Der Meister wankte, aber er fiel nicht! Die Black Wings wirkten im Mitteldrittel von Spiel 1 gegen den KAC angeschlagen, fast schon stehend k.o., konnten aber dieses Match dank zweier später Tore mit 3:1 für sich entscheiden und ging in der Best of Seven Serie mit 1:0 in Führung.
Ohne Lundmark, Doell und Zanoski musste der EC KAC zu diesem ersten Halbfinale nach Linz anreisen, während die LIWEST Black Wings auf Martin Grabher-Meier und den gesperrten Andy Hedlund verzichten mussten. Die Wiederauflage des letzten EBEL Endspiels begann trotz dieser Ausfälle flott und mit durchaus engagierten Kontrahenten. Die Linzer versuchten von Beginn weg klar zu machen, wer der Herr im Haus ist, während sich die Klagenfurter vorerst auf Konter konzentrierten. Erst nach knapp 10 Minuten wurden die Rotjacken aktiver und auch gefährlicher, versuchten sich vor allem mit Weitschüssen, die aber meist am Tor vorbei strichen. Ganz anders die Oberösterreicher, die zwar im Power Play wenig überzeugend wirkten, dafür aber vor dem Tor hart arbeiteten. Wie auch in der 15. Minute, als Danny Irmen die Scheibe aufs Tor brachte, Brian Lebler hart arbeitete und Rob Hisey aus dem Hinterhalt zur 1:0 Führung abschloss. Nicht ununmstritten, denn Rene Swette wurde arg bedrängt, doch nach Videostudium wurde der Treffer durch die Referees anerkannt
Das sah Franklin MacDonald schon nur mehr am TV Schirm in der Kabine. Der Verteidiger hatte nach 12 Minuten abbrechen müssen. Er hatte bereits vor dem Match Fieber, wollte sich einen Halbfinalstart aber nicht entgehen lassen. Doch auch ohne MacDonald blieben die Gastgeber leicht tonangebend und gefährlicher. Brett Engelhardt hatte wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Abschnitts das 2:0 am Schläger, verzog aber nur knapp.
Nach einem insgesamt eher durchwachsenen ersten Abschnitt begannen die Kärntner das zweite Drittel deutlich aggressiver und fanden auch die ersten guten Einschussmöglichkeiten vor. Der Meister konnte nur noch reagieren und hatte in der 25. Minute großes Glück, als John Lammers knapp vor dem Tor stehend, nur um Millimeter scheiterte. Eine Minute später hatte David LeNeveu gegen Tyler Scofield seinen Schoner gerade noch parat und rettete in letzter Sekunde. Der Ausgleich hing jetzt förmlich in der Luft, doch auch der Versuch von Thomas Koch fand in der 28. Minute seinen Weg nicht ins Netz. In dieser Phase gingen die Klagenfurter etwas zu großzügig mit ihren Torchancen um und liefen daher auch zur Hälfte der Partie einem 0:1 Rückstand hinterher.
Herburger und Hundertfpund klopften ebenfalls am 1:1 an, blieben aber glücklos. Trotz Dauerdrucks hielten die defensiv unsicher wirkenden Oberösterreicher den rollenden Angriffen noch stand, kamen ihrerseits allerdings nur noch zu sporadischen Entlastungsangriffen. Es bedurfte eines Verteidigers, um die Rotjacken doch zum Torerfolgt kommen zu lassen. Florian Iberer kurvte in Minute 35 durch die Linzer Abwehr und netzte überlegt zum verdienten Ausgleich ein. Die Gäste hatten nun Blut geleckt und wollten sofort nachlegen, was aber nicht gelang. Es blieb beim Unentschieden und wieder einmal kündigte sich in der Keine Sorgen EisArena ein Thriller an.
So dominant der KAC im zweiten Abschnitt gewesen ist, im Schlussabschnitt wurden die Hausherren wieder besser und es entwickelte sich ein munteres Auf und Ab, in dem Kevin Macierzynski mit einem Stangenschuss in der 43. Minute ein erstes Ausrufezeichen setzte. Die Partie blieb zwar weiterhin auf beschaulichem Niveau, aber die Spannung war gegeben.
Bis in die Schlussphase, in der dann die Black Wings immer druckvoller wurden und nach schöner Aktion durch Mike Ouellette nur 97 Sekunden vor dem Ende vorlegten. Das war die Vorentscheidung, denn die Rotjacken mussten nun riskieren und wurden von Fabian Scholz dafür mit dem Empty Netter zum 3:1 Endstand bestraft.
Damit hat der Meister einen statistischen Trend fortgesetzt und wieder einmal gewann eine Mannschaft, die zuvor ein Spiel 7 gewonnen hatte, auch das erste Match der Folgeserie. Am Freitag wird der KAC versuchen vor eigenem Publikum zurück zu schlagen und seine eigene Serie fortzusetzen: in dieser Saison gab es gegen Linz noch keine Heimniederlage!
EHC LIWEST Linz - EC KAC 3:1 (1:0, 0:1, 2:0)
Zuschauer: 3.750
Referees: DREMELJ I.; HRIBAR M., RAKOVIC D.
Tore: HISEY R. (14:37 / LEBLER B., IRMEN D.), OUELLETTE M. (58:23 / LEBLER B., LUKAS R.), SCHOLZ F. (59:45 / LEBLER B.) resp. IBERER F. (34:08 / HUNDERTPFUND T., SIKLENKA M.)
Goalkeepers: LENEVEU D. (60 min. / 31 SA. / 1 GA.) resp. SWETTE R. (59 min. / 31 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 4 resp. 8
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DORION M., ENGELHARDT B., FECHTIG B., HIRN L., HISEY R., IRMEN D., LEAHY P., LEBLER B., LENEVEU D., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MACIERZYNSKI K., MAIRITSCH M., MAYR M., MITTERDORFER D., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUELLETTE M., SCHOLZ F., SPANNRING P.
EC KAC: CHIODO A., FUREY K., GEIER M., GEIER S., HERBURGER R., HOLZER N., HUNDERTPFUND T., IBERER F., ISOPP M., KIRISITS J., KOCH T., LAMMERS J., PIRMANN M., REICHEL J., SCHULLER D., SCHUMNIG S., SCOFIELD T., SIKLENKA M., SPURGEON T., SWETTE R., VALLANT T.