Ewiges Duell Capitals gegen Bullen geht in nächste Runde
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marksoft -
11. März 2013 um 16:33 -
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Am Dienstag kommt es zum ersten Halbfinal-Showdown zwischen den UPC Vienna Capitals und den Red Bulls Salzburg. In den bisherigen vier Saisonduellen konnte sich stets die Heimmannschaft durchsetzen. Eishockeyexperte Günther Stockhammer analysierte für die Erste Bank Eishockey Liga die Stärken und auch Schwächen beider Teams.
Betrachtet man die Ausgangslage der beiden Teams spricht diese ziemlich eindeutig für die Vienna Capitals. Die Wiener schlossen den Grunddurchgang als Tabellenerster ab, gewannen 28 ihrer 44 Spiele und ließen außerdem nur 100 Gegentore zu, so wenig wie kein anderes Team der Liga. Auch in der Platzierungsrunde konnten die Capitals den ersten Platz verteidigen und sicherten sich damit auch das Heimrecht in den Playoffs.
Die Salzburger hingegen blieben über die gesamte Saison hinter den Erwartungen zurück und beendeten den Grunddurchgang lediglich auf dem achten Tabellenplatz. Erst über die Qualifikationsrunde gelang es dem Team von Coach Pierre Pagè sich als achtes und letztes Team für die Playoffs zu qualifizieren.
Im Viertelfinale hatten die Caps, die sich den HC Orli Znojmo als Gegner ausgesucht hatten, mit den Tschechen wenig Probleme und gewannen die Best-of-Seven-Serie klar mit 4:1 Siegen.
Die Salzburger trafen in der ersten Playoff-Runde auf die viertplatzierten Zagreber, hatten nach einer spannenden und sehr ausgeglichenen Serie das bessere Ende für sich und setzten sich letztendlich mit 4:2 durch, wobei drei der vier notwendigen Siege der Bullen erst in der Verlängerung fixiert werden konnten.
In den direkten vier Saisonduellen zwischen den beiden Teams konnte sich stets die Heimmannschaft durchsetzen, auch das Torverhältnis in den vier Partien ist mit 12:12 ausgeglichen.
Trotz des, zumindest auf dem Papier, einseitigen Duells zwischen dem Ersten und dem Achtplatzierten glaubt Eishockeyexperte Günther Stockhammer, dass die Mozartstädter im Halbfinale knapp die Nase vorne haben werden: „Salzburg hatte die schwierigere Ausgangslage, musste bereits in der Zwischenrunde in jedem Spiel 100% geben und hatte auch im Viertelfinale den schwereren Gegner. Gerade das hat die Mannschaft von Coach Pierre Pagè noch mehr zusammengeschweißt und zu einer verschworenen Einheit gemacht. Ich denke, dass die Salzburger im sechsten Spiel die Serie zu ihren Gunsten entscheiden werden.“ Einen weiteren kleinen Vorteil für Salzburg sieht Stockhammer auch bei den jungen Cracks der Red Bulls: „Die Youngstars wie Komarek, Puschnik, Obrist oder Bischofberger bekamen in den letzten Spielen vom Trainer enorm viel Eiszeit, sind voller Energie und Selbstvertrauen und können gegen jede Linie mithalten. Auch das könnte den Unterschied ausmachen.“
Aber auch vor den Vienna Capitals zieht der Wiener den Hut, vor allem Caps-Trainer Tommy Samuelsson hat es Stockhammer angetan, für ihn ist der Schwede der „Trainer des Jahres“: „Ein Wahnsinn was Samuelsson aus der Mannschaft gemacht hat. Die Capitals haben kaum Schwachstellen, spielen sehr kompakt und sind auf allen Positionen sehr solide. Das beweist auch die Top-Performance des Teams über die gesamte Saison.“
Der Eishockeyexperte, der in seiner Karriere sowohl in Wien (WAT Stadlau) als auch beim Salzburger EC in der Bundesliga spielte, verglich für die Erste Bank Eishockey Liga auch die Vor- und Nachteile auf den einzelnen Positionen.
Die Positionen im Vergleich
Torhüter: „Auf der Torhüterposition ist Matt Zaba, der die ganze Saison sehr stabil performte, als Nummer Eins gesetzt, außerdem verfügt Wien über einen Top-Backup mit Fabian Weinhandl, der allerdings wohl nur im Falle einer Verletzung Zaba`s zum Einsatz kommen wird.
Die Salzburger haben in der Goalie-Frage die Qual der Wahl, für Bernd Brückler spricht sicherlich die Erfahrung, aber auch der junge Luka Gracnar wird sicher zu seinen Einsätzen kommen. Vielleicht ein kleiner Vorteil für Salzburg.“
Verteidigung: „In der Verteidigung sehe ich beide Teams gleich stark. Obwohl mit Dan Björnlie einer der stärksten Verteidiger der Liga nicht mehr ins Geschehen eingreifen kann, hat Coach Samuelsson seine Hintermannschaft perfekt eingestellt.
Aber auch die Red Bulls haben defensiv genug Power und haben mit 121 Gegentoren im Grunddurchgang am drittwenigsten Treffer zugelassen.“
Sturm: „Hier sehe ich leichte Vorteile für Salzburg, da die Bullen drei bis vier Spieler in ihren Reihen haben, die Spiele im Alleingang entscheiden können.
Auch die Capitals haben sehr gute Stürmer in ihren Reihen, Jonathan Ferland läuft allerdings nach seiner langen Verletzung seiner Form etwas hinterher und auch der Ausfall von Benoit Gratton ist nicht zu kompensieren.“
Dienstag, 12. März 2013, 19:25 Uhr, ab 19:10 Uhr in Konferenz auf ServusTV.
UPC Vienna Capitals – EC Red Bulls Salzburg (348)
Schiedsrichter: SMETANA, GEBEI, Kovacs, Nemeth.
Bisherige Saisonduelle:
12.10.2012: UPC Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 5:2 (3:0, 1:0, 1:2)
30.10.2012: EC Red Bull Salzburg – UPC Vienna Capitals 4:0 (0:0, 3:0, 1:0)
11.12.2012: UPC Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 4:2 (1:0, 0:0, 3:2)
20.01.2013: EC Red Bull Salzburg – UPC Vienna Capitals 4:3 (1:0, 2:1, 1:2)
Stand der Best-of-7-Viertelfinalserie:
UPC Vienna Capitals – EC Red Bull Salzburg 0:0