Die HF.at Play Off Vorschau: Capitals - Znojmo
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marksoft -
23. Februar 2013 um 06:25 -
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Endlich! 54 Runden lang haben wir auf genau diese Zeit gewartet! Die Play Offs beginnen und ab sofort gibt es kein Taktieren mehr, alles was bisher war ist vorbei und vergessen. Nur noch eines zählt: der Sieg! Acht Mannschaften befinden sich noch im Rennen um den Meistertitel und wir werden uns in den nächsten Tagen mit den einzelnen Paarungen des Viertelfinales beschäftigen. Wer hat die größten Chancen? Gibt es Überraschungen?
Vienna Capitals (1) – Orli Znojmo (7)
Saisonbilanz: 4:0 Siege, 8:1 Punkte, 14:7 Tore
Es war das logische Viertelfinale und die Vienna Capitals haben am Ende doch keinen Schwenk in eine andere Richtung gemacht. Rein nach den Ergebnissen der Saison bzw. auch den historischen Ergebnissen ist die Ausgangslage ganz klar und die Favoritenrolle eindeutig verteilt. Die Vienna Capitals können in diesem Duell nur verlieren, alles andere als ein Aufstieg in die Runde 2 wäre eine Riesensensation.
Auf der einen Seite steht das über die Saison gesehen stärkste Team der Liga, das beste Kollektiv, die beste Defensive mit dem besten Torhütergespann. Auf der anderen Seite mit Znojmo der Gewinner der Qualirunde und einer der ganz gefährlichen Außenseiter der Liga. Die Tschechen haben nichts zu verlieren, werden nicht nur auf Grund der Tatsache, dass es gegen die Nummer 1 geht topmotiviert sein. Immerhin ist dieses Duell auch so etwas wie ein Regionalderby. Kurze Wege, viele Fans auch bei den Gastspielen der Wiener in Znojmo – es könnte interessant werden.
Vor allem auch deshalb, weil sich die Adler aus Südmähren in der Zwischenrunde äußerst souverän gezeigt haben. Das war schon sehr souverän was in der unteren Gruppe abgeliefert wurde, weshalb es zuletzt Gerüchte gab, dass die Wiener überlegen würden, als Gegner nicht zu Znojmo zu greifen. Dennoch war dann wohl die Historie zu überzeugend, denn in bisher 10 EBEL Partien haben die Vienna Capitals erst ein einziges Mal verloren. Und in der heurigen Saison gab es in vier Spielen ebenso viele Erfolge für die Hauptstädter. Die rot-weißen Adler sind so etwas wie der Lieblingsegner für die Mannschaft von Tommy Samuelsson, die, egal in welcher Form sich die beiden Teams befinden, praktisch immer als Sieger vom Eis geht.
Aber die Vienna Capitals haben zuletzt nicht immer überzeugt und vor allem personell ein paar Probleme. Mit Benoit Gratton fehlt der große Antreiber und Motivator im Spiel und die ohnehin nicht gerade durchschlagskräftigste Offensive hat abermals einen Rückschlag erlitten. Die Hauptstädter wurden in der laufenden Saison überhaupt durch viele und vor allem lange Verletzungen gebeutelt, konnten nur ganz wenige Partien in Bestbesetzung bestreiten und gewannen trotzdem sowohl die reguläre Saison und auch die Zwischenrunde. Das gelang vor allem mit einem starken Kollektiv und der besten Defensivabteilung der Liga. Diese wirkte in der Platzierungsphase aber nicht immer sattelfest, nicht umsonst haben die Wiener zwischenzeitlich 3 Spiele in Folge verloren.
Auf der anderen Seite steht mit den Adlern aus Znojmo ein Team, das sich gegenüber seinem ersten EBEL Jahr noch einmal verbessert hat. Noch kann man das nicht an der Endplatzierung in der Tabelle ablesen, aber die Mähren haben im Verlauf dieser Saison gezeigt, dass sie sich gut in der Liga zurechtgefunden haben. Die bekannt starke technische und eisläuferisch gute Mannschaft kann nun auch körperbetont spielen und gegen physische Gegner dagegen halten. Darüber hinaus zeigten sich die Tschechen in der Zwischenrunde auch wieder sehr effizient und sind zumindest offensiv sehr breit und mannschaftlich auch gleichmäßig aufgestellt. Es gibt ihn nicht wirklich, den ultimativen Torjäger im Team, den man ausschalten muss, um zu gewinnen. Wenn dann trifft das vielleicht auf den Finnen Kim Strömberg und Richard Jarusek zu, auch Jan Lattner ist immer gefährlich. Insgesamt haben sieben Stürmer mehr als 10 Tore geschossen und jeder eingesetzte Stürmer im Kader mindestens einen Scorerpunkt errungen.
Auch wenn alles für die Vienna Capitals spricht, die Nummer 1 muss aufpassen, denn Znojmo ist ein heißes Team. Die Wiener sind personell weiterhin nicht optimal aufgestellt und haben in dieser Saison nur ganz selten geglänzt. Das schwedisch dominierte Spielsystem mit der Kontrolle des eigenen Defensivsystems und einer kontrollierten Spielauslösung ist nicht immer attraktiv und lässt meist keine Highscoring-Games zu, aber es war bislang sehr effektiv. Auf der anderen Seite steht eine Offensivmannschaft, die wohl auch gegen die beste Defensive der Liga nicht aus ihrer Haut können wird und angreift. Gewinnen die Tschechen gleich eines der ersten Matches, dann könnte das auch zum Selbstläufer werden – wie das ist, wissen die Capitals ja selbst aus dem Viertelfinale des Vorjahres.
Vor knapp 12 Monaten schieden übrigens beide Mannschaften in der ersten Play Off Runde aus. Die Wiener nach 7 Spielen, Znojmo hatte gegen Zagreb nicht den Funken einer Chance. Auch wenn sich die Mähren deutlich verbessert haben und zurecht im Viertelfinale stehen, sie gehen als krasser Außenseiter in dieses Duell. Die Papierform spricht gegen sie, die Geschichte spricht gegen sie, die Adler haben nichts zu verlieren. Und die Capitals? Sie haben den Druck der Nummer 1 und wenn man sich nicht selbst ein Bein stellt, dann werden sie dieses Duell auch erfolgreich hinter sich bringen.
Hockeyfans.at Prognose: Wien in 5 bis 6 Spielen
Die Termine des Duells:
So, 24.02.2013 (17:30): UPC Vienna Capitals (1) – HC Orli Znojmo (7)
Di, 26.02.2013 (19:15): HC Orli Znojmo - UPC Vienna Capitals
Fr, 01.03.2013 (19:15): UPC Vienna Capitals – HC Orli Znojmo
So, 03.03.2013 (17:30): HC Orli Znojmo - UPC Vienna Capitals
Di, 05.03.2013 (19:15): UPC Vienna Capitals – HC Orli Znojmo
Fr, 08.03.2013 (19:15): HC Orli Znojmo - UPC Vienna Capitals
So, 10.03.2013 (17:30): UPC Vienna Capitals – HC Orli Znojmo