Wir bewegen uns auf Mitte Dezember zu und somit kommt auch die Schlussphase im Grunddurchgang der EBEL immer näher. Während endlich die Try Out Phase zu Ende geht, wird es in den nächsten Wochen erstmals Play Off Feeling in dieser Saison geben. Wer schafft es unter die Top 6 und wer muss in die Hoffnungsrunde? Diese und weitere Fragen werden wir auch diese Woche in unserem Rückblick verfolgen bzw. erneut einen kurzen Blick nach vorne wagen.
###Das war in Woche 13
Es wäre eine richtig besinnliche Woche in der Erste Bank Eishockey Liga gewesen, hätte es da nicht die Ligasitzung am Nikolaustag gegeben. Ein lautstarkes Vorgeplänkel, das vor allem aus Graz kam, machte diese traditionelle Präsidentensitzung von Anfang Dezember zu einer spannenden Geschichte. Auffällig dabei, dass die 99ers den Druck zu erhöhen versuchten, indem sie die Anträge schon vor der Sitzung an Medien weiter gaben. Das hat es in diesem Umfang sonst nicht gegeben, am zu erwartenden Endergebnis hat sich trotzdem nichts geändert: der Wunsch innerhalb der EBEL, endlich einmal etwas Konstanz in die Planungen zu bekommen war größer, als große Veränderungen anzugehen. Es bleibt kurz zusammengefasst alles beim Alten. Einzig die Frist für die Try Out Phase wurde noch einmal etwas nach hinten verlegt (18.12.) und die Tauschvorgänge um einen erhöht. Dies gilt aber auch nur für einen Torhüter.
Ansonsten war in der EBEL Ruhe, wenn man von den sich weiterhin fast im Tagesrhythmus überschlagenden Verletztenmeldungen absieht. Die Intensität ist hoch, was vor allem der Tabellensituation geschuldet ist. Noch immer geht es richtig eng her in der Liga und wenn man bedenkt, dass der Grunddurchgang nur noch bis 20. Jänner dauert, dann weiß man schon jetzt, wie die nächsten Wochen aussehen werden. Kein Wunder, dass Black Wings Trainer Rob Daum schon jetzt von Play Offs in jeder Runde spricht. Jeder will unter die Top 6, wirklich fix ist dort allerdings noch keiner. Auch wenn sich die Top 2 Teams wieder erfangen und gepunktet haben, der Abstand zwischen Platz 8 und 1 beträgt nur 7 Zähler. Realistisch gesehen dürften nur Innsbruck, Dornbirn und vermutlich auch Ljubljana schon fix mit der Qualifikationsrunde zu planen haben, der Rest kämpft noch um einen Platz unter den Top 6.
Besonders schwer wird es in den nächsten Tagen für die Vienna Capitals. Auf Grund des Finalturniers der European Trophy müssen die Wiener am Dienstag schon wieder ran und haben auch in weiterer Folge jede Menge Spiele zu absolvieren. Das wird an die Substanz gehen, noch dazu, da die Hauptstädter ohnehin von Verletzungen geplagt sind. Es wird sich weisen, wie und ob sich diese Strapazen auch auf die Leistungen in der EBEL auswirken werden.
Die kommende Woche ist in der Liga ohnehin ein wenig „zerfleddert“. Nur wenige Teams müssen wirklich zwei Spiele absolvieren, dafür gibt es am Dienstag ein Spiel und auch nächste Woche Dienstag werden einige Mannschaften am Eis stehen.
HF.at blickt ab sofort jede Woche kurz zurück und schaut, wie es den einzelnen Teams so ergangen ist in den letzten Runden des Wochenendes. Mit den Auf- und Absteigern, den Überraschungen und auch den Spielern der Woche.
Team der Woche: Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 9:5 Tore). Die Steirer sind seit der Ligapause die beste Mannschaft der EBEL und haben sich mit unspektakulärem, aber zuverlässigem Arbeitshockey auf Platz 3 gearbeitet. Während alle Konkurrenten immer wieder Punkte liegen lassen, punkten die Steirer kontinuierlich.
Spieler der Woche: Kim Strömberg (5 Tore), der sich am letzten Wochenende in eine echte Torlaune schoss. Hattrick am Freitag gegen Dornbirn, ein Doppelpack am Sonntag gegen den VSV. Insgesamt in den letzten 3 Spielen mit 7 Toren!
###Die Ränge 1 bis 6
1. Vienna Capitals (1 Sieg, 2 Punkte, 4:3 Tore)
Gerade rechtzeitig haben die Vienna Capitals ihre kurze Minikrise wieder beendet. Nach drei Niederlagen in Serie war die Tabellenführung in Gefahr, was den Wienern vielleicht gar nicht so ungerecht gekommen wäre. Seit sie auf Platz 1 stehen überzeugen die Samuelsson-Schützlinge weitaus nicht mehr so, als zu jener Zeit, als sie auf der Jagd waren. Die letzte Woche begann mit einer knappen Pleite in Villach und endete mit dem ersten Saisonsieg gegen Linz. Weiterhin offensichtlich sind die Probleme im Sturm, der nur 4 Tore in zwei Partien generierte und in den letzten 5 Runden lediglich für 13 Tore gut war. Das reichte nur noch für 5 Zähler, was allerdings genug war, um auf Platz 1 zu bleiben. Noch einmal heißt es für die Hauptstädter konzentriert zu bleiben, denn schon am Dienstag müssen sie gegen Salzburg ran. Ein vorgezogenes Match vom Freitag, denn danach steht nur noch eine Sache im Mittelpunkt: das Red Bull Salute. Dieses ist erstmals in Wien zu Gast und bringt den Schlager gegen die Eisbären aus Berlin mit sich. Die Vienna Capitals im Konzert der internationalen Größen – da will man sich gut verkaufen. Daher gibt es in der EBEL in dieser Woche auch nur jenes besagtes Duell mit Salzburg, dem dadurch aber besondere Bedeutung zukommt. Und es stehen wieder „englische Wochen“ am Programm. Das heißt: Dienstagsrunden für die Caps, die ohnehin schon etwas angezählt sind und weiterhin 5 Verletzte vorzugeben haben. In der EBEL beherrschen die Wiener ihre Gegner vor allem dank der Defensive: nur 62 Gegentore in 29 Partien – das ist mit Abstand der beste Abwehrwert in der Liga. Da macht es dann auch nichts, dass man mit 89 erzielten Toren nur die Nummer 9 ist. Kein anderes Team gewinnt seine Spiele so knapp und vor allem mit so wenigen Toren, wie die Mannschaft von Tommy Samuelsson. Schwedische Schule, ist man da fast geneigt zu sagen.
Spieler der Woche: Matt Zaba (59 Schüsse, 3 Gegentore, 94,92% Fangquote), der eine sehr gute Leistung in der letzten Woche zeigte und sich immer mehr zum Goldgriff der Wiener Transfertätigkeiten im Sommer erweist.
Die nächsten Spiele: 11.12. RBS (H), 16.12. -
2. Medvescak Zagreb (1 Sieg, 3 Punkte, 5:3 Tore)
Tief durchgeatmet dürften die Bären am letzten Wochenende haben. Die Woche begann mit üblen Gerüchten in österreichischen Medien, die davon berichteten, dass die Hälfte der Mannschaft bei Medvescak noch auf Geld wartet. Dadurch ließen sich auch die Leistungen der letzten Wochen erklären, in denen die Kroaten vier Mal in Serie verloren hatten. Doch schon am Freitag war ein Aufwärtstrend da, wenngleich es gegen Laibach nur zu einem Punktgewinn reichte. Doch es war eine Trendwende, die sich am Sonntag mit dem Shutout gegen Fehervar fortsetzte. Die Defensivfestung war wieder da und somit konnte Platz 2 in der Tabelle gehalten werden. Nicht nur das, die Bären sind bis auf einen Zähler an der Tabellenführung dran. Die nächste Woche ist eine sehr kurze für Medvescak, denn nur am Freitag steht ein Match auf dem Programm. Dieses bringt eine weite Auswärtsreise nach Dornbirn mit sich. Die Bulldogs sind sicher kein Team, das in Kroatien unterschätzt wird, den in den beiden bisherigen Duellen tat man sich nie besonders leicht. Beim ersten Gastspiel in der Messehalle mussten die Bären überhaupt Überstunden schieben. Dennoch kann man auf den Leistungen der letzten beiden Runden aufbauen. Defensiv wurde wieder besser gearbeitet, man ließ nur ganz wenige Torchancen zu und kassierte in zwei Partien lediglich drei Tore. Da reicht es dann auch, wenn man weiterhin offensiv ein wenig nach dem letzten Punch sucht und nur fünf Treffer erzielte. Dass lässt sich auch an einem im Vergleich zu den letzten Jahren weiterhin enttäuschenden Power Play (Platz 9) festmachen. Das Penalty Killing ist das zweitbeste der Liga, die Torhüterleistung hat sich nach den Niederlagen in den letzten Wochen konsolidiert.
Spieler der Woche: Robert Kristan (57 Schüsse, 3 Gegentore, 94,74% Fangquote), der am Sonntag schon seinen zweiten Shutout in dieser Saison feierte.
Die nächsten Spiele: 14.12. DOR (A), 16.12. -
3. Graz 99ers (2 Siege, 4 Punkte, 9:5 Tore)
Die Grazer sind weiterhin „on fire“. Zumindest am Eis können die Grazer derzeit positiv überraschen und mit ihrer unspektakulären, hemdsärmeligen Art die Liga auf den Kopf stellen. Wer hätte das erwartet, dass die 99ers nach zwei Drittel des Grunddurchganges auf Platz 3 liegen? Sicher, die Mannschaft von Mario Richer profitiert dabei von den schwachen Leitungen so mancher Favoriten, doch man muss erst einmal eine solche Serie hinlegen, wie sie die Grazer derzeit aufs Eis zaubern. Vier Mal in Folge gewonnen, in den letzten 10 Runden 18 Punkte geholt und fast alles was Rang und Namen hat geschlagen. Die 99ers stehen zurecht so weit oben und wenn sie so weiter spielen ist der Plafond ihres Aufstiegs noch nicht erreicht. Der Weg nach oben könnte am kommenden Wochenende weitergehen, wenn die Gegner mit Ljubljana und Fehervar beide im schlagbaren Bereich anzusiedeln sind. Zumindest gegen Fehervar tut man sich aber fast schon traditionell schwer, denn gegen die Ungarn gab es heuer in zwei Versuchen zwei hauchdünne Niederlagen. Es ist schon ein wenig überraschend, dass dieses Team so auftrumpft, denn alle Statistiken sprechen eigentlich gegen die 99ers: sie kassieren zu viele Strafen, haben unterdurchschnittliche Special Teams (Rang 8 im Power Play, Rang 9 im Penalty Killing) und auch die Leistung der Torhüter ist nur im Mittelfeld der Liga angesiedelt. Und trotzdem hat dieses Team schon über 100 Tore erzielt und 17 von 29 Partien gewonnen.
Spieler der Woche: Guillaume Lefebvre (1 Tor, 3 Assists) – und ein Gordie Howe Hattrick am Freitag. Sehr selten, dass man so etwas im heutigen Eishockey noch sieht. Noch seltener, dass man zuerst kämpft, danach den Assist macht und erst zum Abschluss trifft.
Die nächsten Spiele: 14.12. OLJ (A), 16.12. AVS (H)
4. VSV (1 Siege, 2 Punkte, 4:8 Tore)
Die Wundertüte VSV sorgt weiterhin für jede Menge Gesprächsstoff. Da schießen die Adler erst kürzlich Zagreb mit 11:2 aus der Halle und verlieren dann selbst mit 2:7 in Znojmo. Dabei hatte die Woche so gut begonnen, denn das 2:1 am Freitag gegen die Capitals war vor allem eines: defensiv überzeugend. Genau diese Abwehrarbeit war zuletzt immer wieder stark in der Kritik gestanden und man hatte mit dem Erfolg gegen den Tabellenführer fast schon geglaubt, dass man diese Schwäche hinter sich gelassen hatte. Doch dann kam Znaim. 10 Schüsse, 4 Gegentore, J.P. Lamoureux war einst der beste Goalie der Liga, in Tschechien hatte er einen ganz kurzen Arbeitstag und schon rutschten die Villacher mit ihrem Goalkeeping in der Ligawertung auf Platz 8 ab. Erstmals seit Wochen sind die Draustädter nun auch nicht mehr in den Top 3 und geraten immer mehr unter Druck. Kein Wunder, denn in den letzten 10 Runden gab es nur 3 Siege und schon ist der am Beginn der Saison herausgespielte Vorsprung weg. Zwei Punkte sind die Villacher nur noch vor dem Erzrivalen aus Klagenfurt, zwei Punkte von einem Platz in der unteren Tabellenhälfte entfernt. Und jetzt kommt es ganz dick für den VSV, der am Freitag Meister Linz zu Gast hat und am Sonntag zum Derby nach Klagenfurt reist. Zwei echte Spitzenspiele, in denen man von hinten bis vorne bereit sein muss. Gerade die Defensive war allerdings in den letzten 5 Runden sehr schwach: 20 Gegentore – da griffen nur die Innsbrucker Torhüter öfter hinter sich. Bis Mitte Oktober war bei den Villachern alles perfekt: Tabellenführer, aus 12 Runden gleich 11 Siege geholt und schon träumten einige von einer Meistersaison. Doch in den folgenden 17 Runden gab es nur noch 6 Siege und die Adler werden immer öfter gerupft.
Spieler der Woche: Nikolaus Hartl (1 Tor), der nach langer Durststrecke endlich seinen zweiten Saisontreffer bejubeln durfte und damit am Sieg gegen Wien großen Anteil hatte.
Die nächsten Spiele: 14.12. BWL (H), 16.12. KAC (A)
5. Orli Znojmo (2 Siege, 4 Punkte, 13:3 Tore)
Die Gunst der Stunde genützt hat Znojmo und sich in der letzten Woche wieder in den Top 6 zurück gemeldet. Mit drei Siegen in Serie haben die Adler ihren kleinen Durchhänger von Ende November hinter sich gelassen und sind inzwischen wieder das beste Heimteam der EBEL. Beeindruckend war letzte Woche vor allem die Torausbeute: 13 Treffer aus zwei Spielen kann sich sehen lassen. Dass dabei vor allem der VSV richtiggehend abgefertigt wurde kam dann doch etwas überraschend, während der Freitagssieg in Dornbirn eher in der Kategorie „Pflicht“ anzusiedeln war. Es waren wichtige Siege, die gefeiert wurden, denn in der kommenden Woche steht nur ein Match am Programm. Jenes am Freitag in Innsbruck, wo die Tschechen im Idealfall den vierten Erfolg in Serie hinlegen möchten. Es wäre das zweite Mal in dieser Saison, dass dieses Kunststück gelingen würde. Kaum auszudenken, was für Znojmo möglich wäre, wenn man auch noch ein Penalty Killing hätte. Die Tschechen stellen weiterhin das schlechteste Unterzahlspiel der EBEL und haben hier noch großen Aufholbedarf. Zumindest in Sachen Fairness macht den Mähren aber keiner etwas vor, denn hier führen die Adler die Fairplay Wertung auch nach 29 Runden an. Eines muss aber auch festgestellt werden: gerade zu Hause ziehen die Tschechen sehr viele Strafen und wurden von den Gegnern nicht selten für ihre „Fallsucht“ kritisiert. Darauf muss man auch bei den Referees aufpassen, denn diese Mannschaft hat es nicht nötig, sich so Vorteile zu verschaffen. Die Kaderstärke ist weiterhin imposant, keine andere Mannschaft hat seine Torschützen so breit auf alle Linien verteilt wie die Adler.
Spieler der Woche: Kim Strömberg (5 Tore), der eine wahre Offensivexplosion erlebte und in beiden Partien wie am Fließband traf. Zuerst ein Hattrick, dann ein Doppelpack. Beeindruckend.
Die nächsten Spiele: 14.12. HCI (A), 16.12. -
6. Fehervar AV19 (1 Sieg, 2 Punkte, 5:3 Tore)
Ein wenig mit der Konstanz zu kämpfen haben derzeit einige Teams in der EBEL, auch Szekesfehervar. Die Ungarn treten ein wenig auf der Stelle und wurden in der letzten Woche auch offensiv entzaubert. Bis zum Freitag hatte kein anderes Team in den letzten Wochen so viele Tore geschossen,wie Fehervar, doch dann kamen die zwei Spiele vom Wochenende und nur 3 erzielte Treffer. Das reichte zwar zu zwei Punkten und mit Ach und Krach noch Rang 6, aber ausruhen kann man sich darauf nicht. Die Formkurve scheint sich in den letzten beiden Runden eher nach unten gedreht zu haben, denn schon das siegreiche Match am Freitag gegen Meister Linz war nur einem Mann zu verdanken: Torhüter Adam Munro. Offensiv lief nicht mehr so viel zusammen, man wurde sowohl von Linz als auch von Zagreb dominiert und wurde am Sonntag gegen die Bären prompt mit einem Shutout bestraft. Dennoch zehren die roten Teufel ein wenig von den letzten Wochen und bleiben über dem Play Off Strich, was sich allerdings schnell ändern könnte. Am kommenden Wochenende trifft man sich zuerst zum Duell mit dem KAC, danach geht es nach Graz. Gegen die Klagenfurter geht es dann auch gleich im direkten Duell um den Verbleib in der oberen Tabellenhälfte, gegen die 99ers um die Fortsetzung der Siegesserie. Bislang konnte Fehervar beide Duelle mit den Murstädtern knapp für sich entscheiden. Noch immer ausgezeichnet präsentieren sich die Special Teams der Ungarn, die das zweitbeste Power Play und das fünftbeste Penalty Killing der EBEL vorweisen können. In der Fairplaywertung sind die Magyaren noch immer auf Platz 2, was etwas ungewöhnlich ist, war Fehervar doch in den letzten Jahren immer das fairste Team der Liga. Gänzlich unerreicht ist Szekesfehervar aber was die Effizienz betrifft: Fast 12% aller Torschüsse landen auch im Netz – da macht es dann auch eher weniger aus, dass man die wenigsten Torschüsse aller Mannschaften abgegeben hat.
Spieler der Woche: Adam Munro (84 Schüsse, 5 Gegentore, 94,05% Fangquote), der seiner Mannschaft am Freitag den Sieg rettete und das gesamte Wochenende über 94% Savepercentage blieb.
Die nächsten Spiele: 14.12. KAC (A), 16.12. G99 (H)
6. Black Wings Linz (0 Siege, 0 Punkte, 3:6 Tore)
Der Meister ist so etwas wie der Absteiger der Woche, denn nach einem sensationellen Lauf wurden die Black Wings am Wochenende abrupt gestoppt. Vielleicht ist es ja der Fluch eines NHL Gastspielers, der nun auch die Linzer eingeholt hat? Mit Shawn Matthias haben die Stahlstädter in der vergangenen Woche einen NHL Stürmer bis Ende Dezember verpflichtet und nach 8 Spielen in Folge, in denen immer gepunktet wurde, prompt zwei Mal verloren. Doch Matthias hinterließ einen guten Eindruck, es lag nicht zuletzt an ihm, das die zuletzt viel gescholtene Linie mit Baumgartner und Engelhardt die auffälligste Offensivreihe der Oberösterreicher war. Augenscheinlich war hingegen der massive Leistungsabfall der ersten Angriffsformation. Zuletzt hatten vor allem Ouellette und Lebler in jedem Spiel gepunktet und damit den Erfolgslauf der Black Wings fast im Alleingang getragen. Mit ihrer Punkteserie gingen auch jede Menge Linzer Serien zu Ende. Nicht jedoch jene Folge an Niederlagen gegen Fehervar, dem man sich am Freitag trotz klarer spielerischer Vorteile geschlagen geben musste. Und am Sonntag folgte dann auch noch das Ende der Erfolgsserie gegen die Vienna Capitals, womit man am Wochenende ohne Punkte blieb und sich damit in der Gesellschaft von Innsbruck und Dornbirn befand. In der Tabelle bedeutete diese doppelte Nullnummer, dass die Mannschaft von Rob Daum vom dritten auf den geteilten sechsten Platz zurück fiel und plötzlich wieder schwer in Bedrängnis ist. Sehr auffällig vor allem die vielen Punkte, die der Titelverteidiger gegen Mannschaften wie Znojmo oder Fehervar liegen gelassen hat. Und zu Hause ist man weiterhin alles andere als eine Macht. 18 Punkte aus 15 Heimspielen sind eine eher unterdurchschnittliche Ausbeute (Platz 8 in der Liga), weshalb das kommende Wochenende vielleicht gar nicht so ungelegen kommt. Dieses führt die Stahlstädter zu zwei Auswärtspartien, allerdings zu Gegnern, die es in sich haben. Am Freitag treffen die Linzer auf den VSV, der immerhin die beste Offensive der Liga stellt. Am Sonntag wartet mit Salzburg die nächste Offensivmaschinerie. Zwei sehr schwere Spiele für das Team von Rob Daum, der zuletzt auf die Dienste von Rob Hisey und Pat Leahy verzichten musste. Beide Stürmer trainieren derzeit allerdings schon wieder und man darf gespannt sein, wie die Oberösterreicher reagieren werden, wenn „alle Mann“ an Board sind. Wer wird abgemeldet? Das ist die große Frage, die sich aber vor Ablauf der Try Out Phase nicht nur an der Unteren Donaulände gestellt wird.
Spieler der Woche: Brett Engelhardt (2 Tore), der in beiden Partien des Wochenendes traf und zwei Drittel aller Linzer Tore erzielte. In den letzten vier Runden drei Tore – zumindest diese Ausbeute dürfte die Verantwortlichen beim Meister etwas beruhigen.
Die nächsten Spiele: 14.12. VSV (A), 16.12. RBS (A)
###Die Ränge 7 bis 12
8. KAC (1 Sieg, 2 Punkte, 10:5 Tore)
Befreiungsschlag! Zumindest war das der erste Gedanke, den man im Zusammenhang mit dem KAC am letzten Wochenende hatte, als das Match in Innsbruck zu Ende war. Die Klagenfurter hatten dieses Auswärtsspiel mit 8:1 gewonnen und dabei mannschaftlich mit acht verschiedenen Torschützen voll überzeugt. Doch ist das jetzt die Trendwende für jene Mannschaft, die noch am Freitag gegen Graz den Kürzeren gezogen hat? Das wird sich weisen, vor allem am kommenden Wochenende, wenn es am Freitag gegen Fehervar und am Sonntag gegen den VSV geht. Was die Rotjacken da brauchen ist klar: mindestens einen Sieg, im Idealfall zwei. Es wäre an der Zeit, dass der Rekordmeister durchstartet, denn auf das wartet man am Wörthersee jetzt schon lange. Wirklich konstant spielte der KAC heuer noch nicht, zuletzt wechselten sich Sieg und Niederlage immer ab. Umso bemerkenswerter, dass sich die Kärntner weiterhin in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Top 6 befinden. Nur ein Punkt trennt die Klagenfurter vom rettenden „Strich“ und wenn man die Situation so betrachtet ist noch immer jede Menge Zeit, sich nach oben hin zu verbessern. Doch auch von hinten droht Ungemach, denn Salzburg hat zur Aufholjagd geblasen und pirschte sich letzte Woche schon auf 5 Punkte heran. Wirkliche Ausrutscher sind damit für die Mannschaft von Christian Weber derzeit absolut tabu. Dennoch dürfte diese 8-Tore-Gala gut getan haben, denn damit hat man zumindest was die Offensivausbeute betrifft einen Schritt nach vorne gemacht. 90 erzielte Treffer sind zwar noch immer nicht überzeugend, aber nur noch der fünftschlechteste Wert der EBEL. Es ist noch immer das Fehlen einer Erfolgsserie, der die Klagenfurter auf Platz 8 festhält – und das nun schon seit Wochen. Selbst drei NHL Stars haben daran nichts geändert, was mit Sicherheit auch in gewissem Ausmaß mit den vielen Verletzten zu tun hat, die man bei den Kärntnern zu beklagen hatte und weiterhin hat. Besonders interessant könnte das Derby am Sonntag werden. Im direkten Saisonduell steht es 1:1 und mit einem Sieg könnten die Klagenfurter mit etwas Glück und einer guten Runde am Freitag sogar zum VSV aufschließen.
Spieler der Woche: Kevin Doell (1 Tor, 1 Assist), der endlich auch angeschrieben hat. Am Sonntag in Innsbruck seine ersten Punkte im KAC Dress.
Die nächsten Spiele: 14.12. AVS (A), 16.12. VSV (H)
9. Red Bull Salzburg (2 Siege, 4 Punkte, 8:1 Tore)
Die Red Bulls haben ihre Pflicht in der letzten Woche erfüllt und gegen zwei hinter ihnen platzierten Gegner vier Punkte geholt. Es war nicht mehr und nicht weniger als das, was man von diesem Team erwarten muss. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Mozartstädter weiterhin fleißig Spieler holen, was die Spannung in Richtung 15.12. besonders groß werden lässt. Dann müssen die Kader der Mannschaften nämlich stehen und die Try Out Phase geht zu Ende. Mit kolportiert inzwischen weit über 80 Punkten im Kader wird es hier zahlreiche Opfer bei den Eisbullen geben. Mit Siegen gegen Innsbruck und Ljubljana hat man zwar brav gepunktet, den Top 6 ist man allerdings jetzt auch nicht unbedingt mit Riesenschritten näher gekommen. Immer noch fehlen den Salzburgern hier 6 Punkte, da die Konkurrenten weiterhin ebenfalls punkten. Die Ergebnisse vom Wochenende dürften nun auch nicht unbedingt ein Hinweis auf die tatsächliche Kaderstärke sein, das wird sich vermutlich erst in den nächsten beiden Runden herausstellen. Schon am Dienstag geht es in Wien gegen Tabellenführer Vienna Capitals, danach kann man sich in Ruhe auf den Meister aus Linz vorbereiten, der am Sonntag zu Gast ist. Das wird dann auch jenes Match sein, in dem die Page Truppe mit ihrem „echten“ Kader antritt. Eventuell mit dabei sein könnte dann auch Alexandre Picard, der ebenfalls als Neuzugang für die Mozartstädter gehandelt wird und zuletzt für Prag in der KHL spielte. Ein Verteidiger, der den angezählten Ross Lupaschuk ersetzt? Fakt ist allerdings, dass der sportliche Weg derzeit eher nach oben zeigt. In den letzten fünf Runden gab es vier Siege und immer Punkte, was die Bullen zum erfolgreichsten Team der EBEL in diesem Zeitraum macht. Mit nur 8 Gegentoren war auch die Defensivleistung in diesen 5 Partien außergewöhnlich gut und bedeuten ebenso einen Ligabestwert, wie die 22 erzielten Treffer.
Spieler der Woche: Konstantin Komarek (1 Tor, 1 Assist), der nach laut gewordener Kritik durch Trainer Page auf seine Weise antwortete und am Sonntag gegen Ljubljana gleich doppelt punktete.
Die nächsten Spiele: 11.12. VIC (A), 16.12. BWL (H)
10. Olimpija Ljubljana (1 Sieg, 2 Punkte, 3:6 Tore)
Dr. Jekyll und Mr. Hyde – beide tragen sie weiterhin das Trikot der Drachen aus Ljubljana. Sieg und Niederlage geben sich bei den Slowenen auch nach 29 Runden die Türklinke in die Hand und so können sich die Drachen einfach nicht vom Platz bewegen. In der letzten Woche startete Ljubljana mit einem sensationellen Sieg über Zagreb, um dann am Sonntag wie immer in Salzburg ohne Punkte vom Eis zu gehen. Dabei konnte man sich noch bei Goalie Jerry Kuhn bedanken, dass es nicht noch klarer wurde, als das 0:4 ohnehin schon war. Die nächsten Herausforderungen können für Olimpija schon eine vorweihnachtliche Drucksituation sein, denn es folgen drei Heimspiele, in denen man punkten muss, will man wirklich noch um die Top 6 mitdiskutieren. Am Freitag kommen die Graz 99ers und damit ein Team, das man heuer schon schlagen konnte. Und am Sonntag geht es gegen Dornbirn, also den direkten Verfolger in der Tabelle. Das ist dann ein Match aus der Kategorie „Pflichtsieg“, denn nur mit drei bis vier Punkten aus dem nächsten Wochenende wird sich Ljubljana tatsächlich weiterhin nach vorne orientieren können. Auf Platz 6 fehlen ohnehin schon 9 Zähler, was angesichts der fehlenden Konstanz im Spiel der Slowenen unaufholbar scheint. Vor allem offensiv bringt der slowenische Meister noch immer viel zu wenig Gefahr aufs Eis und ist mit nur 81 erzielten Toren auch das zweitschlechteste Offensivteam der Liga. In den letzten 5 Runden konnte Ljubljana nur 9 Treffer erzielten – ein Schnitt von unter 2 Toren pro Partie macht es nicht gerade einfach, Siege einzufahren.
Spieler der Woche: Ales Music (1 Tor), der sein erstes Saisontor erzielte und damit am Freitag gleich mal Zagreb in die Knie zwang.
Die nächsten Spiele: 14.12. G99 (H), 16.12. DOR (H)
11. Dornbirner EC (0 Siege, 0 Punkte, 4:11 Tore)
Kaum hatten sich die Bulldogs wieder näher an die Konkurrenz herangepirscht passiert den Vorarlbergern das. Ein Nullpunkte-Wochenende mit Niederlagen gegen Graz und Znojmo und schon ist man wieder im Niemandsland der Tabelle angelangt. Ernüchternd war dabei vor allem, dass man weder gegen Znojmo noch gegen Graz wirklich eine Chance hatte und mit 11 Gegentoren in nur zwei Partien auch zu viele Gegentore zuließ. Es bleibt somit dabei, dass der DEC die zweitschlechteste Defensive der Liga stellt und diesen Nachteil offensiv nicht wettmachen kann. Immer wieder gelingt dem EBEL Neuling die ein oder andere Überraschung, für konstante Leistungen auf hohem Niveau reicht es aber (noch) nicht. Doch das ist in Ordnung, denn im Gegensatz zum HCI verkaufen sich die Dornbirner durchaus gut und bleiben damit etwas über den in sie gesetzten Erwartungen. In der kommenden Woche könnte mit etwas Glück wieder was möglich sein. Am Freitag kommt zwar der Tabellenzweite aus Zagreb, der zuletzt aber auch nicht immer überzeugend spielte. Am Sonntag reisen die Bulldogs dann weiter nach Slowenien, wo man auf die Drachen aus Ljubjana trifft. Das könnte das vorgezogene „Finale“ um Platz 10 sein, denn nur ein Sieg gegen Olimpija würde den Dornbirnern wohl noch eine Chance geben, den slowenischen Meister im Grunddurchgang gefährden zu können.
Spieler der Woche: Alexander Feichtner (1 Tor, 1 Assist), der am Sonntag in Graz sein erstes Mehrpunktespiel in der EBEL ablieferte.
Die nächsten Spiele: 14.12. ZAG (H), 16.12. OLJ (A)
12. HC Innsbruck (0 Siege, 0 Punkte, 2:12 Tore)
So schnell sind die hart erarbeiteten positiven Eindrücke wieder verflogen. Hatten die Haie erst vor ein paar Wochen mit zwei Siegen in Folge die Hoffnung gehabt, endlich in der EBEL angekommen zu sein, gab es seither schon wieder vier Niederlagen in Folge. Sicher, die Gegner waren mit Klagenfurt und Salzburg am letzten Wochenende nicht unbedingt die einfachsten, aber gerade zu Hause hätte man sich etwas mehr erwartet. Nur zwei erzielte Tore, 12 Gegentreffer und kein einziges Drittel gewonnen. Das Schlusslicht hat die rote Laterne auch nach 29 Runden ganz sicher in seinen Händen, kann sich aber in der kommenden Woche auf nur eine Aufgabe konzentrieren. Das einzige Spiel für den HCI ist jenes gegen Znojmo am kommenden Freitag. Es ist das dritte Heimspiel in Folge und da man die Tschechen heuer schon einmal schlagen konnte, wird das die Motivation entsprechend erhöhen. In 15 Heimspielen gab es für die Tiroler allerdings erst einen Sieg – nur 4 Heimpunkte sind ernüchternd schwach. Insgesamt hat man derzeit den Eindruck, dass die Innsbrucker wieder in alte Muster zurück fallen und nicht mehr so bereit sind, an die Grenzen zu gehen, wie das noch vor drei Wochen der Fall war. Mit 152 Gegentoren ist man weiterhin die Schießbude der Liga, die 67 selbst erzielten Treffer sind ebenfalls Minuswert in der EBEL. So schwach wie der HCI war noch kein Liganeuling um diese Jahreszeit.
Spieler der Woche: Christoph Echtler (1 Tor), der am Freitag im Spiel gegen Salzburg seinen ersten Saisontreffer bejubeln durfte.
Die nächsten Spiele: 14.12. ZNA (H), 16.12. -