So funktioniert DOPS - Lyle Seitz nimmt Stellung
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marksoft -
5. Dezember 2012 um 19:51 -
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Der Weg vom Foul bis zur Sperre. Wie arbeitet das Department of Players Safety, welche Informationsquellen helfen bei der Entscheidungsfindung, wer entscheidet letztendluch über Freispruch oder Sperre. Hier ein paar Facts:
Aufgrund von falschen Interpretationen und Auslegungen der Entscheidungen des Department of Players Safety (DOPS) in den letzten Wochen und Monaten seitens der Medien, der Fans und Eishockeybegeisterten hier die wichtigsten Facts und die Erklärung wie es nach einem Foul im Spiel zu einer (oder keiner) Strafe seitens der Kommission kommt:
In jeder Spielrunde werden die Geschehnisse auf dem Eis genauestens verfolgt. Livespiele im TV werden beobachtet, das Livescoring wird herangezogen und außerdem sind Beobachter in den Hallen vor Ort, die nach oder auch während dem Spiel Berichte verfassen oder Feedback geben. DOPS ist bei jedem Spiel präsent und ein NHL-Supervisor verfolgt das Live-Spiel - bei so vielen Beobachtern am und rund um das Eis geht nichts verloren.
Es gibt Strafen, die automatisch „reviewed“ werden, dazu gehören:
Ø Matchstrafen,
Ø Spieldauerdisziplinarstrafen,
Ø 2+10 Disziplinarstrafen,
Ø Strafen mit Verletzungsfolge oder
Ø Beschimpfungen von Spieloffiziellen.
Jeder Schiedsrichter ist verpflichtet bis spätestens 60 Minuten nach dem Spiel einen Report zu senden. Kam es während eines Spiels zu solchen Vorkommnissen verfassen die Referees oder auch die Beobachter einen schriftlichen Bericht, der gleich nach dem Spiel oder am darauffolgenden Tag überprüft wird.
Jeder Verein hat außerdem die Möglichkeit eine Szene bis 12:00 Uhr am nächsten Tag schriftlich anzuzeigen.
Prinzipiell werde vier Informationsquellen zur Entscheidungsfindung herangezogen:
Ø Der offizielle Spielbericht,
Ø der Schiedsrichterbericht,
Ø Hallenberichte von offiziellen Beobachtern und Schiedsrichterbeobachtern sowie
Ø Videomaterial des Heimvereins oder aus dem TV.
Nachdem sämtliches Beweismaterial gesammelt wurde, werden von den in Frage kommenden Szenen Videoclips geschnitten und an bis zu 13 internationale DOPS members geschickt, die, unabhängig voneinander beurteilen, ob es zu einer Sperre kommt oder auch nicht. Es gibt DOPS-Mitglieder in den Ländern Schweden, Schweiz, Deutschland, Finnland, Kanada, Tschechien, Slowakei und den USA.
„An einem normalen Spieltag, werden alle sechs Spiele beobachtet, mehr als 30 Videoclips geschnitten und nach ihrer Wichtigkeit kategorisiert“, stellt Lyle Seitz, Director of Hockey Operations, klar.
„Bei Unklarheiten werden alle verfügbaren Ressourcen kontaktiert und jede brauchbare Information eingeholt. IDOPS bewertet alle Videos absolut neutral. Die Mitglieder kennen weder die öffentliche Meinung, noch die Teams und deren Geschichte und beurteilen die Szenen ausschließlich nach den Fakten sodass eine 100% neutrale Entscheidung getroffen werden kann.“
Am frühen Nachmittag, also nicht einmal 24 Stunden nach dem tatsächlichen Foul, gibt es schließlich die Feedbacks des IDOPS (International Department of Players Safety), die letztendlich von Lyle Seitz zusammengefasst werden.
Um 18:00 werden die Vereine schriftlich über eine Sperre ihres Spielers informiert, gegen 19:00 erfolgt die offizielle Aussendung der Straferkenntnisse auf der Homepage und über den Presseverteiler.