Gaudets Bietigheim in Ungarn zu Gast

In wenigen Stunden machen sich Mannschaft und Fans der Bietigheim Steelers auf den Weg nach Ungarn, um beim dortigen Docler Cup auf dem Eis zu kämpfen, respektive die Bietigheimer Kufencracks von den Rängen aus zu unterstützen. Vier Teilnehmer aus vier Nationen kämpfen hierbei um den Cup. Neben den Bietigheim Steelers nehmen aus der Slowakei SHK 37 Piestany, aus Ungarn der Gastgeber Dunaújváros Steel Bulls, sowie der polnische Vertreter Cracovia Kraków teil. Letztgenannter sprang kurzfristig ein, nachdem der eigentlich eingeladene französische Club Étoile Noire de Strasbourg aufgrund von Terminüberschneidungen absagen musste. Damit duellieren sich die Steelers mit drei osteuropäischen Vertretern in deren Geschichte sich teilweise eine lange Liste an Meistertiteln findet. Cracovia Kraków dürfte man unter den Teilnehmern getrost als „Dino der polnischen Eishockeygeschichte“ bezeichnen. 1906 gegründet gehört diese Mannschaft unbestritten zu den erfolgreichsten Teams Polens. Zehn Meistertitel durfte man schon feiern. Alleine fünf davon gelangen den rot-weißen in den letzten acht Jahren. Nicht weniger imposant ist die Geschichte der Dunaújváros Steel Bulls, korrekt ausgesprochen Dunaújvárosi Acélbikák, auch unter dem Namen DAB-Docler bekannt. Seit der Gründung im Jahre 1977 konnte man die Ungarische Meisterschaft fünf Mal nach Piatok holen. Hinzu kommen noch zwei Siege (2011/2012 und 2012/2013) in der 2008 gegründeten MOL-Liga . In diesem südwesteuropäischen Eishockeywettbewerb konkurrieren Mannschaften aus Rumänien, der Slowakei und Ungarn um den vom größten ungarischen Mineralölkonzern, der MOL-Group, ausgetragenen Titel. Interessantester Teilnehmer dürfte aber die Mannschaft aus der Slowakischen Extra-Liga sein. Denn die „Raben“ aus Piestany legten eine rasante sportliche Entwicklung hin. Nach zwei Meistertiteln in der zweiten slowakischen Liga gelang der ersehnte Aufstieg in die Extra-Liga. In dieser machte man als eigentlicher „Underdog“ schnell von sich reden und sorgte für Furore. Nach der Hauptrunde lag Piestany auf einem überaus achtbaren vierten Tabellenplatz und schied erst im Halbfinale gegen den späteren slowakischen Meister HKM Zvolen aus, dem man trotz der spielerischen Übermacht einen langen und harten Fight lieferte. Zwar ist es nur ein Vorbereitungsturnier, dennoch nehmen Mannschaften daran teil die zu den besten ihres Landes gehören. Somit dürfte denen, die zu Hause bleiben, ein Wochenende voller spannender Eishockeyspiele entgehen. Auch wenn das Niveau in den dortigen Ligen nicht unbedingt an das Niveau in der DEL2 heranreichen dürfte, werden diese Mannschaften alles geben um dem vermeintlichen Favoriten aus Deutschland ein Bein zu stellen um selbst den Docler-Cup in die Höhe zu stemmen. Sollte die gute Frühform aus dem Spiel gegen Innsbruck aber auch in Ungarn beibehalten werden, könnte den Steelers der erste "Titel" der Saison winken und die Mannschaft von Coach Kevin Gaudet die weitere Saisonvorbereitung entsprechend versüßen.