Die HF.at Play Off Vorschau: Black Wings - KAC
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marksoft -
11. März 2013 um 07:35 -
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Als letztes Team hat sich nun auch Meister Linz für das Halbfinale qualifiziert und damit kommt es in der Vorschlussrunde zur Wiederauflage des Vorjahresfinales gegen den KAC! Während die Rotjacken in der letzten Woche Kräfte sammeln und regenerieren können, haben die Black Wings bis Sonntag kämpfen müssen. Es ist das Duell der Nummer 2 gegen die Nummer 3, wobei fast alles für die Klagenfurter spricht.
Black Wings (2) – KAC (3)
Saisonbilanz: 2:4 Siege, 4:8 Punkte, 17:14 Tore
Meister gegen Vizemeister, Wiederholung des Vorjahresfinales – die Halbfinalserie zwischen den Black Wings und dem KAC ist zumindest am Papier ein echter Knaller. Aber bei genauerem Hinschauen scheinen die Kräfteverhältnisse nicht ganz so ausgeglichen verteilt liegen, wie man das erwarten durfte. Der KAC hat in der laufenden Saison immerhin 4 von 6 Duellen gewonnen, dabei kein Heimspiel gegen die Oberösterreicher verloren und sollte auch noch die größeren Kraftreserven haben.
Das liegt daran, dass die Rotjacken ihre Serie gegen Graz bereits nach 5 Partien finalisieren konnten, daher war das Hauptaugenmerk in den letzten Tagen mehr der Regeneration geschuldet. Somit können die Kärntner schon in Spiel 1 mit voller Kraft auf das nötige Break losgehen, um die Serie von Beginn weg zu kontrollieren. Das käme nicht einmal überraschend, denn die Black Wings hatten in dieser Saison nur in zwei Heimpartien etwas gegen die Klagenfurter zu melden – da gab es auch die beiden einzigen Siege gegen den Rekordmeister. Ansonsten war der KAC für den Meister nicht zu biegen.
Der KAC hat sich zuletzt kontinuierlich gesteigert und mit der Rückkehr von Raphael Herburger eine zusätzliche Option im Sturm gewonnen, die dem Einlinienangriff der Kärntner eine zweite, spielentscheidende Reihe hinzufügt. Offensiv dreht sich aber weiterhin alles um das Trio Koch, Lammers und Lundmark – diese drei Spieler sind das Um und Auf im Spiel der Kärntner, das es unter Kontrolle zu bringen gilt, wenn man überhaupt eine Chance haben möchte, den KAC zu schlagen. Und auch, wenn der Rekordmeister vielleicht nicht bis in die vierte Linie brandgefährlich sein sollte, Tempo können alle Spieler gehen.
Vier Linien, viel Tempo und Druck aufs Tor – das wird das Rezept des KAC gegen einen Meister sein, der schon gegen den VSV immer wieder Probleme mit dem Speed hatte. Die gerade erst abgeschlossene Serie gegen die Adler wird den Linzern zwar jede Menge Euphorie bringen, den Kräften zuträglich war sie aber sicherlich nicht. Für das Team von Rob Daum gilt es jetzt, schnell zu regenerieren und den Kopf ebenso rasch wieder frei zu bekommen. Neuer Tag, neuer Gegner – und damit auch ein neues Spiel. In der letzten Saison ließen die Stahlstädter die Klagenfurter mit einer ausgefuchsten Defensivtaktik verzweifeln, jetzt haben die Kärntner aber einen anderen Trainer, der sicher nicht ganz so ratlos reagieren wird, wie das im Finale 2012 der Fall war.
Bei den Oberösterreichern sind zudem einige Spieler körperlich an der Grenze, angeschlagen und damit nicht mehr zur absoluten Höchstleistung fähig. Das könnte sich im Verlauf des Halbfinales noch entscheidend auswirken, wenngleich mit Martin Grabher-Meier ein Stürmer sein Comeback feiern könnte, der seit Spiel 1 gegen den VSV nicht mehr zum Einsatz kam. Viel wird für die Linzer darauf ankommen, dass die erste Reihe deutlich produktiver ist, als im Viertelfinale. Und Torhüter LeNeveu muss sich enorm steigern, will der Titelverteidiger ein weiteres Mal in die Nähe eines Finales kommen. Ganz zu schweigen von der Defensive, die bereits die gesamte Saison über nicht immer sattelfest wirkte. Das Penalty Killing war zwar in der regulären Saison das beste der EBEL, in der Serie gegen den VSV war davon aber überhaupt nichts mehr zu sehen. Auch daran werden die Stahlstädter dringend arbeiten müssen, denn die Klagenfurter haben auch ihr Überzahlspiel und Trainer Olsson deutlich verbessert.
Mission 30 – dieses Ziel verfolgen die Kärntner nun schon seit geraumer Zeit und in den letzten beiden Jahren stand der KAC immer im Finale, um dann nur mit Silber um den Hals in den Urlaub zu fahren. Im Viertelfinale waren die Lindwurmstädter sehr fokussiert, haben sich auch von physischem Spiel nicht aus dem Konzept bringen lassen. Gegen Linz weiß der KAC genau, was auf ihn zukommt, eine körperlich harte bzw. vielleicht sogar unfaire Serie würde wohl alle überraschen.
Im Vergleich zum Finale des Vorjahres hat sich der KAC verbessert, während die Linzer nicht mehr so dominant agieren, wie noch vor einem Jahr. Bei den Stahlstädtern muss man hoffen, dass sie die Euphorie des gestrigen Erfolgs mitnehmen können und damit die körperliche Ausgelaugtheit etwas hinter sich lassen kann. Zuletzt spielten auch die Oberösterreicher mit nur noch 2 bis 3 Linien, gegen den KAC wird es aber auf beiden Seiten zum Einsatz von vier Reihen kommen. Es wäre nicht überraschend, wenn es gerade in engen Serien wieder einmal die hinteren Linien entscheiden würden – wer macht hier seine Aufgaben am besten?
Der KAC ist tiefer und ausgeglichener besetzt als die Oberösterreicher, der KAC hat in dieser Saison gegen die Black Wings fast immer gut ausgesehen und kein Heimmatch verloren. Und auch in Linz konnten die Rotjacken gewinnen. Es scheint also alles für die Rotjacken zu sprechen und es würde tatsächlich überraschen, könnten die Linzer nach der nerven- und kräfteraubenden Serie gegen den VSV auch gegen den Rekordmeister zuschlagen.
Hockeyfans.at Prognose: KAC in 5 bis 6 Spielen
Die Termine des Duells:
12.03.13, 19:15: LIWEST Black Wings Linz - KAC
15.03.13, 19:15: KAC - LIWEST Black Wings Linz
17.03.13, 17:30: LIWEST Black Wings Linz - KAC
19.03.13, 19:15: KAC - LIWEST Black Wings Linz
*22.03.13, 19:15: LIWEST Black Wings Linz - KAC
*24.03.13, 17:30: KAC - LIWEST Black Wings Linz
*26.03.13, 19:15: LIWEST Black Wings Linz - KAC
*...falls notwendig