Die HF.at Play Off Vorschau: Zagreb - Salzburg
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marksoft -
23. Februar 2013 um 08:05 -
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Das war mit Sicherheit nicht das, was die Bären aus Zagreb wollten. Die Kroaten bekommen es im Viertelfinale mit dem gefürchtesten aller Gegner zu tun: Ligakrösus Salzburg. Die Red Bulls gehen zwar nur als Nummer 8 ins Rennen, doch wenn es nach der Konkurrenz geht, sind die Mozartstädter weiterhin Titelaspirant Nummer 1. Und Zagreb kämpft dagegen an, wieder einmal an den selbst gesteckten Zielen zu scheitern.
Medvescak Zagreb (4) – Red Bull Salzburg (8)
Saisonbilanz: 2:2 Siege, 4:5 Punkte, 9:5 Tore
Egal was bis zum gestrigen Tag gewesen ist, die Play Offs sind ein Neubeginn und es kann alles passieren. Das wissen auch die Red Bulls aus Salzburg, deren Saison bekanntlich bislang sehr enttäuschend verlief. Dennoch wurden die Mozartstädter bei der gestrigen Viertelfinalwahl gemieden, weil der Respekt der Gegner vor dem Ligakrösus noch immer enorm groß ist. Die Bullen haben die Mannschaft, sie haben das Potential und sie haben auch das Können, um trotz aller Kritik und schlechten Leistungen noch den Meistertitel zu holen.
Sicher, auch in der Zwischenrunde war das nicht unbedingt so golden, wie es sich am Papier liest. Zuletzt gab es für die Red Bulls fünf Siege in Folge, nur einer davon (der gegen Innsbruck) allerdings mit mehr als zwei Toren Unterschied. Für die vielleicht sogar gefürchteste Offensivabteilung der EBEL auch kein Ruhmesblatt, wenngleich nur die Ergebnisse zählen und das waren Punkte, Punkte, Punkte. Am Ende qualifizierte sich Salzburg souverän und auch verdient für das Viertelfinale, wo man es nun mit einem Gegner zu tun bekommt, der schon im Verlauf der nicht gerade guten Saison auf Augenhöhe war. In vier Spielen gab es jeweils zwei Siege für jedes Team, die Bullen haben sogar einen Punkt mehr geholt als die Bären.
Und noch etwas fällt im Saisonverlauf auf: in vier Spielen gab es zwischen diesen beiden Mannschaften insgesamt nur magere 14 Tore! Es war also ein Duell der Defensivabteilungen, was bei einer Beteiligung von Zagreb nicht gerade überraschend kommt, denn die Kroaten haben ihr System für diese Spielzeit umgestellt und vor allem auf starke Defensivarbeit gebaut. Das musste auch Salzburg anerkennen, was sich in nur 5 erzielten Toren gegen Medvescak manifestiert. Im Schnitt schießen die Bullen also pro Partie gegen die Bären nur etwas mehr als einen Treffer. Das muss sich ändern, wenn man das Halbfinale erreichen will. Und dass die Red Bulls das wollen steht außer Frage. Dabei befinden sich die Mozartstädter in einer ähnlichen Situation wie Wien im Vorjahr: als Titelfavorit gehandelt und dann gerade noch ins Play Off gerutscht... die Caps schieden vor einem Jahr in der ersten Runde aus, die Salzburger werden das zu vermeiden versuchen.
Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn so großartig Medvescak im Grunddurchgang auch agiert hat, so wenig überzeugend war das, was man in der Zwischenrunde zeigen konnte. Nur vier Siege in zehn Spielen, von Platz 2 auf Platz 4 zurück gefallen und kein einziges Mal zwei Siege in Folge eingefahren. Von der einst besten Defensive der Liga ist auch nicht viel übrig geblieben, denn in 10 Spielen kassierten die Kroaten 31 Gegentore – nach dem VSV der zweitschlechteste Wert in der oberen Gruppe. Immer wieder gibt es Gerüchte von abwanderungswilligen Spielern und finanziellen Unregelmäßigkeiten. Das scheint sich auch auf die Leistungen ausgewirkt zu haben, denn je länger die Saison dauerte, um so schwächer wurden die Bären.
Das System von Trainer Marty Raymond stützt sich auf gute Torhüter und harter Defensivarbeit. Nachdem man im letzten Jahr im Halbfinale rausgeflogen ist, wollte man die einst effizienteste Offensive der EBEL umstellen, weil bekanntlich nur die Defensive Meisterschaften gewinnt. Genau das ist das Ziel, zumindest mittelfristig. Für heuer hatte man sich selbst vorgegeben, endlich ins Finale einzuziehen – das zu erreichen wird schwer, denn schon in Runde 1 wartet mit Salzburg eine Riesenhürde.
Was Zagreb braucht ist vor allem die eigene Heimstärke und die fanatische Fanunterstützung im Rücken. Nur wenn man hinten kompakt steht und die Offensivgeister der Salzburger unter Kontrolle bekommt, wird man dem ersten Ziel, nämlich die nächste Runde zu erreichen, auch nahe kommen. Die Bullen haben jetzt Blut geleckt, sind im psychologischen Hoch und werden das Gefühl haben, jetzt alles „zerreißen“ zu können. Das bedeutet, dass vor allem die ersten Spiele für Zagreb sehr gefährlich werden. Wenn die Kroaten am Sonntag erfolgreich vorlegen können, dann deutet sich eine lange Serie an. Allerdings ist die Qualität im Kader der Bullen noch immer höher einzuschätzen, weshalb in der engsten Viertelfinalserie wohl am Ende die Nummer 8 ganz knapp die Nase vorne haben wird.
Hockeyfans.at Prognose: Salzburg in 6 bis 7 Spielen
Die Termine des Duells:
So, 24.02.2013 (17:45): Medvescak Zagreb (4) – Red Bull Salzburg (8)
Di, 26.02.2013 (19:15): Red Bull Salzburg - Medvescak Zagreb
Do, 28.02.2013 (19:15): Medvescak Zagreb – Red Bull Salzburg
So, 03.03.2013 (17:30): Red Bull Salzburg - Medvescak Zagreb
Di, 05.03.2013 (19:15): Medvescak Zagreb – Red Bull Salzburg
Fr, 08.03.2013 (19:15): Red Bull Salzburg - Medvescak Zagreb
So, 10.03.2013 (17:30): Medvescak Zagreb – Red Bull Salzburg