Ausbau der Linzer Halle auf Schiene
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marksoft -
8. Oktober 2013 um 07:31 -
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Mit einer Pressekonferenz gab es am gestrigen Montag endlich auch von der Politik das offizielle OK zum Ausbau der Linzer Keine Sorgen EisArena. Bis Ende 2014 wächst die Spielstätte des aktuellen EBEL Leaders auf ein Fassungsvermögen von fast 5.000 Zuschauern.
Seit dieser Saison dürfen die Black Wings zwar auch offiziell 4.000 Fans in die Keine Sorgen EisArena lassen, einer konkurrenzfähigen Halle wird der Bau an der Unteren Donaulände aber trotzdem nicht gerecht. Derzeit regnet es an mehr als 15 Stellen durch das Dach, die Sanitäranlagen sind alt und viel zu wenig, die Sitzplätze reichen seit Jahren nicht aus und auch die gesamte Infrastruktur in der Halle ist aus dem vergangenen Jahrtausend.
Das soll sich nun aber ändern, denn mit Ablauf der aktuellen Saison fahren die Baufahrzeuge auf und die Black Wings bekommen eine erneuerte Halle. An der Ostseite wird erweitert, an der Westseite entstehen zusätzliche Sitzplätze, die Stehplätze "wandern" von dieser auf die gegenüberliegende, neue Ostseite.
Insgesamt gewinnen die Linzer dadurch 436 neue Sitzplätze, die auch dringend benötigt werden. Der Trend im modernen Sport geht hin zu den Sitzplätzen und die Oberösterreicher können schon seit Jahren die Nachfrage danach nicht mehr stillen. Schon jetzt soll es eine Warteliste für die noch nicht einmal gebaute Ostseite geben...
Platz für fast 5.000 Fans
Insgesamt wird die Kapazität der Halle vorerst auf 4.786 Plätze ansteigen. Gleichzeitig mit dieser Erweiterung wird auch in die Infrastruktur investiert. Neue Gastronomiebereiche, renovierte und neue Sanitärbereiche (60 zusätzliche WC Anlagen), ein erweiterter VIP Bereich sind hier die Hauptmaßnahmen.
Black Wings haben vorfinanziert
Schon jetzt haben die Linzer 450.000 für die längst überfälligen Renovierungsarbeiten vorgeschossen, das Land Oberösterreich gibt 1,22 Millionen Euro dazu, die Stadt Linz investiert 3,77 Millionen Euro. Damit kostet der Umbau der Halle 5,44 Millionen Euro.
Und hier kommen auch schon die Kritikpunkte, denn die Renovierung ist teuer. Und es ist schon jetzt absehbar, dass es kurzfristig weitere Arbeiten geben muss. Die Kabinen gehören dringendst ausgebaut, entsprechen nicht mehr den IIHF vorgaben. Die Dachkonstruktion ist wie erwähnt lückenhaft und kann daher auch nicht mit modernen Entertainment Systemen beladen werden. Die Black Wings planen somit ohne Würfel, dafür mit zahlreichen Großbildschirmen, um den Fans Multimediaübertragungen anbieten zu können.
Ein weiterer Punkt sind die mangelnden Parkmöglichkeiten im Umkreis der Halle. Diese sind schon jetzt viel zu wenig vorhanden, wenn dann noch einmal fast 1.000 Fans mehr kommen, wird die Situation noch schwieriger. Auch der öffentliche Verkehr hat die Keine Sorgen EisArena noch nicht ausreichend in sein Konzept eingebunden.
Aber die Linzer sind schon einmal glücklich, dass überhaupt etwas passiert. Mit mehr als einem Jahr Verzögerung. Je nachdem, wie weit die Stahlstädter heuer in den Play Offs kommen wird auch der Startschuss für die Umbauarbeiten zeitlich gewählt. Unmittelbar nach Saisonende geht es los - und bis spätestens November 2014 soll abgeschlossen sein.
Die Trainingseinheiten im Sommer werden die Oberösterreicher dann in der vor wenigen Jahren neu errichteten kleinen Halle nebenan durchführen, Testspiele wird es im Sommer 2014 aller Voraussicht nur auswärts geben.
Eine kleine Hürde gibt es aber noch: denn der Ausbau muss noch durch den Gemeinderat. Die Absegnung soll allerdings nur Formsache sein, denn sowohl SPÖ als auch ÖVP haben bereits ihr OK gegeben.
Fakten zur Linzer Keine Sorgen EisArena:
Geschichte der Linzer Eissporthalle
Gleichsam aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist mit der Errichtung der Eissporthalle an der Unteren Donaulände vor 28 Jahren der Eishockeysport in der Landeshauptstadt. Die am 10. Mai 1985 eröffnete Eissporthalle zählt seither zu den Meilensteinen der Linzer Sportinfrastruktur.
Die Linzer Eissporthalle wurde im Auftrag der Stadt Linz mit Gesamtkosten von rund 6,3 Millionen Euro realisiert, wobei Bund und Land seinerzeit jeweils 1,45 Millionen Euro zuschossen. Mit dem Bau der Eishalle erhofften sich die Linzer StadtpolitikerInnen bedeutende Impulse für den Kunsteislauf- beziehungsweise für den Eishockeysport.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung gab es in Linz zwei Eishockeyvereine in der damaligen Österreichischen Regionalliga – den EHC Spitz Linz und die Union Linz. Der EHC Spitz Linz stieg in die Nationalliga auf, wurde aber wenig später aufgelöst. Aus der Union Linz entwickelte sich in weiterer Folge der heutige EHC Liwest Black Wings.
Im Jahr 2003 wurde die Linzer Eissporthalle mit Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen Euro aus- und umgebaut. Es wurden, rechtzeitig zu Beginn der Eishockey-Meisterschaft, zwei Zusatztribünen fertig gestellt, welche balkonartig ausgeführt wurden und insgesamt 136 Sitzplätze bieten. Aufgrund verschiedener Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen konnte die Kapazität der Halle auf nahezu 3800 Personen erhöht werden.
In der seit August 2008 nach der Sponsorin Oberösterreichische Versicherung „Keine Sorgen EisArena“ benannten Halle trägt der EHC Liwest Black Wings Linz seine Heimspiele und sein Training ab. Für den Eishockey-Nachwuchs steht rund die Hälfte der Betriebszeiten (rund 88 Stunden pro Woche) zur Verfügung. Zirka ein Sechstel der Betriebszeiten entfällt auf das Eiskunstlauftraining. Auch Stockschützenvereine nutzen die Halle regelmäßig.
Donaupark-Eishalle seit 2007
Im Zuge der Neupositionierung der Linzer Bäder und der Umgestaltung des Parkbades in eine Fitnessoase wurde am 28. November 2007 die Donaupark Eishalle an der Donaulände eröffnet. Die Trainingshalle mit einem 60 mal 30 Meter großen Spielfeld entstand westlich der „alten“ Eissporthalle anstelle eines alten Garderobengebäudes und eines Parkplatzes. Sie ist mit dem Altbau verbunden. Die Donaupark-Eishalle beherbergt unter anderem den zentralen Eingang für das Parkbad und die beiden Eissporthallen. Die Ein– und Ausfahrt der unter der Halle gelegenen Tiefgarage, die 180 Fahrzeugen Platz bietet, mündet in den Kreuzungsbereich von Gruberstraße und Untere Donaulände.
Rund ein Viertel der Betriebszeiten entfällt auf den Publikumsbetrieb. Jeweils zirka 15 Prozent nutzen Schulen, EiskunstläuferInnen und Eisstockschützen. Zirka zehn Prozent der verfügbaren Hallenzeit (87 Stunden pro Woche) beanspruchen die Eishockeyamateure. „Die Halle wird im Amateurbereich auch von Firmenmannschaften regelmäßig für freundschaftliche Wettkämpfe und Events genutzt“, streicht Sportreferentin Stadträtin Karin Hörzing die Beliebtheit dieser Sportstätte heraus.