Es hat sich einiges getan in der Erste Bank Eishockey Liga! Wir haben einen neuen Tabellenführer, die Situation in der aktuellen Wertung wurde wild durcheinander gewürfelt und es hat sich in den letzten Tagen wieder gezeigt: die „Kleinen“ gibt es derzeit nicht. Jedes Team ist in der Lage, jeden Gegner zu schlagen.
###Das war in Woche 4...
Ganz schön durcheinander gewürfelt wurde die Tabelle der Erste Bank Eishockey Liga in der letzten Woche. Nur drei Teams stehen in der vierten Woche an jenem Tabellenplatz, an dem sie auch vor 7 Tagen gereiht waren. Das zeigt, wie unberechenbar die Liga derzeit ist, denn es macht sich weiterhin bemerkbar, dass jeder jeden schlagen kann. Selbst Schlusslicht Ljubljana hat in der vergangenen Woche endlich den ersten Sieg gefeiert und dabei ausgerechnet den späteren Tabellenführer aus Linz bezwungen.
Apropos Leader: der HC Bozen hat die erste Position in der Wertung erstmals seit Wochen abgegeben und strauchelt nach der inzwischen dritten knappen Niederlage in Folge etwas. Dafür hat Linz den ersten Platz erklommen und erinnert damit an die Meistersaison 2011/12, als die Daum-Schützlinge das letzte Mal so weit oben standen. Derzeit sind die Stahlstädter rein statistisch das beste Team der EBEL, allerdings ist die Tabelle bekanntlich nur eine Momentaufnahme. Immerhin haben die Mannschaften noch nicht einmal gegen jedes Team ein Mal gespielt und da kommt es dann schon sehr darauf an, wer die bisherigen Gegner waren.
Aber eines ist in dieser Woche etwas ganz Besonderes: bis auf Znojmo und die Capitals haben alle Teams 9 Saisonspiele absolviert. So übersichtlich war die Tabellensituation seit dem ersten Spieltag nicht mehr! Und das ändert sich nächste Woche auch nicht, denn jede Mannschaft muss in den nächsten 7 Tagen jeweils drei Mal antreten!
Weiter ein großes Thema sind die Verletzungen, die in der Liga derzeit den ein oder anderen Verein plagen. Der KAC hat mit Patrick Harand den nächsten Langzeitverletzten zu beklagen, die Grazer mit Stefan Lassen ebenfalls einen längeren Ausfall. Und das DOPS hatte in der letzten Woche zwei Mal etwas zu tun: Ljubljanas Erman und Dornbirns D’Aversa wurden nach Fouls jeweils gesperrt. Jeweils relativ klare Sachen und daher auch kein Thema in den Fanforen bzw. auf Facebook. Schön langsam scheint man sich innerhalb der Liga an die Gangart von Lyle Seitz und seinem Expertengremium zu gewöhnen.
HF.at blickt ab sofort jede Woche kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche. Ab sofort küren wir an dieser Stelle auch das Team und den Spieler der Woche:
Team der Woche: Black Wings Linz (3 Spiele, 2 Siege, 12:5 Tore, nach 600 Tagen wieder auf Platz 1 in der EBEL)
Spieler der Woche: Mike Ouzas (BWL, 2 Spiele, 2 Siege, 1 Shutout, 1 Gegentor, 53 Schüsse, 52 gehalten, 98,11% Fangquote, neue Nummer 1 in der Goaliewertung).
###Die Ränge 1 bis 6
1. Black Wings Linz (2 Siege, 4 Punkte, 12:5 Tore)
600 Tage haben die Fans der Black Wings warten müssen, bis sie dieses Bild wieder sehen durften. Erstmals seit dem Meisterjahr konnten die Stahlstädter Platz 1 in der Tabelle erobern und erinnern in so manchen Situationen stark an dieses herausragende Jahr. Derzeit sind die Oberösterreicher das konstanteste Team der Liga. 4 Siege in den letzten 5 Spielen, dabei nur 8 Gegentore zugelassen und 20 Treffer geschossen. Es läuft, obwohl man nicht in allen Partien überzeugt. So zum Beispiel am vergangenen Dienstag, als man beim Schlusslicht in Laibach eine Horrorleistung ablieferte und prompt mit 1:4 verlor. Rob Daum konnte daraufhin eine Nacht lang nicht schlafen, gab seiner Mannschaft einen Tag frei und stellte danach in der Offensive alles um. Ebenso wurde zwei Tage lang bis zum Umfallen Power Play trainiert. Es kommt nicht oft vor, aber all das wurde vom Team genauso aufgenommen, wie sich der Trainer das erhofft hatte. Am Freitag setzten die Linzer ein erstes Ausrufezeichen und überrollten den VSV mit 7:0. Dabei erinnerten sie das erste Mal so richtig an ihre Meistersaison: defensiv war noch nicht alles so perfekt, wie es aussah, aber man hatte Glück und traf vorne praktisch nach Belieben. Am Sonntag gegen Fehervar war das ähnlich, nur mit schlechterer Effizienz. Die Black Wings, sie glänzen nur ab und zu, aber sie punkten. Zu Hause sind sie das einzige Team, das noch keinen Punkt abgegeben hat (5 Siege in 5 Spielen) und auch auswärts holt man immer wieder Zähler. So hat man sich dank der Umfaller der direkten Konkurrenz bis auf Platz 1 geschoben – das kennen wir doch auch von vor zwei Jahren, oder?
In der kommenden Woche warten auf das Team von Rob Daum Aufgaben, die man mit Charakter angehen muss. Am Dienstag geht es nach Znojmo – eine Mannschaft, gegen die man noch nie einen Auswärtspunkt geholt hat! Unglaublich eigentlich, aber die Adler liegen den Linzern einfach nicht. Ebenfalls unangenehm zu spielen ist Szekesfehervar in Ungarn. Auch hier tut sich das Daum-Team traditionell nach langen Busfahrten sehr, sehr schwer. Eine echte Bewährungsprobe werden die Vienna Capitals am Sonntag, dann wird man sehen, wie man sich gegen einen Titelaspiraten schlagen kann. Das wird wohl ohne Pat Leahy stattfinden, der sich eine Leistenzerrung zugezogen hat und länger ausfallen dürfte.
Spieler der Woche: Jason Ulmer (3 Tore, 2 Assists), der in allen 3 Spielen der letzten Woche getroffen hat, seit 7 Spielen immer punkten konnte und zur Belohnung in Linie 1 nach vorne beordert wurde.
Die nächsten Spiele: 08.10. ZNA (A), 11.10. AVS (A), 13.10. VIC (H)
2. HC Bozen (0 Siege, 1 Punkt, 2:3 Tore)
Der HC Bozen hat derzeit ein Luxusproblem: drei Mal in Folge haben die Italiener jetzt schon verloren, in der letzten Woche ihr einziges Match in Klagenfurt nach Penalties in den Sand gesetzt. Aber das alles ist Jammern auf hohem Niveau, denn die Südtiroler haben bis auf ein Mal immer gepunktet! Selbst die knappe Niederlage in Klagenfurt ist nicht so bitter, wenn man bedenkt, dass der HCB bis kurz vor dem Ende ganz klar auf der Verliererstraße war. Sicher, der Schwung und die Leichtigkeit der ersten Wochen ist weg, aber solange man weiterhin so brav punktet, wird man sich im Vorderfeld der Tabelle halten können.
Dass es trotzdem Handlungsbedarf gibt hat man erkannt und die Defensive für wenige Stunden verstärkt. Allerdings wurde die Verpflichtung von Kevin Hecquefeuille zur Farce, denn der Franzose reiste gleich mal ohne Ausrüstung an und wurde sofort wieder nach Hause geschickt. Man darf also davon ausgehen, dass sich in diesem Bereich demnächst etwas tun wird.
Statistisch gesehen sind die Foxes noch immer das effizienteste Team der Liga, wenngleich man auch hier in den letzten Wochen auf Normalmaß „geschrumpft“ ist. Die Gegner haben jetzt Videos vom HCB und wissen, wie die Südtiroler spielen. Zuletzt gab es auch zwei Auswärtspleiten in Folge, was der Tatsache nicht gerade gelegen kommt, dass Bozen kommende Woche drei Mal in der Fremde ran muss. Am Dienstag geht es gegen Dornbirn und am Freitag gegen den VSV. Zwei unangenehme Gegner, gegen die man vor allem defensiv hart arbeiten muss. Zum Abschluss reisen die Füchse am Sonntag nach Ljubljana und beim Schlusslicht sollten dann Auswärtspunkte etwas einfacher zu erringen sein.
Spieler der Woche: Alexander Egger (1 Assist), der nach drei punktelosen Partien beim KAC seinen vierten Scorerpunkt holte.
Die nächsten Spiele: 08.10. DOR (A), 11.10. VSV (A), 13.10. OLJ (A)
3. VSV (1 Sieg, 2 Punkte, 4:10 Tore)
Wie Tag und Nacht präsentiert sich der VSV in dieser Saison. Wenn die Villacher einen guten Start in ihre Partien erwischen, dann können sie jeden Gegner regelrecht überrollen, aber wehe, das Match gestaltet sich zäher. So geschehen letzten Freitag in Linz, als man zumindest bis ins Mitteldrittel mithalten konnte, aber von der Effizienz der Oberösterreicher erdrückt wurde. Am Ende blieben Hughes, Ryan & Co. erstmals in dieser Saison sogar ohne Tor! Das änderte sich dann aber am Sonntag, als man einen knappen und zähen Kampf gegen Znojmo im Shootout für sich entscheiden konnte. Dennoch stehen am Ende drei Niederlagen aus den letzten fünf Spielen und damit ist der aktuell dritte Tabellenplatz sehr wackelig. Nur zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf Platz 7 – gut, dass sich die Reihen derzeit wieder füllen. Am Dienstag wird Forney sein Comeback geben, am Freitag soll auch Marco Pewal zurückkehren. Gerade rechtzeitig für eine sehr wichtige Woche, denn mit Innsbruck und Bozen kommen zwei Gegner, die es den Adlern sicherlich nicht leicht machen werden. Am Sonntag folgt dann zum Abschluss der Woche die lange Auswärtsreise nach Ungarn, wo man als Favorit aufläuft und in der Vergangenheit fast immer Punkte mitgenommen hat.
Was die Statistiken betrifft ist der VSV noch immer eines der effizientesten Teams der Liga (Platz 2 mit 12,03%) und verfügt über gute Special Teams (Platz 3 im Power Play, Platz 7 im Penalty Killing). Einzig mit den Torhüterleistungen kann man derzeit nicht zufrieden sein – hier belegen Lamoureux und Höneckl nur Platz 9 in der EBEL. Mit 19 Gegentoren in den letzten 5 Partien hat man nach Ljubljana und dem HCI auch die meisten Treffer in diesem Zeitraum zugelassen. Die Defensivleistung muss sich also bessern. Aber eines darf bei allen Formschwankungen nicht übersehen werden: der VSV ist auch nur 2 Punkte hinter Platz 1. Mit einer guten Woche könnten die Adler also schon bald ganz hoch fliegen.
Spieler der Woche: Brock McBride (1 Tor, 1 Assist), der nach fast einem Monat endlich wieder ein Tor geschossen hat und in den letzten drei Spielen zwei Mal punkten konnte.
Die nächsten Spiele: 08.10. HCI (H), 11.10. BOZ (H), 13.10. AVS (A)
4. KAC (2 Siege, 4 Punkte, 8:6 Tore)
Auch wenn der KAC personell angeschlagen ist und mit Patrick Harand wieder einen Langzeitausfall zu beklagen hat(8 Wochen Pause), die Klagenfurter legten eine perfekte Woche hin und holten das Punktemaximum. Dabei gab der ein oder andere junge Spieler wieder einmal eine Talentprobe ab und holten Siege gegen Bozen, sowie in Innsbruck. Zwei nicht gerade einfache Aufgaben, die man da gelöst hat und die Rotjacken haben damit schon vier Siege aus den letzten 5 Spielen geholt. Der Lohn dafür ist Platz 4, was sich für den Meister in den nächsten Wochen durchaus noch positiver gestalten könnte. Immerhin kommen einige Verletzte zurück und das Programm der kommenden Woche ist mit zwei Heimspielen eines, das nach Punkten förmlich schreit.
Am Dienstag bekommt man es mit den Ungarn aus Szekesfehervar zu tun. Die Magyaren kommen mit drei Niederlage im Gepäck und alles andere als ein KAC Sieg würde in die Kategorie „Überraschung“ passen. Danach folgen ein Auswärts- und ein Heimspiel gegen Salzburg. Ein klassisches EBEL Duell mit üblicher Weise vielen Emotionen. Aber die Red Bulls hatten einen schlechten Saisonstart und sind nicht jene Mannschaft, die man von einem Titelaspiranten erwarten würde. Die Bullen konnten zuletzt zwei Spiele gewinnen und sind nur zwei Punkte hinter dem KAC. Mit Siegen gegen diese „Nachzügler“ hätten die Klagenfurter die besten Voraussetzungen, sich in der Tabelle noch weiter nach oben zu orientieren. Auf Platz 1 fehlen nur 3 Punkte, das ist in einer „englischen Woche“ durchaus aufholbar.
Auffallend, dass der Rekordmeister seine Top-Platzierung mit einer humpelnden Offensive geschafft hat. 26 erzielte Treffer sind nur Platz 8 in der EBEL, die 24 Gegentore sind aber Platz 3 in der aktuellen Wertung. Und wie schon in der letzten Saison sind die Rotjacken nervenstark: drei ihrer bisher fünf Siege wurden mit nur einem Tor Unterschied errungen! Und nicht zu vergessen, dass zwei dieser Erfolge erst in den letzten Sekunden der Matches fixiert wurden.
Spieler der Woche: Thomas Koch (2 Tore, 4 Assists), der in bestechender Scoringlaune ist und nur zwei Mal in dieser Saison nicht gepunktet hat.
Die nächsten Spiele: 08.10. AVS (H), 11.10. RBS (A), 13.10. RBS (H)
5. Graz 99ers (1 Sieg, 3 Punkte, 7:7 Tore)
Die Graz 99ers haben sich auf ihrem fünften Tabellenplatz einzemeniert und stehen genau dort, wo sie auch vor einer Woche waren. Die Steirer haben aus ihren letzten 4 Spielen 7 Punkte geholt und sich damit in der Spitzengruppe der EBEL festgesetzt. Das gelang vor allem dank einer guten Defensivleistung, denn Offensiv erzielen die Murstädter weiterhin zu wenig Tore. Nur 15 waren es in den letzten 5 Partien – da überflügelte man nur Fehervar und Ljubljana. Dafür stehen die Richer-Schützlinge defensiv ausgezeichnet, was sich in der Goalkeeping-Wertung zeigt. Platz 2 für die Grazer, deren Nummer 1 Sabourin bereits auf Platz 2 der Torhüterstatistik rangiert. Allerdings wird man defensiv in den nächsten Wochen etwas improvisieren müssen, denn Verteidiger Lassen fällt nach einer Verletzung für 3 Wochen aus. Das macht sich eventuell noch nicht sofort bemerkbar, aber wenn Mario Richer weiterhin nur seine Top Legionäre forciert geht das irgendwann an die Kraftreserven. Dennoch kann man bei den Murstädtern mit den bisher gezeigten Leistungen zufrieden sein und sich weiter nach vorne orientieren.
In der kommenden Woche gehen die Steirer zwei Mal auf Reisen und müssen nach Salzburg bzw. Dornbirn, ehe am Sonntag das Heimmatch gegen Innsbruck ansteht. Allesamt Gegner, die hinter den 99ers platziert sind und gegen die man daher punkten sollte. Der Vorsprung auf die Verfolger ist marginal, jeder Ausrutscher kostet Plätze in der Tabelle. Was das Fairplay betrifft sind die Grazer zwar weiterhin auf Platz 9 in der EBEL Wertung, aber weit weg vom fast schon traditionellen letzten Rang ist man nicht mehr. Gut, dass das Penalty Killing klappt und das beste der Liga ist. Dafür hat man beim Power Play weiterhin enormen Aufholbedarf: immer noch abgeschlagen Letzter und erst 3 erzielte Überzahltreffer! Wenn man bedenkt, dass je länger die Saison dauert die Special Teams immer spielentscheidender werden, sollte Mario Richer hier Fortschritte erzielen.
Spieler der Woche: Olivier Latendresse (3 Tore, 1 Assist), der nach seiner Verletzung immer besser in Fahrt kommt und die Vienna Capitals fast im Alleingang abschoss. Schon drei Spiele in Folge gescort!
Die nächsten Spiele: 08.10. RBS (A), 11.10. DOR (A), 13.10. HCI (H)
6. Orli Znojmo (1 Sieg, 3 Punkte, 8:6 Tore)
Unspektakulär aber erfolgreich – die Adler aus Znojmo bringen genau jenes Spiel aufs Eis, das man von ihnen vor der Saison erwartet hat. Die Tschechen bleiben auf Platz 6 in der Tabelle und haben sich vor allem zu Hause zuletzt als unschlagbar erwiesen. Drei Heimspiele in Serie gewonnen, dazu auch auswärts gepunktet, macht eine Punkteserie von nun schon 4 Partien. In der letzten Woche ließ man zuerst gegen Schlusslicht Laibach nichts anbrennen und legte dann noch einen Punkt in Villach nach. Das war eine echte Demonstration des Könnens der Tschechen, die mit dem VSV immer mithielten und den Kärntnern ein Duell auf Augenhöhe lieferten.
In den nächsten Tagen geht es für die Südmähren zwei Mal auf Reisen, zuvor steht aber das Heimspiel gegen Lieblingsgegner Linz am Programm. Gegen die Oberösterreicher gab es in Znojmo überhaupt noch nie eine Niederlage, ja nicht einmal einen Punkt hat man dem Team von Rob Daum jemals mit auf die Heimreise gegeben. Setzt man diese Serie fort, geht es in der Tabelle wohl weiter nach oben. Am Wochenende gibt es dann zwei Auswärtsspiele binnen 24 Stunden, was stark an den Kräften zehren muss. Noch dazu geht es in den äußersten Westen Österreichs, zuerst nach Innsbruck, dann nach Dornbirn. Beides sehr heimstarke Mannschaften, die heuer nicht mehr das Adlerfutter der letzten Saison sind. Und es handelt sich um direkte Verfolger in der EBEL Tabelle. Wenn man also auch in diesen Partien punktet, dann könnte es durchaus sein, dass Znojmo in einer Woche weiterhin in den Top 6 steht. Bedenkt man, dass die Adler sogar ein Spiel weniger absolviert haben, als die Konkurrenz, dann ist die aktuelle Situation sogar noch bemerkenswerter.
Brandgefährlich sind die Tschechen übrigens in Unterzahl. Bereits 3 Shorthander haben sie in den ersten 8 Partien erzielt, allerdings auch 2 Unterzahltore kassiert. Beim Goalkeeping und der Scoringeffizienz befindet man sich aktuell im hinteren Tabellendrittel, ebenso was die Disziplin betrifft (nur Platz 11!). Da hatte man genug Zeit, um die Unterzahl zu üben – und daher steht man in dieser Wertung auch auf Rang 3 in der Liga. Das Power Play hat mit nur 13,51% Erfolgsquote (Rang 9) allerdings deutlich Luft nach oben.
Spieler der Woche: Ondrich Horak (1 Tor), der mit seinen 22 Jahren in der letzten Woche das erste EBEL Tor erzielte. Und das war ausgerechnet das 3:3 gegen den VSV!
Die nächsten Spiele: 08.10. BWL (H), 11.10. HCI (A), 12.10. DOR (A)
###Die Ränge 7 bis 12
7. Dornbirner EC (2 Siege, 4 Punkte, 8:5 Tore)
Als Auswärtsmacht erweisen sich die Bulldogs in dieser Saison. Drei ihrer vier Auftritte auf fremdem Eis haben die Vorarlberger gewonnen, zuletzt sogar zwei Mal in Folge. Dass man bei Fehervar eine Chance haben würde war nach den bisher gezeigten Leistungen der beiden Teams zu erwarten, aber die Dornbirner holten auch in Wien zwei Punkte! Damit ist der DEC derzeit das zweitbeste Auswärtsteam hinter Bozen, nach Verlustpunkten ist man sogar die Nummer 1! Zu Hause hingegen hat es noch nicht so gut geklappt: 2 Siege aus 5 Matches. Das ist verbesserungswürdig und daran werden die Dornbirner in der kommenden Woche arbeiten. Immerhin hat man jetzt eine Woche lang Ruhe vom Mannschaftsbus, denn es stehen gleich drei Heimpartien in Serie am Programm. Es wird eine „Woche der Wahrheit“ für die Bulldogs, die es mit Gegnern aus den Top 6 zu tun bekommen. Wenn man sich gegen Bozen, Graz und Znojmo als Punktehamster erweisen kann, dann dürfte der Sprung über den „Strich“ gelingen. Dabei wird auch Jonathan D’Aversa wieder helfen können, denn er hat eine Sperre von 2 Partien abgesessen und kehrt morgen wieder ins Line Up zurück.
Noch immer führt der DEC die Power Play Statistik der EBEL an, auch was die Effizienz betrifft liegt man in den Top 3 der Liga. Verbesserungswürdig ist das Penalty Killing, mit den Goalies bewegt man sich im Mittelfeld. Deutlich disziplinierter müssen sie auch werden die Bulldogs, denn derzeit kassieren die Vorarlberger im Schnitt 16,33 Strafminuten. Nur Ljubljana und Znojmo sitzen öfter auf der Strafbank!
Spieler der Woche: Brett Sonne (2 Tore, 2 Assists), der an der Hälfte aller DEC Tore in der letzten Woche beteiligt war und schon drei Partien in Folge gepunktet hat.
Die nächsten Spiele: 08.10. BOZ (H), 11.10. G99 (A), 12.10. ZNA (H)
8. Red Bull Salzburg (2 Siege, 4 Punkte, 7:4 Tore)
Auch wenn die Red Bulls mit Siegen über Fehervar und Ljubljana eine nach Punkten perfekte Woche hingelegt haben, wirklich überzeugend war das noch immer nicht! Die Salzburger konnten sich in der Tabelle auf Platz 8 nach vorne arbeiten und haben den Abstand auf Platz 3 auf nur noch 3 Punkte reduziert. Man ist wieder halbwegs im Soll, mit sehr viel Luft nach oben. Bei den Mozartstädtern ist man derzeit über jeden noch so kleinen Schritt nach vorne dankbar und nimmt auch Siege gegen die beiden am schlechtesten platzierten Teams der EBEL gerne mit. Ein Feuerwerk ist es trotzdem noch nicht, was die Salzburger da aufs Eis „zaubern“ und daher wird die kommende Woche kein Zuckerschlecken. Am Dienstag erwartet man die defensiv starken und physisch harten Grazer zum Gastspiel im Volksgarten. Danach kommt es zwei Mal in Serie zum Aufeinandertreffen mit Meister KAC. Drei Spiele, die zeigen werden, ob sich die Red Bulls wirklich weiter entwickelt haben.
Weiterhin erschreckend, dass die Red Bulls mit 35 Gegentoren die zweitschlechteste Defensive der Liga stellen, die Torhüter haben die schlechteste Save Percentage der EBEL und das Penalty Killing ist unter aller Kritik (Platz 11!). Die Salzburger haben massive Defensivprobleme, die sich dann auch noch mit mangelnder Offensivkraft treffen. Das Power Play ist zwar überzeugend (Platz 2), aber nur Platz 11 bei der Scoring Effizienz gab es selbst für das schon in den letzten Jahren gebeutelte Salzburger Team noch nicht. Der Glanz früherer Jahre hat sich verflüchtigt, aus dem Serienmeister ist ein Punktelieferant für die Top Teams geworden. Das müssen die Bullen schnellstens abschütteln, um den Anschluss in der Tabelle zu wahren.
Spieler der Woche: Garrett Roe (2 Tore), der endlich in Salzburg angekommen ist und letzte Woche seine erste EBEL Tore erzielte.
Die nächsten Spiele: 08.10. G99 (H), 11.10. KAC (H), 13.10. KAC (A)
9. Vienna Capitals (0 Siege, 0 Punkte, 6:8 Tore)
Eine Woche zum Vergessen haben die Vienna Capitals hinter sich gebracht. Zum zweiten Mal in der Saison 13/14 gab es zwei Niederlagen in Folge und damit rutschten die Wiener auf Platz 9 zurück. Sowohl gegen Dornbirn als auch gegen Graz musste man als 3:4 Verlierer vom Eis. Ergebnisse, die für Trainer Tommy Samuelsson ein Auftrag zu mehr Arbeit sind. Immerhin waren die Hauptstädter noch vor zwei Wochen „on fire“ und schossen sich durch die Liga. Diese Leichtigkeit ist dahin, die Gegner sind zäher geworden und die Wiener tun sich schwer. Die letzten Ergebnisse erhöhen auch den Druck auf Gratton & Co, denn in den nun folgenden beiden Duellen gegen Ljubljana darf man sich keine Umfaller mehr leisten. Alles andere als vier Punkte wären eine grobe Enttäuschung, wenngleich die Slowenen schon gezeigt haben, dass sie durchaus auch größere Mannschaften zu Fall bringen können. Und zuletzt gab es für die Drachen sogar drei Siege in Folge gegen Wien.Zum Abschluss der Woche wartet das ewig junge Duell mit den Black Wings, gegen die man bekanntlich gerade in wichtigen Matches in den letzten Jahren immer das Nachsehen hatte. Für die Caps zählen aktuell „nur“ noch die Punkte, wobei man bei einem Spiel weniger am Konto durchaus noch auf Tuchfühlung mit den Top 3 ist. Derzeit beträgt der Rückstand auf den Dritten aus Villach 5 Punkte und diese Distanz gilt es in den nächsten Tagen zu verkleinern.
Die Special Teams der Hauptstädter bleiben im oberen EBEL Bereich und auch was die Fairness betrifft bewegen sich die Capitals im mittelmäßigen Tabellenfeld. In der vergangenen Woche war es dann aber vor allem die Effizienz, die etwas nachließ und prompt gab es Niederlagen. Man tut sich offenbar schwer gegen jene Teams, die aus einer verstärkten Abwehr kontern und den Wienern das Spiel überlassen. Ebenfalls auffällig: die fehlende Abgebrühtheit, wenn man dann einmal in Führung liegt. Gegen Graz und Dornbirn lagen die Hauptstädter schon mit 2:0 vorne – und verloren trotzdem.
Spieler der Woche: Kevin Puschnik (1 Tor), der am Sonntag in Graz sein erstes EBEL Tor im Wiener Dress erzielte.
Die nächsten Spiele: 08.10. OLJ (A), 11.10. OLJ (H), 13.10. BWL (A)
10. HC Innsbruck (1 Sieg, 2 Punkte, 8:8 Tore)
Auch beim HC Innsbruck ist die Leichtigkeit etwas dahin und die Tiroler haben aus den letzten 5 Spielen nur noch zwei Siege geholt. Das waren dann auch Heimerfolge, was vor allem die Auswärtsstärke der Haie in ein wenig positives Licht rückt. Bislang gab es in der Fremde ausschließlich Niederlagen – drei in drei Spielen. Dabei konnte man auf fremdem Eis nur magere 4 Tore erzielen, was viel zu wenig ist, um zu Punkten zu gelangen. In der letzten Woche konnte man dann auch die Heimserie nicht mehr fortsetzen und musste sich nach einem Zittersieg gegen Graz am gestrigen Sonntag gegen den KAC geschlagen geben. Damit ist nach vier Heimerfolgen en Suite wieder einmal eine Pleite in der Saisonstatistik niedergeschrieben worden. In den nächsten Tagen müssen die Tiroler zwei Mal auswärts ran, was im Hinblick auf die Tabellensituation nichts Gutes erwarten lässt. In Villach und in Graz wird man sich steigern müssen, um endlich den ersten Auswärtszähler zu holen. Dazwischen liegt am Freitag das Heimspiel gegen Znojmo – die Adler hatten das erste Spiel in Tschechien mit 5:3 für sich entschieden!
Zu wenig konstant zeigen sich die Tiroler in den ersten Wochen der noch jungen Saison. Sieg und Niederlage wechseln sich ab, auswärts ist man zu harmlos und nun ist auch die Heimserie dahin. Was die Haie jetzt brauchen ist frischer Schwung und vor allem Auswärtspunkte! Um das zu erreichen muss man sich in der Abwehr stärker zeigen, mit 32 Gegentoren agiert man hier im hinteren EBEL Bereich. Offensiv läuft fast alles über die Donati Zwillinge, wenn diese nicht scoren wird es ganz bitter. Positiv sind bislang die Torhüterleistungen in Innsbruck hervorzuheben. Platz 4 in der EBEL – das gab es seit dem Wiedereinstieg nicht! Auch die Effizienz ist mehr als ordentlich (Platz 5) und das Power Play kann sich durchaus sehen lassen (20%). Aber auch bei den Special Teams fällt die Defensivschwäche auf, denn keine andere Mannschaft kassiert in Unterzahl so viele Gegentore wie der HCI.
Spieler der Woche: Tyler Donati (3 Tore, 1 Assist), der nach zwei Leerläufen am vergangenen Wochenende wieder zu seinen Scoringqualitäten gefunden hat und bester Punktesammler bei den Tirolern ist.
Die nächsten Spiele: 08.10. VSV (A), 11.10. ZNA (H), 13.10. G99 (A)
11. Fehervar AV19 (0 Siege, 1 Punkt, 6:12 Tore)
Bereits im Vorfeld zur neuen Saison hatte man Fehervar eine sehr schweres Jahr vorhergesagt, nun finden sich die Ungarn tatsächlich in den hinteren Tabellenregionen wieder. In der vergangenen Woche gab es drei Spiele und immer Niederlagen mit 4 Gegentoren. Ein „Nuller“, der die Magyaren auf den vorletzten Platz zurück wirft. Dabei hat das Team von Marty Raymond gar nicht so schlecht gespielt. Fehervar hat Chancen, zeigt Offensivhockey und trotzdem bleibt man erfolglos. Es zeigt sich einerseits die fehlende Kadertiefe, denn nur die ersten zwei Linien sind wirklich gefährlich. Darüber hinaus hat man in der Defensive enorme Probleme, sobald das Tempo anzieht und das Spiel direkt wird. Nur 23 Treffer in den ersten 9 Partien sind eine deutliche Sprache was die Offensivqualitäten angeht – hier mangelt es vor allem an Effizienz und Zielstrebigkeit vor dem Tor. Kein Wunder, dass man mit erst 261 Torschüssen in den ersten 9 Spielen jene Mannschaft war, die am wenigsten oft das gegnerische Gehäuse belagerte. Mit einer Ausbeute von 8,81% in der Scoring Effizienz wird es dann klarer Weise schwer, Spiele zu gewinnen.
Mit drei Niederlagen im Gepäck kommen in den nächsten drei Spielen die großen Namen der Liga: Meister KAC, Leader Linz und die beste Offensive aus Villach. Jeder Punktezuwachs wäre in dieser Woche ein Geschenk und es ist zu erwarten, dass die roten Teufel in der Tabelle alles andere als nach oben schießen werden.
Spieler der Woche: Andrew Sarauer (2 Assists), der Fast-2-Meter-Mann zeigt sich als konstanter Scorer und konnte in 7 von 9 Spielen punkten!
Die nächsten Spiele: 08.10. KAC (A), 11.10. BWL (H), 13.10. VSV (H)
12. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 7:9 Tore)
Es bleibt dabei: Ljubljana hält die rote Laterne in der Erste Bank Eishockey Liga ganz fest in der Hand. Die letzte Woche absolvierten die Drachen aber nicht ohne eine handfeste Sensation. Am Dienstag schickten sie die enttäuschenden Linzer mit einem 4:1 nach Hause und feierten damit den ersten Sieg dieser EBEL Saison. Das letzte Team der Liga hat damit endlich seine ersten Punkte gesammelt, es deutet sich aber an, als wären es die letzten für einige Zeit gewesen. Immerhin folgten auf diese Überraschung zwar ordentliche Spiele gegen Znojmo und Salzburg, an einen Punkt oder gar Siege war in diesen Partien aber nicht zu denken. Das wäre wohl auch für die nun folgenden zwei Partien gegen Wien und das Sonntagsspiel gegen Bozen vermessen. Ljubljana hat fünf Punkte Rückstand auf Platz 11, kassierte bislang die meisten Gegentreffer und schoss die wenigsten Tore. Der klassische Letzte scheint schon nach wenigen Wochen in der EBEL gefunden.
Spieler der Woche: Ziga Pesut (2 Tore), der mit seinem Doppelpack am Dienstag die Black Wings fast im Alleingang erledigt hat.
Die nächsten Spiele: 08.10. VIC (H), 11.10. VIC (A), 13.10. BOZ (H)