Linzer Nachwuchstrainer zu Gast in einer anderen Welt
-
marksoft -
10. Februar 2013 um 13:47 -
3.169 Mal gelesen -
0 Kommentare
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück“ (Benjamin Britten).
Diesen Gedanken verfolgt die Trainermannschaft rund um Dieter Werfring in der täglichen Nachwuchsarbeit bei den Black Wings Linz. Seit vielen Jahren ist der Nachwuchschef im Frühling und Sommer auf eigene Faust unterwegs und besucht internationale Trainerfortbildungskurse. Dabei sind interessante und nachhaltige Bekanntschaften entstanden. Eine davon führte nun ein Linzer Trainer-Triangel eine Woche nach Schweden.
Auf Einladung des U20 Head Coaches von HV71 Jönköping, Anders Olson, wurden Dieter Werfring, Harald Pschernig und Jungtrainer Florian Hajek in einer der besten Ausbildungsstätten Europas die Möglichkeit gegeben, Einblicke in das Unternehmen HV71 zu erhalten. So nahm man sich bei HV71 ausreichend Zeit für das österreichische Trainergespann. In persönlichen Gesprächen mit allen Verantwortungsträgern im Managementbereich, der Sportabteilung und auch mit Vertretern der Schule wurden wichtige Daten und Fakten gesammelt. Auch ein Besuch in Juniors-Spielerwohnungen stand am Programm. Bei der täglichen Trainingsarbeit organisierten sich die drei Linz-Coaches so, dass man von jeder Altersklasse einen Eindruck über das Wochenpensum bekam, dabei absolvierten sie ein sehr dicht gedrängtes Programm.
Die Linz-Coaches waren aber nicht nur Beobachter, sondern wurden aktiv am Eis ins Training eingebunden. Im Laufe der Woche ergaben sich zahlreiche Diskussionen und Erfahrungsaustauschgespräche. Die eine oder andere Trainingseinheit bzw. Trainingssequenz wurde in österreichische Hand übergeben. Dieter Werfring wurde zudem bei 2 Heimspielen der U20 Super-Elite-Mannschaft mit auf die Bank genommen und in seiner Rolle als Gast-Assistant-Coach ins Spielgeschehen integriert.
Über alle Gespräche, Trainingseinheiten/Trainingsbedingungen, Ablauf am Spieltag, Gym und Krafttraining aller Altersgruppen, wurden ausführliche Aufzeichnungen geführt und Videos angefertigt.
Werfring: „Wenn wir als Trainer was bewegen wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen. Es ist enorm wichtig, dass wir uns stets weiterbilden und das auf einem Niveau, das uns in Österreich so bisher nicht geboten wird. Wir waren in einer anderen Welt unterwegs. Wichtig für uns, dass wir neue Motivation für uns selbst und Linz mitgebracht haben. Kontakte nach Schweden habe ich schon länger, aber auch das war ein Prozess von Jahren, bis ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut war und uns nun diese einzigartige Möglichkeit in einer der besten Ausbildungsstandorte Europas geboten wurde, so direkt und nah dabei sein zu dürfen. Es freut mich zudem, dass uns die Bereitschaft signalisiert wurde, dass man an einer Kooperation bezüglich Trainer-Spieleraustauschprogramm mit Black Wings Linz interessiert ist.“
Anders Olson: U20 Head coaches von HV71, Jönköping: „Wir von HV71 haben seit langer Zeit das Nachwuchsprogramm in Linz beobachtet und eine Entwicklung im Verein und den Spielern erkannt. Wir sprechen nun mit Linz und deren Jugendtrainern über eine Kooperation bzw. Austauschideen, die unseren beiden Programmen helfen und sie stärker machen können.“
Fakten HV71:
Die Clubführung/Management und das Trainerteam bekleiden ehemalige Eishockeyprofis
Offene und tägliche Kommunikation zwischen Coaches Profi-Mannschaft und Coaches aller Juniorenbereiche
HV71 hat 550 Juniors, Black Wings Linz 170
Um 550 Spieler bei HV71 kümmern sich 80 Trainer und Instruktoren. Davon sind mehr als die Hälfte Profi-Trainer und ehemalige Eishockeyspieler. (170 Black Wings Juniors werden von 8 Trainern, davon immerhin 3 Profi-Trainer mit A-Lizenz, 1 Semi-Profi-Trainer mit A-Lizenz und 3 B-Lizenz-Trainer im Nebenberuf ausgebildet)
Ab der U11 wird 4 Mal wöchentlich trainiert
Eishockey wird an jeder Ecke gelebt. So gut wie jeder private Garten hat eine aufbereitete und gepflegte Mini-Eisfläche mit Tor(en).
HV71 bindet Nachwuchsspieler an das Sportzentrum, indem alles „unter einem Dach angeboten wird, auch Verpflegung zu leistbaren Preisen“.
Binnen 5 Gehminuten ausreichend Parkmöglichkeiten
Gymnasium dauert 3 Jahre, Schule und Sport kooperieren sehr eng, es gibt so gut wie keine Ausfälle. Bereits in den Unterstufen- /Mittelschuljahrgängen steht Schule und Sport stark im Einklang. Sport hat im schwedischen Schulsystem einen sehr hohen Stellenwert. Die Schulen befinden sich in direkter Nähe zum Sportzentrum;
Die U20 Mannschaft wird als Profi-Mannschaft betrieben
Das Budget für den gesamten Juniorenbereich beträgt € 1 Mio, davon stehen für den U20/U18-Betrieb allein € 400.000 zur Verfügung.
Mediale Dauer-Präsenz auch über Junioren-Eishockey
Eltern arbeiten im Unternehmen HV71 unentgeltlich mit! Ordnerdienste, Parkplatzwärter, Kartenverkauf, Losverkäufe, usw bei allen Heimspielen der Kampfmannschaft; die Einteilung der Eltern übernimmt ein gewählter Elternbeirat. Der Elternbeirat hat keine Mitspracherecht, sondern übernimmt eben die Koordination dieser Pflichtaufgaben.