Die Linzer hatten für ihren Viertelfinalpick viel Unverständnis geerntet und den VSV offenbar so richtig heiß gemacht. Die Kärntner zeigten eine sehr gute Defensivleistung und feierten beim Meister einen 4:2 Sieg. Damit steht es 1:0 in der Serie und das Heimrecht wandert zu den Kärntnern.
Zum achten Mal stehen sich die LIWEST Black Wings Linz und der EC VSV in einer Play Off Serie gegenüber und die Oberösterreicher hatten bereits vor dem Bully ein Jubiläum auf ihrer Seite. Es war das 100. Play Off Spiel der Stahlstädter, das diese in Angriff nahmen. "Wir greifen an", das ist auch das Saisonmotto der Villacher Adler - und die Kärntner nahmen das sehr wörtlich. Der VSV startete nicht nur sehr aggressiv sondern auch höchst efährlich. Derek Ryan scheiterte in der 3. Minute bei einem Break hauchdünn, wenig später kratzte auch John Hughes an der Führung, während sich die Linzer sehr schwer taten, mit Struktur nach vorne zu spielen. Beinahe hätte Youngster Marius Göhringer in der 15. Minute das 1:0 für die Gäste erzielt, doch er scheiterte an LeNeveu, den Nachschuss setzte Daniel Nageler hauchdünn vorbei.
Die Führung des VSV hing in der Luft und sie sollte auch gelingen. Die Mannschaft von Hannu Järvenpää hatte in dieser Saison bislang große Power Play Probleme gegen den Titelverteidiger, aber in der 16. Minute zappelte die Scheibe dann doch im Netz. Derek Damon verwertete einen Pass von John Hughes und die Draustädter lagen in Führung. Und auch nach diesem nicht unverdienten ersten Treffer blieben die Kärntner am Drücker. Antti Pusa tankte sich kurz vor der Pause über links durch, scheiterte aber am Linzer Schlussmann. Es blieb nach 20 Minuten bei der Führung für die Gäste und Rob Daum musste sich ein Mittel gegen diese sehr clever und aggressiv auftretende Villacher Mannschaft überlegen.
Im Mittelabschnitt verlor diese Match zuerst etwas an Schwung, beide Mannschaften fanden nicht richtig zu ihrem Rhythmus, wenn Versuche abgegeben wurden, dann aus der Distanz. Damit hatten die Torhüter keine Probleme, erst in der 27. Minute war es der Linzer Danny Irmen, der erstmals in diesem Abschnitt für Gefahr sorgte. Sein Schuss aufs kurze Eck strich aber knapp am Tor vorbei. Ansonsten passierte sehr wenig in diesem Drittel, bis in der 33. Minute John Hughes lange Zeit zum Schießen hatte und sein Versuch von Justin Taylor unhaltbar abgewehrt wurde. Nur etwas mehr als eine Minute später spielte Justin Taylor sehenswert über links kommend auf und in der Mitte wischte Franklin MacDonald die Scheibe unglücklich ins eigene Tor.
Der Meister war von diesem 0:3 Rückstand klarer Weise schockiert und hatte dann auch noch Pech dazu. Martin Grabher Meier setzte einen Schuss an die Stange, beim nächsten Angriff der Hausherren durften diese aber jubeln. Kapitän Philipp Lukas brachte wieder etwas Leben zurück in die Keine Sorgen EisArena, als er das 1:3 erzielte. Derek Ryan hätte das kleine Hoffnungsflämmchen der Oberösterreicher beinahe noch ersticken können, doch er scheiterte kurz vor der Pause an David LeNeveu.
Und auch nach Wiederbeginn hatten die Kärntner jede Menge Pech. Derek Ryan hatte das leere Tor vor sich, hob die Scheibe aber an die Querlatte. Das ermöglichte Titelverteidiger Linz, dass man doch noch einmal kurz ins Spiel zurück kam. Rob Hisey hatte in der 46. Minute das 2:3 schon auf dem Schläger, wenig später erzielte es dann Martin Mairitsch auch. Damit war alles angerichtet für eine spannende Schlussphase, in der die Linzer Angriffswelle aber nie so richtig zünden wollte. Stattdessen fasste Pat Leahy drei Minuten vor dem Ende eine Strafe aus und John Hughes bestrafte das mit dem Tor zum 4:2. Die Vorentscheidung, wenngleich die Gemüter wieder erhitzt wurden, da sich Spieler beider Seiten zu Nicklichkeiten und vor allem Schwalben hinreißen ließen. Das sorgte weiterhin für Aufregung am Eis, am Ergebnis änderte es aber nichts mehr.
EHC LIWEST Linz - EC VSV 2:4 (0:1, 1:2, 1:1)
Zuschauer: 3.750
Referees: BERNEKER T.; DREIER A., JOHNSTONE M.
Tore: LUKAS P. (37:05 / DORION M., SPANNRING P.), MAIRITSCH M. (46:59 / HEDLUND A., LEBLER B.) resp. DAMON D. (15:28 / RYAN D., HUGHES J.), TAYLOR J. (32:02 / HUGHES J., NAGELER D.), TAYLOR J. (33:15 / PUSA A., HOTHAM S.), HUGHES J. (57:11 / DAMON D., RYAN D.)
Goalkeepers: LENEVEU D. (58 min. / 38 SA. / 4 GA.) resp. LAMOUREUX J. (60 min. / 25 SA. / 2 GA.)
Penalty in minuten: 14 resp. 12
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DORION M., ENGELHARDT B., GRABHER MEIER M., HEDLUND A., HIRN L., HISEY R., IRMEN D., LEAHY P., LEBLER B., LENEVEU D., LUKAS P., LUKAS R., MACDONALD F., MAIRITSCH M., MAYR M., MITTERDORFER D., MURPHY C., OBERKOFLER D., OUELLETTE M., SCHOLZ F., SPANNRING P.
EC VSV: ALTMANN M., BACHER S., COLE B., DAMON D., GÖHRINGER M., HARTL N., HÖNECKL T., HOTHAM S., HUGHES J., LAMOUREUX J., NAGELER D., PEINTNER M., PEWAL M., PLATZER P., PRETNAR K., PUSA A., RAUCHENWALD A., RYAN D., STEINER K., TAYLOR J., UNTERLUGGAUER G., WIEDERGUT A.