Die HF.at Play Off Vorschau: Vienna Capitals – KAC
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marksoft -
25. März 2013 um 07:56 -
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Der Meister ist entthront, die EBEL wird einen neuen Champion bekommen. Entweder die Vienna Capitals, oder der KAC stehen am Ende einer langen Meisterschaft ganz oben. Im Finale treffen diese beiden Mannschaften aufeinander und bieten jede Menge Stoff für Reminiszenzen. Die Klagenfurter wollten ihren 30. Titel, die Wiener ihren zweiten.
Vienna Capitals (1) – KAC (3)
Saisonbilanz: 5:1 Siege, 10:3 Punkte, 18:10 Tore
359 Spiele sind in der Erste Bank Eishockey Liga absolviert und zwei Teams sind noch genau vier Siege vom großen Ziel entfernt: dem Meistertitel. Rekordmeister KAC und die Vienna Capitals matchen sich im Saisonfinale um den Platz am Ligathron. Ein Klassiker, der zudem eine ziemlich bunte Finalgeschichte zu bieten hat. Schon im Finale des Jahres 2005 standen sich diese beiden Mannschaften gegenüber und zeigten damals Kurioses: die ersten sechs Partien wurden allesamt vom Auswärtsteam gewonnen, im siebten Spiel griff der damalige Trainer Jim Boni zum Psychotrick, schickte die Wiener in Auswärtsdressen aufs Eis und eroberte den Titel. Damals ein historischer, denn es war der erste unter dem Namen „Vienna Capitals“.
8 Jahre später stehen sich die beiden Mannschaften erneut gegenüber und rittern um die Nummer 1 Position in der Liga. Der KAC hat in den ersten beiden Runden mit den Graz 99ers und dem nun entthronten Meister aus Linz zwei Teams zum Gegner gehabt, die letzten Endes gegen die Tiefe im Klagenfurter Kader machtlos waren. 3 Spiele haben die Rotjacken erst in den Play Offs verloren und damit übrigens die exakt selbe Bilanz wie der Finalgegner. Beeindruckend auch die aktuelle Heimstärke des Rekordmeisters, der nun schon 10 Partien vor eigenem Publikum in Serie gewonnen hat.
Und trotzdem geht das Team von Trainer Christer Olsson als Außenseiter in dieses Finale. Das liegt vor allem daran, dass man in der aktuellen Saison gegen die Vienna Capitals nicht viel Land gesehen hat. 6 Spiele, 5 Niederlagen – eine ernüchternde Bilanz, die allerdings in einem Endspiel überhaupt nichts mehr wert ist. Ein großes Fragezeichen steht am Tag nach dem Finaleinzug hinter dem Einsatz von Thomas Koch, der sich am Sonntag verletzt hat und ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Stürmer ist Teil der gefährlichen ersten Angriffslinie mit Lammers und Lundmark, mit der auch der Erfolg des KAC steht und fällt. Ohne diese Formation werden es die Kärntner sehr schwer haben. Man ist zwar vom Kader her sehr tief besetzt, hat allerdings mit Stefan Geier schon einen nicht unwichtigen Teil für den Rest der Saison verletzungsbedingt verloren. Darüber hinaus zeigten die Klagenfurter gerade in der Defensivabteilung immer wieder Schwächen, was in einem Finale entscheidend sein kann.
Insgesamt tat sich der Rekordmeister im Verlauf der gesamten Saison sehr schwer mit dem Toreschießen. Nach der erwähnten Einserlinie klafft ein großes Loch, denn die Reihen 2 bis 4 produzierten nicht in der notwendigen Regelmäßigkeit.
Da sieht die Situation beim Gegner aus Wien schon ganz anders aus – auch was die Spielphilosophie betrifft. Die Capitals haben rund um den besten Torhüter der Liga (Matt Zaba) eine starke Defensive aufgebaut, die den Großteil der regulären Saison dominiert hat. Auch in den Play Offs war es vor allem diese Defensivstärke, welche die Basis für den bisherigen Erfolg gebildet hat. Ergänzt wird das Gesamtbild von einer sehr breit und gleichmäßig starken Offensivabteilung. Die Wiener haben keine wirkliche Einserlinie, können auf drei sehr gefährliche Angriffsreihen zurückgreifen, was die Hauptstädter sehr schwer ausrechenbar macht.
Es ist dieses Kollektiv, das die Wiener so gefährlich und auch zum Favoriten in der Finalserie macht. Der KAC hatte zuletzt den Vizemeistertitel fast schon abonniert und will endlich den 30. Meistertitel in der Vereinsgeschichte erringen, benötigt dazu aber vor allem taktisch eine herausragende Leistung – und darüber hinaus noch etwas mehr Glück hinsichtlich der Verletzungen.
Das ist ein Thema das beide Finalisten bereits quer durch die gesamte Saison begleitet: das Verletzungspech. Wien und Klagenfurt – das sind auch jene Mannschaften, die am heftigsten von den Verletzungen gebeutelt waren, diese aber auch am besten wegsteckten und daher auch verdient im Finale stehen.
In diesem spricht allerdings sehr vieles für die Capitals. Die bisherigen Saisonergebnisse ebenso, wie die Auftritte in Viertel- und Halbfinale. Darüber hinaus könnte mit Kapitän Benoit Gratton noch während der Finalserie ein vor allem emotional ganz wichtiger Mann zurück in den Kader kommen. Die Wiener haben den besseren Goalie, die stabilere und gleichzeitig torgefährlichere Defensive und auch die tiefer besetzte Offensive. Die „Mission 30“ der Klagenfurter dürfte im Normalfall wieder ein Jahr auf sich warten lassen, denn wie schon im Vorjahr scheint der Finalgegner einfach um diese Spur besser zu sein, als die Kärntner. Diese werden eine Leistungssteigerung von fast allen Mannschaftsteilen brauchen, um nach dem Titel greifen zu können. Aber wie heißt es in den Play Offs? Alles was bisher war ist völlig egal. Es ist alles möglich.
Hockeyfans.at Prognose: Vienna Capitals in 5 bis 6 Spielen
Die Termine des Duells:
28.03.13, 20:30: UPC Vienna Capitals - KAC
31.03.13, 17:45: KAC - UPC Vienna Capitals
02.04.13, 20:30: UPC Vienna Capitals - KAC
05.04.13, 20:30: KAC - UPC Vienna Capitals
*07.04.13, 17:45: UPC Vienna Capitals - KAC
*09.04.13, 20:30: KAC - UPC Vienna Capitals
*12.04.13, 20:30: UPC Vienna Capitals - KAC
*falls notwendig