Schnell und Effektiv - Der Ligaeinstieg der Bulldogs

Nach einem knappen Jahrzehnt war heuer auch das westlichste Bundesland wieder in der Erste-Bank-Eishockeyliga vertreten. Die Dornbirn Bulldogs aus Vorarlberg wagten den Einstieg und ihr Mut wurde belohnt. Toller Einstand Auch wenn Dornbirn den Einzug in die Play-Offs knapp verpasst hat, darf man auf eine tolle Debütsaison in Österreichs höchster Spielklasse zurückblicken. Die Bulldogs verpflichteten eine gute Mischung aus willigen Legionären und heimischen Talenten. Headcoach Dave McQueen formte die Truppe zu einer verschworenen Einheit und hätte beinahe noch die Play Off Qualifikation geschafft. „Das Team hat sich immer zu einhundert Prozent eingesetzt und auch tolle Spiele abgeliefert“, so der Kanadier, der seine Mannschaft geradliniges, aber schnelles und effektives Hockey lehrte. Sein Vertrag wurde eben um drei Jahre verlängert, um für Kontinuität zu sorgen. Gehalten werden soll auch das Top-Duo Andrew Kozek - Luciano Aquino. Beide kamen für verhältnismäßig wenig Geld zu den Bulldogs, schlugen aber groß ein: Kozek wurde Ligatopgoalgetter mit 38 Treffern in der Regular Season, und Aquino war am Ende des Grunddurchgangs bester Punktesammler mit 71 Zählern. Clubmanager Alexander Kutzer weiß um die Fehler, die im „Ländle“ Hockey in der Vergangenheit gemacht wurden und will sie um jeden Preis vermeiden. „Jeder unserer Spieler wusste vor Saisonbeginn, dass er sich in Dornbirn zu für uns guten Konditionen ins Rampenlicht spielen kann. Natürlich wollen wir die Topspieler halten, aber wir können und werden uns auf keine finanziellen Experimente einlassen.“ Viel Vernunft Hockey boomt wieder in Vorarlberg. Beim Saisonabschluss war das Messestadion bis auf den letzten Platz gefüllt und über die Saison kamen knappe 65.000 Zuschauer zu den Spielen. Dornbirn weiß um die Wichtigkeit seiner Fans und bemüht sich auch um sie, „denn Bulldogs-Eishockey ist ein Langzeitprojekt. Diese Zahlen zeigen, dass das Produkt Bulldogs von den Fans angenommen wurde“, freut sich Kutzer, der den Anhänger zum Dank den ersten „Bulldogs Hockey Day“ schenkte. Dort konnten sich die Kids nicht nur mit ihren Lieblingen fotografieren lassen, sondern auch mit ihnen gemeinsam Eislaufen. Bei der anschließenden Tombola gewann ein Anhänger eine Reise mit der Mannschaft im Teambus zu einem Auswärtsspiel, wo er die Partie von der Spielerbank aus erleben kann. Mit dieser und ähnlichen Aktionen will man vor allem die Jugendlichen an den Spitzensport Eishockey heranführen und sportlich gesehen ein Sprungbrett für Nachwuchstalente werden. Dazu beitragen sollen ab der nächsten Saison auch Identifikationsfiguren, Vorarlberger, die in die Heimat gelotst werden. „Seit wir uns für den Aufstieg entschieden haben, stehen wir in Kontakt mit Vorarlberger Spielern. Auch wenn ein Martin Grabher-Meier oder ein Stefan Ulmer für uns nicht finanzierbar sind, könnte der eine oder andere kommen“, meint Kutzer zur etwaigen Rückkehr der Stars ins Ländle. (Text: HARRY MILTNER) Facts: Der Dornbirner EC wurde 1992 gegründet und etablierte sich rasch zum Ausbildungsclub mit Erfolgen im Jugendbereich. 2001 stieg man in die Nationalliga ein und wurde 2003/4 Vizemeister. Vier Jahre später holte man gegen das Farmteam der Salzburger Bullen den ersten Nationalligatitel. Ein zweiter Titel folgte 2009/10. 2012 löste man das Ticket für die EBEL.