Es bleibt dabei: Znojm ist und bleibt der Angstgegner der Black Wings! Zwar gaben die Tschechen in Linz einen 4:1 Vorsprung noch aus der Hand, setzten sich aber nach Verlängerung mit 5:4 durch. Damit ist die Heimweste der Oberösterreicher erstmals angepatzt.
Mit der Rückkehr des rekonvaleszenten Pat Leahy ins Line Up konnten die Black Wings vor dem Spiel gegen Znojmo ihre Fans erfreuen. Und auch das, was die Oberösterreicher am Eis zeigten, sollte die Fans in der Keine Sorgen EisArena durchaus positiv stimmen. Gegen den Angstgegner versuchte man mit aggressivem und schnellen Spiel zum Erfolg zu kommen und brachte die Gäste damit auch ein ums andere Mal in Bedrängnis. Wirklich gefährlich wurden die Oberösterreicher allerdings auch erst in der 5. Minute, da vergab Gregor Baumgartner aber einen Sitzer. Wenig später war Jan Lattner auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Slapshot erstmals gefährlich, scheiterte aber auch am Torhüter.
In der 8. Minute durfte dann doch gejubelt werden - und zwar auf Linzer Seite. Rob Hisey staubte zum 1:0 ab und beendete eine lange Durststrecke. Nach 11 torlosen Partien (seit dem 15. September) traf der kleine Mann mit der großen Technik wieder einmal. Seine Kollegen fühlten sich dadurch offenbar beschwingt, denn es blieben die Oberösterreicher, die mehr fürs Match taten. Znojmo blieb seiner Kontertaktik treu und so waren die restlichen Torversuche in diesem Abschnitt eher leichte Beute für die beiden Goalies. Es ging mit dem 1:0 für die Stahlstädter in die erste Pause - eine verdiente Führung, wie auch der als Gast anwesende Ex-Spieler der Linzer, Rick Nasheim, meinte.
Znojmo eiskalt
Doch das sollte sich im Mitteldrittel ändern. Zwar waren es weiterhin die Black Wings, die den Ton angaben, Tore machten aber nur die Gäste aus Znojmo. Die Linzer spielten ambitioniert nach vorne, fanden einige richtig gute Möglichkeiten vor, waren aber nicht effizient genug. In der 25. Minute begann das Unheil für die Stahlstädter: zuerst ging ein Lebler Schuss noch an die Stange, im direkten Gegenzug machte Andrew Thomas das 1:1. Plötzlich waren die Adler da, wirkten aggressiv, waren um einen Schritt schneller und unglaublich torgefährlich. In der 32. Minute schlugen die Südmähren binnen 12 Sekunden doppelt zu und ließen etwas mehr als drei Minuten später das 4:1 folgen. Drei fast idente Tore, bei denen ein Spieler am langen Eck eindrückte... die Linzer bemüht, aber zu kompliziert, die Tschechen einfach und effizient.
Die Linzer waren von diesem Dreifachschlag binnen 2:18 Minuten sichtlich geschockt, selbst ein Time Out ihres Trainer vermochte keine echte Sicherheit mehr ins Angriffsspiel zurück zu bringen. Ein energievoller Vorstoß von Rob Hisey auf der linken Seite brachte die Gastgeber aber zurück ins Spiel. Der Stürmer passte quer und dort musste Gregor Baumgartner den Schläger nur noch hinhalten - sein erstes Saisontor. Und dieses ließ noch einmal frischen Wind in die Sturmreihen der Oberösterreicher kommen. In der letzten Minute des Abschnitts war Sasu Hovi im Znojmo Gehäuse im Dauereinsatz, aber der Anschlusstreffer sollte den Black Wings nicht mehr gelingen.
Erwartungsgemäß begannen die Linzer das letzte Drittel mit viel Schwung und Brian Lebler leistete mit enormem Einsatz die Vorarbeit zum 3:4 durch Jason Ulmer. Nur wenige Sekunden später war Rob Hisey zwei Mal am Weg zum Ausgleich: zuerst wurde er unfair gestoppt, den daraufhin verhängten Penalty vergab der Stürmer aber fast schon kläglich. Eine turbulente Anfangsphase, in der Znojmo stark wankte. Lubomir Stach hätte dieser neuen Welle bei den Oberösterreichern ein Ende setzen können, sein Schuss ging aber knapp am Kreuzeck vorbei. Die Linzer nahmen den Schwung mit und kämpften. So sehr, dass Znojmo gewaltig unter Druck geriet und wiederum Jason Ulmer in der 46. Minute im Power Play sogar das 4:4 erzielen konnte.
Damit begann dieses Match von vorne und Linz blieb am Drücker. Aber je näher die Sirene kam, umso besser fand auch Znojmo in diesen Abschnitt und hatte gegen Ende der Partie dann auch die besseren Chancen. Die Linzer, sie wirkten nicht mehr ganz so munter, bis auf Andrew Kozek, der in der 55. Minute eine Doppelchance liegen ließ. Apropos Chancen: die hatten auch die Adler aus Mähren, vor allem im Power Play der letzten Minute. Aber es ging mit dem 4:4 Unentschieden in die Verlängerung.
In dieser nützte Znojmo dann den numerischen Vorteil vorerst nicht, als dann aber der Linzer Kapitän, Philipp Lukas, vom Eis musste war es doch so weit. Ondrej Fiala traf zum zweiten Mal an diesem Abend und schoss Linz damit k.o. Es war die erste Niederlage in der Keine Sorgen EisArena, welche die Linzer in dieser Saison kassiert haben. Und der Angstgegner hat seinem Namen alle Ehre gemacht: im 10. Aufeinandertreffen gingen die Tschechen zum achten Mal als Sieger vom Eis.
EHC LIWEST Linz - HC Orli Znojmo 4:5 n.V. (1:0, 1:4, 2:0, 0:1)
Zuschauer: 3.259
Referees: SIEGEL S.; SMETANA L.; HÜTTER A., SCHAUER J.
Tore: HISEY R. (07:41 / MURPHY C., BAUMGARTNER G.), BAUMGARTNER G. (38:15 / HISEY R., MACDONALD F.), ULMER J. (41:27 / LEBLER B.), ULMER J. (45:33 / MURPHY C., HEDLUND A.) resp. THOMAS A. (24:19 / SEDA J.), PUCHER P. (31:03 / PAVLIKOVSKY R., LATTNER J.), FIALA O. (31:15 / PROCHAZKA M., HAVLIK A.), HAVLIK A. (33:21 / FIALA O., STACH L.), FIALA O. (61:50 / STACH L., BERANEK P.)
Goalkeepers: OUZAS M. (61 min. / 35 SA. / 5 GA.) resp. HOVI S. (61 min. / 37 SA. / 4 GA.)
Penalty in minuten: 10 resp. 14
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DORION M., FECHTIG B., HEDLUND A., HIRN L., HISEY R., KOZEK A., LEAHY P., LEBLER B., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MACIERZYNSKI K., MAYR M., MITTERDORFER D., MORAN B., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUZAS M., SCHOLZ F., SPANNRING P., ULMER J.
HC Orli Znojmo: BARTOS D., BERANEK P., BEROUN J., BLATNY Z., BORUTA A., FIALA O., FINSTERLE L., HAVLIK A., HORAK O., HOVI S., KILNAR A., LANDSMAN F., LATTNER J., MAGOVAC A., PAVLIKOVSKY R., PROCHAZKA M., PUCHER P., SEDA J., SOVA A., STACH L., THOMAS A.