Nürnberg gewinnt DEL Wintergame vor 50.000 Zuschauern
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marksoft -
5. Januar 2013 um 20:43 -
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Sie wackelten, aber sie fielen nicht: Die Thomas Sabo Ice Tigers haben im 1. DEL Winter Game in einem packenden Finish einen 4:3-Thriller gegen die Eisbären Berlin über die Zeit gerettet.
Durch den Dreier vor der europäischen Rekordkulisse von 50.000 Zuschauern klettert Nürnberg in der Tabelle auf den siebten Platz und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf die Viertelfinal-Plätze. Titelverteidiger Berlin bleibt auf Rang fünf.
In der nervösen Startphase hatte Nürnberg mehr vom Spiel. Die Franken erarbeiteten sich die besseren Chancen, verpassten es jedoch in Führung zu gehen. Zur Halbzeit des ersten Durchgangs fanden auch die Berliner besser in die Partie. Beiden Teams war jedoch das Bemühen anzumerken, keinen Fehler zu machen, und so waren zwingende Torchancen zunächst Mangelware.
Das änderte sich im zweiten Durchgang schlagartig. In Überzahl hatte Steven Reinprecht das Auge für Connor James am langen Pfosten und der musste in der 33. Spielminute nur noch den Schläger reinhalten. Angetrieben von 6.000 mitgereisten Fans reagierte Berlin mit wütenden Angriffen und kam zu guten Einschussmöglichkeiten. Hinten entstanden dadurch Lücken, so dass mit seinen Kontern brandgefährlich war. Die beste Gelegenheit hatte Torschütze Connor James (40.), der im Abschluss jedoch Probleme hatte.
Praktisch im Gegenzug dann der Schock für die Männer von Thomas Sabo. Cable Guy Florian Busch angelte sich in der neutralen Zone das Spielgerät, ging drei Schritte über die Blaue und ein Handgelenkschuss wie ein Strich schlug zwei Sekunden vor der Sirene im Gebälk hinter Ice Tigers-Goalie Tyler Weiman ein. Der Schütze zum Ausgleich in der zweiten Pause: „Ich hab nicht gesehen, ob die Scheibe drin war, aber zum Glück war sie es. Wer das Tor schießt ist ganz egal, Hauptsache, einer macht es!“
Nach dem Wiederbeginn erwischte Nürnberg einen Traumstart. Nur 125 Sekunden waren gespielt, als Tim Schüle die Franken wieder in Führung brachte. Berlin reagierte wie gewohnt mit viel Druck und das erfolgreich: Nur 27 Sekunden später stellte André Rankel das Ergebnis auf 2:2. Nürnberg blieb jedoch in Schwung, erspielte sich Torraumszenen und ging noch vor dem dritten Seitenwechsel wieder in Front. Diesmal fanden die Eisbären jedoch keinen Weg vorbei an Tyler Weiman. Stattdessen baute Jason Jaspers (54.) den Vorsprung der Hausherren aus.
Berlin gab sich jedoch noch nicht geschlagen, nahm den Torhüter vom Eis und drängte auf den Anschluss. In der Schlussminute wurde ein Treffer von Travis James Mulock nach dem Videobeweis gegeben und Nürnberg wackelte noch einmal für die gefühlte Ewigkeit von 47 Sekunden – fiel aber nicht.
Ein zerknirschter Eisbären-Verteidiger Constantin Braun sagte: „Natürlich überwiegt momentan die Enttäuschung. Das war ein wichtiges Spiel. Ich denke jedoch, dass mit ein wenig Abstand die Freude darüber hier dabei gewesen sein zu dürfen größer werden wird. Es war bei diesen Bedingungen schwierig zu spielen, aber das darf keine Ausrede sein, denn Nürnberg hatte dieselben Voraussetzungen.“
Tore: 1:0 Connor James (32:42/PP1), 1:1 Florian Busch (39:58), 2:1 Tim Schüle (42:05), 2:2 André Rankel (42:32), 3:2 Patrick Reimer (46:19), 4:2 Jason Jaspers (53:47), 4:3 Travis James Mulock (59:13)
Zuschauer: 50.000