Vorarlberger heuer verloren, gegen den Vorletzten sollten daher unbedingt 2 Punkte her, um sich nicht plötzlich noch tiefer in der Wertung wieder zu finden. Noch dazu wird es für die Innsbrucker das zweite Spiel binnen 24 Stunden sein.
Die Fans in Vorarlberg werden schön langsam etwas unruhig, Kritik an so manchem Crack ist immer wieder zu hören. Es fehlt der klare Aufwärtstrend bei den Bulldogs, die zwar positiv an ihre Aufgaben herangehen, aber nicht so richtig durchstarten können. Offensiv kann man mit den 50 erzielten Treffern sogar mit Spitzenteams mithalten, die 59 Gegentore sind allerdings zu viel. In den letzten Wochen hat sich der Trend, dass man offensiv immer wenige zusammen bringt, sogar noch verstärkt. Alleine in den letzten 5 Partien gab es nur mehr 12 Tore für die Vorarlberger. Nur Innsbruck hatte weniger oft Grund zum jubeln.
Spieler der Woche: Patrick Jarrett (1 Tor), der immer wieder ganz stark kritisiert wird, aber am Sonntag in Ljubljana den entscheidenden Treffer machte.
Die nächsten Spiele: 29.10. RBS (A), 01.11. HCI (H), 03.11. KAC (A).
11. HC Innsbruck (2 Siege, 4 Punkte, 7:6 Tore)
Die Innsbrucker Haie haben in der vergangenen Woche eine unsägliche Minusserie durchbrochen. Am Samstag konnten die Tiroler mit dem 1:0 Erfolg in Szekesfehervar zum allerersten Mal seit dem Wiedereinstieg in die EBEL ein Auswärtsspiel gewinnen! Klein sind sie, die Erfolge, die man beim HCI feiert. Allerdings gab es für die Tiroler auch einen zweiten Sieg – am Dienstag gegen Graz. Und damit haben sich die Haie wieder bis auf Sichtweite an das Tabellenmittelfeld herangepirscht. Jetzt muss man aber den Schwung mitnehmen, den man mit zwei Siegen aus den letzten drei Partien aufgebaut hat.
Einfach wird das nicht, denn die kommende Woche hat es in sich. Vier Spiele innerhalb von nur 6 Tagen stehen am Programm und werden den nicht gerade breiten Kader der Tiroler schwer in Anspruch nehmen. Der Auftakt in Linz und am Donnerstag gegen Salzburg wird eine besondere Herausforderung, ehe dann am Feiertag das Duell mit Dornbirn am Programm steht. Ein Westderby, in dem es wohl auch schon um die Kräfte gehen wird. Während die Bulldogs deutlich besser ausgeruht sind, wird das Match gegen den Lokalrivalen das zweite binnen 24 Stunden für die Haie sein. Und als ob das nicht reichen würde, wartet am Sonntag dann das Tiroler Derby in Bozen. Emotional hoch brisante Spiele, aber rein körperlich wird das an die Substanz gehen.
Spieler der Woche: Luke Salazar (3 Tore), der zuverlässig trifft und am Sonntag mit seinem Treffer in Szekesfehervar den ersten Auswärtssieg besiegelte.
Die nächsten Spiele: 29.10. BWL (A), 31.10. RBS (H), 01.11. DOR (A), 03.11. BOZ (A)
12. Olimpija Ljubljana (0 Siege, 1 Punkt, 7:11 Tore)
Ja, Ljubljana ist das EBEL Schlusslicht. Ja, sie sind das schon seit einer gefühlten Ewigkeit, die Drachen – und trotzdem kann man ihnen eine gewisse Sympathie nicht absprechen. Warum? Nun, alleine in der letzten Woche haben die Slowenen alle drei Partien zwar verloren, waren dabei aber immer voll konkurrenzfähig und hätten auch alle drei Matches gewinnen können! Rausgekommen ist dann ein mickriger Zähler und zwei Niederlagen mit nur einem Tor Unterschied. In den letzten vier Matches gab es nun schon Pleiten, in der gesamten Saison erst sehr bescheidene zwei Siege. 7 Punkte beträgt der Rückstand auf den nächsten Gegner und auch wenn noch nicht einmal die Hälfte des Grunddurchgangs absolviert ist, muss man befürchten, dass die rote Laterne nicht mehr von Ljubljana abgegeben wird.
Nächste Woche werden die Slowenen ihren Teambus in und auswendig lernen, denn es geht für die Drachen drei Mal in Serie zu Auswärtsspielen. Znojmo, Klagenfurt und Graz sind die Reiseziele. Die Trauben hängen also hoch, aber Olimpija ist auf Grund der Tabellenplatzierung in einer Situation, in der man nichts verlieren kann. Jeder rechnet damit, dass erneut drei Niederlagen für die Drachen folgen. Ljubljana kann eigentlich nur gewinnen – und Sympathiepunkte sammeln, indem man trotz stark begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen weiterhin kämpft.
Spieler der Woche: Ken Ograjensek (1 Tor, 1 Assist), der in zwei der drei Partien letzte Woche gepunktet hat und der zweitbeste Scorer in Ljubljana ist.
Die nächsten Spiele: 29.10. ZNA (A), 31.10. KAC (A), 03.11. G99 (A).