Eishallenprojekte in der EBEL kommen nicht vom Fleck
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marksoft -
9. Februar 2013 um 09:31 -
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Linz, Klagenfurt, Villach, Graz - überall hat man in den letzten Monaten von neuen oder zumindest adaptierten Eishallen geträumt. Doch die Infrastruktur bei den EBEL Vereinen wird wohl auch mittelfristig auf dem Niveu der 80er Jahre bleiben.
Die jüngsten Enttäuschungen mussten die Traditionsteams aus Kärnten hinnehmen. Sowohl der KAC als auch der VSV haben zwar schöne Pläne geschmidet, doch die Finanzierung will einfach nicht gelingen. Auf Grund der prekären Budgetsituation im Land Kärnten wird man wohl auch in Zukunft nicht auf die große Gelddusche von Landesebene hoffen können. In Klagenfurt zeigt man sich von den jüngsten Absagen für einen Neubau schwer enttäuscht, will aber noch nicht aufgeben. "Eine Halle, die den Ansprüchen des KAC und seiner Fans gerecht wird, ist für mich nicht vom Tisch", mein KAC Präsident Karl Nedwed in der heutigen Kleinen Zeitung.
Vor allem die bevorstehenden Landtagswahlen am 3. März werden von den Eishockeyvereinen aus Österreichs Süden als große Hoffnung angesehen. Eventuell werden danach ja die Karten neu gemischt.
Alles still in Linz
Auch in Linz sollte man spätestens im April mit den Erweiterungsarbeiten in der Keine Sorgen EisArena beginnen. Die derzeit noch völlig ungenutzte Ostseite sollte erweitert werden, derzeit scheint man hier aber ebenfalls auf der Stelle zu treten. Aber schon im letzten Jahr haben die Black Wings das Heft einfach selbst in die Hand genommen und den Ausbau der Westtribüne vorab selbst finanziert, um zumindest vom Fleck zu kommen.
Und selbst mit einer Erweiterung der Zuschauerränge wäre es nicht getan: das Dach an der Unteren Donaulände ist bereits so in Mitleidenschaft gezogen, dass es an zig Stellen undicht geworden ist.
Kein Neubau in Graz
Und auch in der steirischen Landeshauptstadt wurde aus den hochtrabenden Plänen einer neuen Eissporthalle nichts. Derzeit spricht man für die Special Olympics im Jahr 2017 nur noch von einer Weiterführung des Bunkers in Liebenau. Die Hülle soll bestehen bleiben, innen wird umgebaut und modernisiert.
Damit hinkt Österreichs Eishockeysport weiterhin hinter den Top-Nationen Europas hinterher und verliert infrastrukturell immer mehr den Anschluss. In Deutschland entstehen regelmäßig neue Hallen, das jüngste Beispiel können sich die Nationalteam-Verantwortlichen derzeit in Bietigheim anschauen. Für den Zweitligisten wurde eine nagelneue Arena gebaut. Im norwegischen Stavanger wurde im letzten Jahr eine neue Eishalle mit einer Kapazität von 4.400 Fans gebaut - solche Beispiele ließen sich quer durch Europa fortsetzen. Überall wird an der Infrastruktur aus den 80er und 90er Jahren verbessert.
Sport abseits von Fußball und dem alpinen Skisport hat in Österreich weiterhin nicht den Stellenwert, den man in anderen Ländern genießt. Versprechungen durch die Politik gab es in den letzten Jahren mehr als genug, nur in Wien hat man dank des großen Einflusses des Capitals Präsidenten ein Projekt auch tatsächlich erfolgreich abwickeln können.
Und selbst die Eissporthalle in Kagran ist international gesehen nur ein "kleiner Fisch". Nicht umsonst hat ÖEHV Präsident Dieter Kalt sen. in der jüngsten Ausgabe der "Sport Woche" allen Spekulationen um eine Eishockey WM in Österreich ein Absage erteilen müssen. Es fehlt schlicht und ergreifend an den passenden Hallen. Und das wird sich so schnell auch nicht ändern.