Die HF.at Play Off Vorschau: KAC - Graz 99ers
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marksoft -
23. Februar 2013 um 07:32 -
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Mit einer sprichtwörtlichen harten Nuss bekommt es Rekordmeister KAC im Viertelfinale zu tun. Die Klagenfurter mussten am Samstag das wohl kleinere von zwei Übeln auswählen und entschieden sich für die Graz 99ers. Die Steirer sind nicht nur die meistbestrafte Mannschaft der EBEL, sondern auch ein Verein, der noch nie eine Play Off Runde überstehen konnte.
KAC (3) – Graz 99ers (5)
Saisonbilanz: 4:2 Siege, 8:4 Punkte, 20:17 Tore
Es wird ein Duell, in dem der KAC an seine Schmerzgrenzen gehen muss – oder sogar darüber hinaus. So viel ist vor dem Viertelfinale gegen die Graz 99ers klar, denn die Steirer gelten nicht nur als physisch starke und offensiv durchaus gefährliche Mannschaft, sie sind auch das meistbestrafte Team der Liga, dessen Kader Spieler beinhaltet, die dann und wann auch schon einmal Verletzungen beim Gegner in Kauf nehmen.
Der KAC kennt solche Erstrundenduelle aus der Vergangenheit, warf zum Beispiel im Vorjahr mit Zagreb eine Mannschaft mit ähnlichem Ruf nach großem Kampf aus dem Wettbewerb. Der Rekordmeister hatte in der laufenden Saison vor allem in Graz Probleme und verlor in der Murstadt zwei von drei Duellen. In Klagenfurt haben die 99ers seit dem 4. Jänner 2011 nicht mehr gewonnen, warten also seit über 2 Jahren auf einen Auswärtssieg. Und genau den werden sie aber brauchen, um überhaupt in die Nähe eines Aufstiegs zu kommen.
Das wäre dann auch eine Premiere, denn die Grazer haben in ihrer Vereinsgeschichte noch nie eine Runde in einem Bundesliga Play Off überstanden. Um das zu ändern werfen die Steirer vor allem geballte körperliche Power in die Waagschale. Der KAC kann sich auf Checks und jede Menge Körperkontakt gefasst machen. Das Spiel machen, das können die Murstädter nicht wirklich, sie sind eine Mannschaft die reagiert, das Tempo verschleppt und dann einige Leistungsträger im Team hat, die auch Tore schießen können. Latendresse, Labelle, Day und Matthias Iberer – das sind die Torschützen vom Dienst bei den Murstädtern, bei denen es aber aus der Defensive heraus etwas an Durchschlagskraft fehlt.
Auch wenn es total gegen das eigene Spielverständnis der Graz 99ers geht, die Steirer müssen versuchen, in dieser Serie von der Strafbank fern zu bleiben. Warum? Weil das eigene Penalty Killing nicht einmal Ligadurchschnitt ist und der KAC das zweitbeste Power Play der EBEL hat. So etwas kann Serien entscheiden und gerade in den Play Offs werden Spiele mit Sicherheit nicht in der Kühlbox gewonnen. Für ein Team, das im Schnitt über 22 Minuten pro Match auf der Strafbank sitzt, ist das allerdings eine Vorgabe, die man wohl nicht erfüllen kann. Und da sich die Verantwortlichen in Graz ohnehin sehr leicht benachteiligt fühlen ist zu erwarten, dass es in dieser Viertelfinalserie auch noch jede Menge Arbeit für die Referees und in weiterer Folge für das DOPS gibt.
Als Favorit geht ganz klar der KAC in dieses Duell. Die Klagenfurter mögen bis zum Jahreswechsel eine im besten Fall durchwachsene Saison gespielt haben, seit Christer Olsson allerdings das Amt des Trainers übernommen hat, geht es aufwärts. Die Lindwurmstädter konnten in der Zwischenrunde die Hälfte aller Partien gewinnen und darüber hinaus noch bei drei Niederlagen punkten. Diese gewonnen Punkte trotz Niederlage konnte man bis gestern noch als Erfolg feiern, doch ab sofort zählen nur noch Siege. Und gerade gegen die Graz 99ers hat man hier in der Vergangenheit immer gut abgeschnitten. 88 Mal standen sich die beiden Teams seit der Neugründung der Bundesliga gegenüber, 60 Mal davon gingen die Klagenfurter als Sieger vom Eis. Alleine vier dieser Erfolge feierten die Kärntner in der laufenden Saison und haben die letzten drei Spiele gegen Graz für sich entscheiden können – allerdings die letzten beiden Male nur sehr, sehr knapp.
Für den KAC wird es darauf ankommen, in der Defensive kompakt zu stehen, viel Tempo zu machen und dem körperlichen Spiel der Grazer mit Geschwindigkeit Paroli zu bieten. Vor allem die erste Angriffslinie wird produzieren müssen, denn ohne Koch, Lundmark & Co. sieht es auch bei einem der stärksten Kader der Liga düster aus was den Offensivoutput betrifft.
Nur nicht provozieren lassen, auf die Mätzchen bekannter Raufbolde wie Holst nicht einlassen und vor allem immer bereit sein für den nächsten Check, dann haben die Rotjacken ohne Frage die Qualität und auch die Tiefe im Kader, um diese Serie für sich zu entscheiden. Sicher, auch die Kärntner haben heuer keine gerade faire Bilanz was die Strafen betrifft, aber eines dürfen die Rotjacken sicher nicht machen: sich zu Fouls, Strafen oder gar Sperren hinreißen lassen.
Die Graz 99ers sind ein Team, das jeder Mannschaft der Liga richtig weh tun kann und das auch das Potential hat, das eine oder andere Spiel zu gewinnen. Über eine Best of Seven Serie haben die Steirer aber wohl kaum die Mittel und Möglichkeiten, sich gegen den KAC durchzusetzen, wenn dieser die eigenen Stärken forciert und vor allem keine weiteren Verletzungen zu beklagen hat.
Hockeyfans.at Prognose: KAC in 5 bis 6 Spielen
Die Termine des Duells:
So, 24.02.2013 (17:45): KAC (3) – Graz 99ers (5)
Di, 26.02.2013 (19:15): Graz 99ers - KAC
Fr, 01.03.2013 (19:15): KAC – Graz 99ers
So, 03.03.2013 (17:30): Graz 99ers - KAC
Di, 05.03.2013 (19:15): KAC – Graz 99ers
Fr, 08.03.2013 (19:15): Graz 99ers - KAC
So, 10.03.2013 (17:30): KAC – Graz 99ers